Adipositasbehandlung – was wirklich wirkt

Berlin_DAG_2015Ist es wirklich so, dass es auf ein „standardisiertes Programm“ ankommt? Geht es wirklich darum, dass ein Betroffener von möglichst vielen Experten betreut wird? Spielt es tatsächlich eine Rolle, dass Betroffenen möglichst detailliert die Empfehlungen einer „gesunden Ernährung“ erklärt werden?

Ich bin seit 25 Jahren im Bereich der Adipositasbehandlung tätig und eines bin ich mir gewiss: Wer nicht die Demut besitzt, Adipostias als ein ganzheitliches Phänomen zu betrachten (Mensch LAIBT und LEBT) und Essen als mehr zu begreifen, als gesunde Ernährung zu predigen, wer noch immer daran glaubt, dass es genügt, Pyramiden abkreuzen zu lassen, der wird mit all seinen Bemühungen um langfristige Gewichtsreduktion scheitern. Warum?

Der Mensch ist ein geschichtliches Wesen. Jede Adipositas ist nur zu verstehen, auf dem Hintergrund der jeweiligen Lebensgeschichte eines Betroffenen.

Der Mensch ist ein soziales und emotionales Wesen. Es gibt kein rein rationales Essen, keine rein rationale Nahrungsaufnahme. Essen ist immer auch ein soziales und emotionales Phänomen und somit nicht losgelöst vom jeweiligen Menschen zu verstehen.

Der Mensch ist ein Ziel orientiertes Wesen. Alles, was Mensch tut oder unterlässt, dient einem GUTEN Zweck. Wenn Menschen folglich sagen: „Das geht nicht“, dann haben sie RECHT! Man kann einem Menschen nicht per Zwang die guten Ziele wegnehmen. Man muss ihnen helfen, diese verborgenen Ziele, das Unbewusste des Verhaltens zu erkennen und zu verstehen. Somit sind alle Programme zum Scheitern verurteilt, die glauben, es liege an ungenügendem Wissen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und nur zu verstehen in Verbindung mit seinen MITmenschen. Mensch ist Mensch nur durch die Menschen, die ihn umgeben. Was hat Adipostias folglich mit Beziehungen zu Eltern, Geschwistern, zu Kollegen am Arbeitsplatz, zum Chef, zu Freunden, zum Arzt, zum Ernährungsberater zu tun? Ich würde mal sagen: SEHR VIEL! Doch diese Erkenntnisse sind nicht neu! Seit mehr als 100 Jahren wissen wir aus der Pädagogik, dass der Hauptwirkfaktor in Lehr-Lernsituationen die Mensch-Mensch Beziehung ist. Das gilt für die Lehrer-Schülerbeziehung, die Arzt-Patientenbeziehung, als auch für die Ernährungstherapeut-Patientenbeziehtun, für die Eltern-Kindbeziehung usw.

 

Und was für Konsequenzen können wir daraus für die Adipositasbehandlung ziehen?

Nur dort, wo Empathie, echtes Interesse am Gegenüber und echte Beziehungsarbeit zwischen Klient und Begleiter stattfindet, dort ist mit nachhaltigen Ergebnissen zu rechnen. Davon bin ich von ganzem Herzen überzeugt.

Und genau weil wir das so sehen, bieten wir

eine Qualifizierungsmaßnahme für Berater an, die mehr wollen als Wissen zu vermitteln

eine Zertifizierungsmaßnahme für Berater an, die den Dingen auf den Grund gehen wollen und tiefenpsychologische Ernährungsberater werden wollen.

bieten wir, d.h. alle prof.eat Berater eine andere Form der Ernährungstherapie an. Bei uns werden SIE ins Zentrum gestellt, bei uns bekommen Sie keine Ratschläge, Pläne oder allgemeingültige Empfehlungen, sondern werden ganz individuell von uns begleitet, bis SIE IHREN eigenen Weg in IHR Wohl und Gleichgewicht gefunden haben! Und das Beste für Sie: Unsere Leistungen sind von den Krankenkassen anerkannt und werden anteilig bezuschusst. Stellen Sie einfach einen entsprechenden Antrag. Gerne beraten wir Sie auch in dieser Angelegenheit.

Und sollten Sie unser wissenschaftliches Poster in Gänze lesen wollen, so klicken Sie auf unten stehendes Foto.

Berlin_DAG_2015

Und für Kollegen, die sich für unsere Qualifizierung und Zertifizierung interessieren, so sprechen Sie uns an! Noch sind für 2016 einige der wenigen Plätze zu vergeben.

 

Beratung von Übergewichtigen – über Tellerränder hinweg geblickt

Rezept_SuppeEs ist kaum zu glauben, doch ich wurde kürzlich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, für Schlankheitsmittel Werbung zu machen. Und bei uns in der Raumschaft werden alte Mittelchen zu neuen Wundermitteln erklärt, nur die Helden haben heute andere Gesichter, als noch vor 30 Jahren…
Man sieht diese Gallionsfiguren des Vertriebsnetzes gerne in Facebook posieren, a. in sportlicher Pose
b. mit sportlichem Dress
c. beim Schlemmen von gesunden Lebensmitteln und

d. natürlich schlank, mit Studiobräune und natürlich….natürlich lächelnd…..wir sind ja soooo glücklich WEIL wir schlank sind rufen die 1001 Selfies in die Welt hinaus…und….Es ist ja alles ganz leicht, denn die eingenommenen Mittel sind ja echte Schlankmacher.

Tatsächlich? Wer so viel Sport macht, keine freie Minute ohne körperliche Betätigung ist und nur von wahnsinnsgesunden grünen Tellern schlemmt – mal ehrlich – wozu dann noch diese Pillen, die pro Monat 80.- Euro kosten? Kann es wirklich sein, dass Menschen so einen Unfug glauben? Ja sie tun es, denn die Gefolgschaft bei Facebook ist sensationell und die Heldengeschichten lassen keinen Zweifel aufkommen.  Fakt ist aber, dass diese Leute mit all ihrem Sport und all ihrer gesunden Kost diese Produkte überhaupt nicht benötigen würden, doch sie benötigen sie eben nicht für ihr Gewicht, sondern um Geld zu verdienen….

 

Doch jetzt mal hinter die Kulissen geblickt. Ist es tatsächlich so einfach mit ein wenig Sport und einer gesunden Lebensmittelauswahl schlank und glücklich zu werden?  Erste Antwort. Ja, kann sein, dass es manchmal so einfach ist, aber meine vielen tausend Beratungen sprechen eine andere Sprache.

HINTER dem Problem Übergewicht stecken meist verborgen  ganz andere geWICHTIGE Probleme, die sich lediglich beim Essen Ausdruck verleihen. Könnte folgender Satz: „Wenn ich schlank bin, dann bin ich glücklich“, eventuell auch so heißen? „Wie kann ich glücklich werden, damit ich wieder schlank werde und das Essen nicht mehr als NOTfall-Medikament benötige?“

Hier ein paar Geschichten, aus meiner Praxis, die Übergewicht mal so beleuchtet, dass wir nicht in die Teller schauen, sondern über Tellerränder hinweg.

  1. Tobias 10 Jahre alt – dünne Geschwister – Futterneid und Liebe geht durch den Magen…

    Die Mutter schildert, dass er kein Maß hat. Er stopfe immer mehrere Teller in sich hinein und wenn es um Schokolade geht, kann er einfach nie nein sagen. Soweit der Tellerblick.
    Und was sagt mir Tobias, als wir alleine sind? „Meine Mutter hat meine Schwester viel lieber als mich. Wenn sie nicht isst, sagt sie die ganze Zeit: „Schatz iss doch. Willst du noch ein wenig dies oder das oder jenes.“ Und dauernd erlaubt sie ihr Süßes zu essen und mir wird es verboten.“

    Ist es bei dieser Schilderung nicht nachzuvollziehen, dass ein 10-Jähriger das als Ungerechtigkeit betrachtet und in eine Art „Futterneid“ auf die Schwester kommt? Und ist es nicht verständlich, dass sich Tobias von der Mutter weniger geliebt fühlt, wenn sie der Tochter etwas gibt, was sie ihm verbietet? Ist es dann nicht eher so, dass Schokolade nicht einfach nur Schokolade ist, sondern Liebe, die durch den Magen geht?
    Ich würde mal behaupten wollen, dass es dafür noch keine Pille gibt.

  2. Frau H. und das Sich-Gutes-Tun.

    Sie ist sehr kreativ und arbeitet für ihr Kunsthandwerk seit Monaten, damit sie genug Waren hat für die 20 Märkte, die sie in der Herbst- und Adventszeit besuchen will. Sie hat sich genaue Pläne gemacht, was sie täglich produzieren muss und wie viel Zeit sie für ein Stück benötigen darf. Das Problem ist nur: Ihre Ansprüche an sie selbst sind einfach nicht realistisch! Keine Pause ist eingeplant und das Pensum in reiner Handarbeit einfach nicht zu schaffen. Frau H. überlastet und überfordert sich und „vergisst“ vor lauter „Stress“ die Mahlzeiten. Dazu kommen dann immer mehr  „Disziplinlosigkeit“ und sie kann zu Eis und Schokolade am späten Abend nicht mehr nein sagen.

    Ist das so? Nachdem wir miteinander gearbeitet haben, wird eine ganz andere Geschichte daraus. Seit Kindesbeinen an ist sie gewöhnt, das was sie will nicht zu spüren, nicht wahrzunehmen und einfach durchzuhalten. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ ist ein Satz, der sich fest in ihre Persönlichkeit eingeprägt hat.

    Heute tut sie sich Gutes, BEVOR und WÄHREND sie arbeitet, sie schenkt sich einen geregelten Rhythmus, der auf ihre Hungerwahrnehmung zugeschnitten ist, sie NIMMT sich Pausen und peitscht sich nicht mehr vor sich her, sondern mutet sich viel weniger zu, als noch vor Monaten und siehe da: Ohne dass sie es sich „verbieten“ muss, braucht sie fast keine Süßigkeiten mehr. Und wenn sie dann doch einmal wieder Lust auf Eis hat, nennt sie sich nicht disziplinlos, sondern gönnt sich einfach diesen seltenen Genuss. Na und? Sie hat bereits 20 kg abgenommen und dabei glaubte sie noch vor wenigen Monaten, sie müsse jetzt auch die „Wunderpillen kaufen“. Für das gesparte Geld hat sie sich kürzlich neu eingekleidet.

  3. Herr P. und sein unbewusstes Motiv

    Er macht sein Gewicht dafür verantwortlich, dass seine Frau ihn verlassen hat. Er sei wohl nicht mehr attraktiv für sie gewesen meint Herr P. Er esse eben einfach gerne und vor allem Süß. Verbote halte er nur kurzfristig durch – es sei wie eine „Sucht“. Wenn er nur mehr Disziplin hätte und seine Diät durchhalten könne….dann wäre doch alles wieder in Ordnung, so die Meinung von Herrn P. Wirklich?

    Nach drei Stunden liegt die ganze Misere auf dem Tisch. Essen war offenbar das Einzige, was das Paar noch miteinander teilte. Sie haben kaum mehr miteinander gesprochen, kaum etwas unternommen und das Schlimmste. Es gab seit 9 Jahren keinen Sex mehr. Herr P. kann sich nicht mehr erinnern, wie es dazu kam. Es muss wohl mit der Geburt des zweiten Sohnes begonnen haben, dass man sich komplett entfremdete. Nicht das Gewicht war der Grund, dass das Paar auseinander ging – das Gewicht ist die Folge einer vollkommen zerrütteten Beziehung.

    Heute hat Herr P. 30 kg abgenommen und verstanden was ihn glücklich macht. Schokolade ist es nicht mehr. Sie war nur seine persönliche NOTlösung.

 

 

Heißhunger Teil 1

DSC03573Da bittet mich doch vor einigen Tagen eine freie Journalistin darum, ein Interview zum Thema „Heißhunger“ zu geben und dann kommt doch alles anders, denn statt mich als Expertin zu fragen, bekomme ich nach zwei Tagen ein fixfertiges Dokument vorgelegt, in dem mir Worte, Sätze, ja ganze Konstrukte in den Mund gelegt werden a la „Frau Mannhardt sagt, meint, empfiehlt“.

Ich willigte selbstverständlich nicht ein, dass dieser Text unter meinem Namen veröffentlicht wird, doch kam ich angesichts der dort postulierten Statements zu dem Schluss: Heißhunger muss thematisiert werden.

1. Heißhunger ist nicht gleich Heißhunger

Als erstes fällt auf, dass es keine einheitliche Definition für diese „Empfindung“ gibt, was dazu führt, dass bei diesem Thema leicht Äpfel mit Birnen verwechselt werden. Jeder unterstellt, dass der Leser bereits wüsste, was gemeint ist und man dann schon vom selben spräche. Doch das ist so nicht haltbar.

Als Heißhunger wird ein i.d.R. ein unmittelbares Verlangen nach Nahrungsaufnahme bezeichnet, welches in Intensität und/oder Häufigkeit über ein natürliches Hungergefühl hinausgeht. Wir sprechen auch von Bärenhunger, Löwenhunger. Es handelt sich um ein Empfinden, dessen Ursachen sowohl psychischer als auch physischer Natur sein können.

Nicht jeder Heißhunger ist gleich krankhaft und nicht jede Heißhungerattacke sofort eine Essstörung. Im Gegenzug sollte aber eine zwanghafte Zufuhr großer Mengen an Nahrung durchaus ernst genommen werden, wenn man selbst von sich sagt:“Das möchte ich so nicht haben.“

2. Heißhunger ist ein Notsignal des Körpers, ein Überbleibsel der Steinzeit

Um das Leben zu sichern hat sich Mutter Natur für den Homo Sapiens etwas ganz besonderes einfallen lassen. Hat er zulange nichts mehr zu sich genommen, geht im langsam das Benzin aus, so zwingt ein bohrendes unangenehmes Hungergefühl den Menschen auf jeden Fall auf Futtersuche. Droht der Energietank zu lange leer zu sein und damit eine „Schwäche“ des Menschen, damit er noch nicht einmal mehr einem Säbelzahntiger hinterherlaufen kann, so zwingt ein riesiger Löwenhunger zur schnellen und effektiven Energieaufnahme und die ist bekanntlich süß und fettig.

Wer also nicht auf seinen „natürlichen“ Hunger achtet und nicht rechtzeitig auf Jagd geht, der wird von Heißhunger heimgesucht und futtert in kurzer Zeit große Mengen an Fettem und Süßem in sich hinein.

Dieser physiologische Heißhunger ist mit dem Blutzuckerspiegelabfall nach einer langen Fastenperiode über mehr als 6-7 Stunden zu erklären.

Woran erkennt man diesen Heißhunger?

> Riesiger, bohrender Hunger im Bauch
> Zusätzliche Symptome wie leichte Überkeit, Konzentrationsmangel,
schlechte Laune, evtl. Zittern und Kopfschmerzen.
> Drang Süßes und Fettiges zu essen.

Die Ursache dieses Heißhungers ist denkbar einfach:

Der betroffene Mensch hat zu lange gewartet, bis er wieder Nahrung „tankte“. Keine Zeit, keine Lust zu kochen, zu viel Stress, keine Pause erlaubt, nichts mit zur Arbeit genommen, vollkommen fehlender Mahlzeitenrhythmus.

In diesem Fall hilft keine „Wissenschaft“ darüber, welche Lebensmittel nun besser satt machen, oder welche Lebensmittel den Blutzucker anders beeinflussen oder Diskussionen über Hormone im Körper. Das alles hilft nicht, sondern ein wenig gesunder Menschenverstand würde genügen:

> Unsere gesamte Welt ist rhythmisch struktutiert. Der Mensch ebenfalls.
> Der wichtigste Rhythmus auf den wir uns verlassen können müssten, neben dem Rhythmus Tag/Nacht und Arbeit/Ruhe, ist der Mahlzeitenrhythmus. Aufgrund des Fassungsvermögens des Magens ist es wenig sinnvoll, wenn wir mehr Nahrung zu uns nehmen als leicht über unser Sättigungsgefühl hinweg. Diese Menge reicht allerdings nur ca. 5-6 Stunden.
> Um Heißhunger zu vermeiden, sollten Sie sich folglich einen Rhythmus gönnen, der eine Nahrungszufuhr alle 5-6 Stunden zulässt.

Die Lösung heißt : Mahlzeiten Rhythmus.

Übrigens – folgende „Tipps“ werden sie in einschlägigen Artikeln finden. Sie wurden auch mir im Interview, als „Experten-Tipps“ in den Mund gelegt:

Essen Sie statt Fettes doch dann eine Karotte, trinken Sie statt zu essen, oder lenken Sie sich ab, oder achten Sie auf den glykämischen Index ihrer Lebensmittel und ähnliches sind Unfug, da diese Ratschläge komplett am Problem vorbei führen, das da heißt: „Wenn ich keinen Heißhunger haben möchte, so muss ich regelmäßig essen; mir einen Mahlzeitenrhythmus schenken, bereits reagieren, wenn ich Hunger habe.“

Einfach, nicht wahr – oder doch nicht? Oder kämen Sie auf die Idee mit Ihrem Wagen, trotz hellleuchtender Reservelampe noch auf die Autobahn zu fahren? Ich denke, allerspätestens bei Aufleuchten der Lampe suchen Sie eine Tankstelle, oder? Weshalb ist die Umsetzung dann so schwer?

> Viele wohnen alleine, essen aber nicht gerne alleine (was seit der Steinzeit so ist)
> Viele stellen ihre Arbeit mittlerweile über Alles und bemerken nicht, dass die „Maschine“ nicht mehr getankt wird
> Menschen glauben, keine Zeit zu haben und erkennen nicht, dass sie sich keine Zeit nehmen wollen.

Sollten Sie ebenfalls zum Esen „keine Zeit“ haben, oder zum kochen, einkaufen, sich hinsetzen uvm. , sollten Sie generell unter Zeitmangel leiden,  aber etwas ändern wollen, so kontaktieren Sie uns. Wir unterstützen Sie auf Ihrem Heißhunger-(R)AUSweg gerne. Wissen reicht noch lange nicht aus, um etwas zu ändern. Wir wissen das. Sie auch?

Übrigens: Wussten Sie, dass Sie bei Ernährungsberatern, die von den Krankenkassen anerkannt sind, Ihre Kosten anteilig rückerstattet bekommen?

Teil_2 _ Diät induzierter Heißhunger. Dazu hier mehr

Zur Moralisierung von Ernährung

swedex_mappen_0002Du sollst, du darfst, ich muss? Zur Moralisierung von Ernährung und Gesundheit. Zu diesem Titel hat die Zeitschrift Haushalt in Bildung und Forschung ein Journal veröffentlicht.

Ein wichtiges Thema, ein überfälliges Thema, eines, das sich lohnt, näher betrachtet zu werden, eines, über das kontrovers diskutiert wird und auch soll.

Brauchen wir diesen erhobenen Zeigefinger, der uns sagt, was gut und richtig ist? Benötigt es im Lernfeld Ernährung normative Setzungen?

 

Ein Praxisbeispiel

Nennen wir diesen Jungen Markus. Er ist 13 Jahre alt und hat neben Diabetes Typ 1 und Zöliakie auch noch 20kg zu viel auf den Rippen. Man kennt ihn in Kliniken, in Kinderarztpraxen und alle sind sich einig: So kann es nicht weitergehen, denn: Markus macht nicht, was er soll (Blutzucker messen, Kohlenhydrate beachten und entsprechend spritzen, kein Gluten essen und mehr Gemüse und endlich auf seine heißgeliebten Pizza, Döner und Chips, die er mit Kumpels während der Computerspiele vertilgt, verzichten, sondern seit Jahren, was er will….

Und was Markus auch weiß ist, dass er zu keinem Arzt und zu keinem Ernährungsbesserwisser mehr gehen will, der ihm sagt, was für ihn gut ist, denn was in der Unterhaltung mit Markus sehr schnell deutlich wird: Am Wissen liegt es nicht und Du sollst! Du darfst! Ich muss? führt bei Markus nur zum Gegenteil, nämlich, dass er seit Kurzem überhaupt keine Blutzuckerkontrolle mehr macht und sich um seine „Ernährung“ überhaupt nicht mehr schert – egal, was die Erwachsenen ihm sagen, womit sie drohen, wie häufig sie an seine Vernunft appellieren und wie sehr sie ihm Angst machen mit Krankenhaus und Co.

Fragen zur Moralisierung von Ernährung

> Was brauchen Menschen, um sich im Schlaraffenland zurecht zu finden?
> Wie wird Lernen ermöglicht?
> Benötigen Fachpersonen in der Ernährungs-und Verbraucherbildung eine besondere Berufsethik?

Diese und andere Themen kommen in diesem Heft zur Sprache, als Auftakt zur diesjährigen D-A-CH Fachtagung „Wa(h)re Gesundheit“, die vom 12.-14. Februar in Linz stattfindet. Sehen wir uns?

Essen ist mehr als sich ernähren

Ich bin dankbar dafür, dass auch ich in diesem Heft einen Artikel beisteuern konnte, in dem ich mich der Thematik Essen als Totalphänomen annehme und das ins Zentrum rücke, worum es in der Ernährungsbildung, Ernährungsberatung und -therapie gehen sollte. Nicht eine Moral, ein Ernährungskonstrukt sollte ins Zentrum gerückt werden, sondern der je einzelne Mensch und sein Essen wieder eine Stimme bekommen und ihm Gehör geschenkt werden, damit er sich verstanden fühlt…..

Doch das benötigt eine Mensch-zentrierte Haltung und den Mut, als Fachkraft, eben nicht Wissen kundzutun und den moralischen Zeigefinger zu erheben, wenn Wissen nicht in Tun umschlägt, sondern echte „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu schenken….

prof.eat Berater

Sollten Sie einen „Markus“ zu Hause haben, der einfach nicht tut, was er soll, sollten Sie mit Du musst, du sollst, du darfst nicht an ihre Grenzen gestoßen sein und sollten Sie momentan nur eines mit Bestimmtheit wissen: „So kann es bei Tisch nicht weitergehen“, so kontaktieren Sie uns. prof.eat Berater schauen gerne mit Ihnen auf Ihr je eigenes, persönliches Essen und gerne auch darüber hinaus und zwar ganz ohne Zeigefinger.

Sie als Fachkraft möchten mehr lesen? Bestellung der Zeitschrift hier:

Zeitschrift Haushalt in Bildung und Forschung ein Journal

 

 

 

 

 

Gewichtszunahme und Wechseljahre

brille

Der Weg von Sanduhr zum Quadrat und zurück…

„Ich verstehe es nicht und keiner glaubt mir: Ich esse überhaupt nicht mehr als früher und nehme zu. Wenn es wenigstens vom Schokoladeessen wäre, hätte ich wenigstens noch etwas davon, aber so? Können Sie mir das erklären?“

So oder ähnlich klingen die Klagen von Frauen, die zwischen 45 und 55 Jahren zu mir kommen und über ihr Gewicht klagen. Sie klagen aber nicht nur über eine Zunahme auf der Waage, sondern über die klassische  Gewichts-Trias, die mit dem Klimakterium (Wechseljahre) einhergeht.

 

 

Mit Ratschlägen ist es nicht getan
Gewichtsprobleme in den Wechseljahren werden gerne ironisiert und bagatellisiert und mit einem Satz vom Tisch gewischt, der da heißt: „Essen Sie einfach weniger und bewegen Sie sich mehr“, ohne den Frauen zu erklären, was da vor sich geht, denn die Änderung des Gewichtes in diesen Jahren hat mannigfaltige Gründe und es ist mitnichten damit getan, Frauen mit einem Ratschlag abzufertigen.

Der Körper der Frau verändert sich

Frau braucht eine Lesebrille, kennt die typischen Symptome, die mit den ausbleibenden Monatsblutungen einhergehen und doch kann sie sich einige Veränderungen nicht erklären.

Ein zuviel an Östrogenen bewirkt einen vermehrten Einbau von Triglyzeriden in die Fettzellen vor allem dort wo viele Frauen es stört, am Gesäß und am Oberschenkel. Das kennen viele Frauen aus den fruchtbaren Jahren. Doch ein Blick in den Spiegel zeigt etwas anderes: Plötzlich zeigt sich in der Körpermitte eine Art „Schwimmring“, die Taille verabschiedet sich und eine eher „quadratische“ Sillouhette zeigt sich…Wo vorher die „Birnenform“ war, scheint sich jetzt der Apfel durchzusetzen….

Und so seltsam es klingt: Dafür ist nicht der Verlust der Östrogene verantwortlich, sondern ein Rückgang der Androgene, sprich der männlichen Hormone, die bisher dafür sorgten, dass Frau in der Körpermitte wenig Fett einlagert. Als Zeichen von Androgenmangel passt folgende Trias:

> Gewichtszunahme am Bauch /Taille verschwindet

> Die Brust wird größer

> Die Libido geht zurück

Die veränderte, hormonell bedingte „Body Composition“ ist leider noch immer ein Stiefkind der Medizin.
So lange bleibt Frau nichts anderes übrig, als sich erst recht zu disziplinieren und ihre Essen auf eine schwindende Muskelmasse (Grundumsatz nimmt im Laufe des Lebens ab), auf veränderte Hormone anzupassen.

Diese Veränderungen nicht nur im weiblichen, sondern auch im männlichen Hormonhaushalt der Frau, haben Konsequenzen und auch ohne Gewichts-Thema ist es eine Zeit des Umbruchs, der größeren Veränderung in der viele Frauen Unterstützung suchen, weil sie mit den ganzen Veränderungen nicht klar kommen.

> Die Hormone spielen verrückt
> Der Körper verändert sich
> Die Stimmungen schwanken und man weiß nicht recht, ist es nun das Leben, die Menopause die einem so zusetzen oder hat man gar ein psychisches Problem? Man weiß es einfach nicht, aber sie sind da.
> Das Leben verändert sich. Partnerschaften kommen in die Jahre, Kinder gehen aus dem Haus, die Arbeit als Familienmanagerin gehen zurück. Wohin? Was jetzt?

Wichtig an dieser Stelle ist mir zu sagen: „Es liegt nicht alles in ihrer eigenen Macht, was jetzt passiert, und ein Teil der körperlichen Veränderungen kommt nicht daher, dass Sie mehr essen, sondern dass insbesondere die männlichen Hormone abnehmen und die Silhouette verändern.

Vielleicht verschafft Ihnen diese Erkenntnis ja ein wenig Linderung, wenn Sie im Spiegel langsam aber sicher eine andere sehen, eine reife Frau, die noch ein wenig runder, weicher, emotionaler zu werden scheint als sie vorher bereits war…

Linderung

> Beraterkollegen

Natürlich wollen diese Frauen abnehmen, ihre „alte“ Figur wiederhaben. Doch wir alle wissen, wie schwer es ist, das Taillenfett zu mobilisieren. Sollen wir mit den Frauenärzten sprechen und gemeinsam im Einzelfall über eine leichte Androgensubstitution nachdenken?  Ich denke eher nein, denn seit Jahrtausenden gehört zum Frau sein eben auch diese Lebensphase dazu und zwar genau als die, die es ist.
Macht es dann vielleicht mehr Sinn, mit den Frauen genau hinzuschauen, was sie bereits ganz gut machen, wo sie die gröbsten Essfallen haben (Alkohol, Überschätzung der eigenen Essmengen, psychoemotioales Essen) und im Kleinen nicht nur das Verhalten zu korrigieren, sondern in diesen winzigen Schritten die eigene Körperwahrnehmung, das eigne Wohl im Blick zu behalten? Was geht, was geht nicht? Wo wird der Weg des Wohls zugunsten von zu viel Rigidität wieder geopfert? Wo ist der  Genuss, der Geschmack, die Lust beim Essen und im Leben im allgemeinen? Was kann wiedebelebt werden, wovon muss man sich verabschieden?

Frauen in den Wechseljahren bedürfen einer besonderen Zuwendung und Fürsorge. Es genügt  nicht, mit ihnen über ihr Essverhalten zu sprechen oder  über das Gewicht, oder mehr Bewegung. Es genügt nicht, klassische Ernährungsberatung zu machen. Nehmen Sie sich miteinander Zeit, das was vor sich geht besser zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang zu setzten. Nehmen Sie sich Zeit, den Frauen beim Verstehen der ganzen Veränderungen zu helfen. Seien Sie ihr ein Stück „Freundin“ und „Sparringpartnerin“, für mehr Wohl und Gleichgewicht in einer Zeit, die jede Frau auf ihre je eigene Weise durchlebt.

> Frauen in den Wechseljahren

Sie suchen Unterstützung bei einem Frauenarzt, bei Ihrem Arzt, bei einer Physiotherapeutin, in der Ernährungstherapie? Sie haben bereits darüber nachgedacht zum Psychologen zu gehen? Oder sie bemerken, wie sie sich immer mehr zurückziehen und wieder verstärkt auf die Lockrufe von Wundermittelchen und Diäten reagieren? Dann ist es an der Zeit, sich GUTES zu tun. Schauen Sie sich um.

> Wo sind die Menschen, die Ihnen GUT tun?
> Tun Sie sich GUT, nehmen Sie Rücksicht auf sich?
> Was machen Sie gerne, was nicht, was macht Freude?
> Gehen Sie den Weg der Freude oder stehen Sie sich selbst im Weg?
> Was in Ihrem Leben ist „stimmig“. In welchem Lebensbereich sind sie in Balance?
> Was ist für mich ein geWICHTIGES Problem und was ist eher weniger wichtig?
> Wer könnte ein guter Sparringpartner für mich sein, durch diese nicht ganz einfachen Jahre des Frauseins?

Mein Angebot für Sie:

  1. Sie bekommen bei mir ein ganzheitliches Beratungspaket (Ernährungstherapie, Lebensberatung), also eine kleine Komplettlösung für ihre Fragen und Anliegen.
  2. Sie buchen eine Jahrespauschale und lösen diese je nach Bedarf und je nach Ihren Fragen, Wünschen und Bedürfnisse ein.
  3. Sie können mich neben persönlichen Kontakten auch online oder telefonisch kontaktieren.
  4. Sie bezahlen erst, wenn die Leistung abgerufen wurde.
  5. Sie erhalten eine Smartphone-APP mit der Sie ein Stückweit Ihr eigener Ernährungsberater sein können. (Mein Geschenk an Sie)
  6. Sie können eine der wenigen sein, die an dieser Veranstaltung teilnehmen kann….FemmeBALANCE
  7. Und natürlich bekommen Sie sehr viel weitere kleine „Stützen“ mit auf Ihren Weg, die Frauen, die die Jahrespauschale buchen, selbstverständlich ebenfalls als kleines Präsent entgegennehmen können.

Ich freue mich darauf, SIE kennen zu lernen und ein Stück auf Ihrem Weg zu mehr Wohl und Gleichgewicht begrüßen zu dürfen.

 

Sonja M. Mannhardt

 

 

 

 

Gesundheitsmanagement -eine Alibilösung ?!

Rezept_4_8Gesundheitsmanagement – Ein boomendes Marktsegment, wenn man Statistikern Glauben schenken will
Gesundheitsmanagement – Ein Wort in aller Munde, das ja auch ich nutze, um mich mit meinem Angebot „sichtbar“ zu machen.
Gesundheitsmanagement – Ein Wort welches im §20 SGB V seine Berechtigung bekommt
Gesundheitsmanagement – Mehr als nur Gesundheitstage, Gesundheitsvorträge und Information?
Gesundheitsmanagement – Die Gesundheit wird gemanagt? Und die Menschen? Wer kümmert sich um Sie?
Gesundheitsmanagement – Nur eine Alibilösung oder doch ein guter Nährboden, auf dem etwas wachsen kann?

 

Die Leistungsgesellschaft krankt an sich selbst

Wir alle wissen es: Die Leistungsgesellschaft hat das zentrale Thema „Leistung“ also Arbeit. Wir alle wissen es, dasss dieser Gesellschaft gelegen ist, gesunde Leistungs“Subjekte“ zu haben (so nennt man Menschen in der Wirtschaft), um den Sinn und Zweck der Leistungsgesellschaft (Geld verdienen) zu erfüllen. (wer darüber mehr erfahren möchte, den bitte ich um Geduld. Da es ein sehr heikles Thema ist, muss ich mir sehr gut überlegen, wo ich diese kritischen Themen nicht nur „selbst verdaue“, sondern sie mehr oder weniger „unverdaut“ wieder heraus……, denn, wer möchte schon mit Ausgeschiedenem, mit Unerwünschtem, mit Kritischem, mit Nicht-Glattem, mit „Dislike“ konfrontiert werden? )
Es gibt viele Literaten, Philosophen, Gesellschaftskritiker, Medizinethiker die sich mit diesen Phänomenen befassen, aber selten finden jemand aus den unteren Ebenen der „Fresskette“ der den Mut hat, den Mund aufzumachen.

Die Gewürze in der Leistungssuppe

Ja, ich sehe mich an der unteren Ebene der Fresskette, weil ich tagtäglich mit denjenigen zu tun haben, die an dieser ungenießbar gewordenen Suppe mehr oder weniger schnell zu Grunde gehen. Das können auch Executives der oberen Etagen sein, die sich nicht minder häufig den „Magen verderben“ oder eine kleine „Unpässlichkeit“ verspüren und nicht minderhäufig teilweise als „Leistungssubjekte“ empfinden. Ich sehe diese Menschen nicht als „nicht gesund“ an, sondern eher als „lebendig“, weil sie spüren, dass etwas nicht stimmt, weil sie noch nicht abgestumpft genug sind. Sie sind eher als „Spice“, als wichtiges „Gewürz“ in dieser Leistungssuppe zu sehen, um einer faden Suppe, ein wenig Lebendigkeit einzuhauchen, Geschmack zu verleihen, einen Charakter zu geben. Alles hat seinen Preis, das MITspielen und das NICHT mitspielen, aber auch das GARNICHT spielen wollen und nicht hinsehen wollen, ebenso wie das Hängen an Vergangenem, das Träumen von einem Paradies auf Erden, oder irgend etwas dazwischen….Als ein Mensch, der die Welt aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann; durch die Brille der Naturwissenschaft, durch die Brille der Medizin, der Pädagogik, der Psychologie, Philosophie, Phänomenologie sehe ich manchmal mehr, als mir lieb ist..

Ich sehe die Menschen mit Depressionen unter dem Deckmäntelchen  „Nahrungsmittelunverträglichkeit unklarer Genese“, Menschen mit Burnout was sich verbirgt hinter diffusen und nicht DD-abgeklärten Diagnosen wie „Reizdarm“, „V.a. Nahrungsmittelunverträglichkeit“, „Adipositas“. Ich sehe die vielen ADHS Kinder, die als „lebendigste Menschen“ auf den immer größer werdenden Informations- und GeschwindigkeitsTsunami empfindlich reagieren, aber statt mit echter Hilfe  lieber mit Ritalin wieder „smoother“ gemacht werden. Smoothies (Babybreie) sind in! Überhautpt ist das Aalglatte in. Wo sind die Dinge, Menschen mit Biss, mit einem eigenen Geschmack, mit Mut zur Verschiedenheit, mit Rückgrat? Wo sind die krummen Gurken? Wo ist das weibliche, das emotionale, das UR-menschliche, die vita contemplativa? Ich sehe Frauen, die an der Leistungsgesellschaft nicht nur selbst zerbrechen, weil es schlicht nicht möglich ist, eine drei und vierfach Belastung zu tragen. Wen wundert da die Rückenleidenstatistik? Und die ganzen Gestressten? Das Wort gab es vor 80 Jahren noch nicht einmal.
Man braucht nicht erst den neuen Stressreport der  TKK (1) lesen um das „keine Zeit haben“ Phänomen in dieser Gesellschaft zu entdecken.

Die „schnelle Küche“ gehört zum Lifestyle, ebenso wie „schnelle“ Lösungen für Probleme, „schnelle“ Projekte, „schnelle Kommunikation“.  Statt sich miteinander zu unterhalten, wird per sms und mail kommuniziert, möglichst effektiv und offen, wie man das nennt (so dass man aus Geschwindigkeitswahn heraus gleich 10 Leute mit ins cc. nimmt und deren Zeit auch noch raubt?) Wen wundern  die Ergebnisse des Stressreports.  Und ich sehe die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich dieser Welt entziehen, in die virtuelle Welt flüchten. Dorthin, wo sie etwas bedeuten, dort wo sie etwas bewirken können, dorthin, wo sie Erfolg haben  und nicht selten mit Dehydrierung in eine Klinik eingewiesen werden und jäh in diese Welt zurückgerissen werden. Und last but not least, Ich sehe die vielen Übergewichtigen und Magersüchtigen, die spüren, dass sie „halb tot und hungrig nach Leben sind“. Sie alle sind herausragende Wegweiser in unserer Leistungsgesellschaft.  Doch im System sollen sie „schnell“ repariert werden, damit sie schnell in die „geschmeidige“, „gefällige“, „geschmacklose“, „fade“ Leistungsgesellschaft zurückfinden?

Die wa(h)re Gesundheit 

Man kauft sie ein, sie wird feilgeboten, man konsumiert sie, mehr oder weniger. Die WHO hat daraus seit 1940 ein Produkt gebastelt, das es Menschen schlichtweg nicht mehr ermöglicht es zu erlangen, so sehr sie sich auch anstrengen. Einen Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens? Ist das so etwas wie das Paradies auf Erden? Ich habe davon gehört, von Zen-Meistern, denen es in der Meditation gelingt und Menschen  kennen dieses kleine Paradies auch in der körperlichen Vereinigung, wenn der Akt, der Tanz, das MITeinander gelingt…
Aber mal unter uns: Ist es nicht ein wenig hybrisch von der Weltgesundheitsorganisation, dieses kleine Wort Gesundheit zum neuen Göttlichen zu erklären? „Das höchste Gut“ soll es sein, ein Besitz, den man anstreben soll. Nur lässt sich die Gesundheit in Besitz nehmen? Wissen wir nicht erst, dass wir sie hatten, wenn wir sie verloren haben? Wissen wir nicht aus unserer täglichen Arbeit, dass es anders ist? Menschen ist Gesundheit gar nicht so wichtig, zumindest so lange sie gesund sind. Menschen wünschen sich gegenseitig Gesundheit, haben aber meinst keine Antwort darauf, wenn ich sie frage: „Was bedeutet für Sie denn Gesundheit, gesund sein? Allein diese kleine Frage bringt das gesamte Weltgebäude der Ware Gesundheit ins Wanken, weil es plötzlich betrifft…

Immer mehr Quereinsteiger mit Gesundheitsangeboten treten auf den Markt, sie wollen den Menschen endlich GUTES TUN. Doch ist Gesundheit ein Tun, ein Machen? Und woher kommen plötzlich diese ganzen Köche, die einen bereits seit 20 Jahren mehr als ungenießbaren Brei  noch zusätzlich verderben? Und was wollen Sie? – Richtig! Geld verdienen unter dem Deckmäntelchen ein „ganz GUTER Mensch“ zu sein, denn Gesundheit hat ein sehr gutes Image, es schmeckt Jedem!  Ebenso wie Fast-Food-Projekte der Branche. „Gesundheitstage“, „Gesundheitsvorträge“, „Gesundheitsaktionen“, allerlei Druckerzeugnisse mit Gesundheitsinformationen (Bewegung, Ernährung, Stressmanagement, Raucherentwöhnung uvm.)  die die Leistunggesellschaft mit Papier obstipieren, in der festen Meinung, das Papier mit seiner vielen Information, löse bei Konsum wie auch immer, die Magenverstimmung, die Unpässlichkeit, die Krankheit, das Gesundheitsproblem quasi von alleine, durch das einverleiben von Information auf Papier? Ist das nicht grotesk?

Würden Sie behaupten wollen das Einverleiben eines Rezeptes ist dasselbe wie es zu kochen und zu genießen? Kochbücher und Kochsendungen boomen. Essen wird als ZUschauer konsumiert, immer weniger als BeTEILigter. Man schaut, man liest, man hört sich an.

Gesundheitsmanagement

Ich kann mich noch gut an die Zeit bei Nestle S.A. erinnern. Im Headquarter gab es bereits vor 25 Jahren ein sehr gut etablierte Abteilung für „sports et loisir“ (Sport und Freizeit). Es war einfach normal dass man sich in der Mittagszeit mal in einen Kurs anmeldete, sich in einer der Abteilungen eintrug, es war normal, dass man sich in der Kantine zum gemeinsamen Lunch traf. Und wichtige Business-Lunches fanden selbstverständlich in einem angrenzenden, ruhigen Bereich statt, an einem festlich gedeckten Tisch, selbstverständlich mit weißem Tischtuch und gestärkten weißen Leinenservietten. Es war selbstverständlich, dass diese Besprechungen Zeit benötigten, und dass dafür eben zwei Zeitstunden geblockt wurden und man in dieser Zeit für niemanden zu sprechen war. Es lagen keine Handys auf dem Tisch und es wurde auch sonst keinerlei  Störung geduldet. Das Wort Multitasking und Präsentismus, das Wort „offene Kommunikation und Transparenz“ wurde nicht benutzt.  Es war selbstverständlich, dass man keine Arbeit mit nach Hause nahm, allein schon wegen des Datenschutzes, aber auch für die „loisir“, die eine Bedeutung hatte. Und vollkommen selbstverständlich war, dass man sich für Gespräche, wenn man sich etwas zu sagen hatte, wenn es Unstimmigkeiten gab, persönlich traf und nicht per Mails kommunizierte, obwohl es ein Intranet damals schon längst gab.

Es gab eine Kultur die der Gesundheit von Menschen zuträglich ist, doch Eines gab es nicht: Das Wort Gesundheitsmanagement.

Ich bin, wie viele andere, seit mehr als 20 Jahren mit Gesundheitsförderung vertraut. Auch die betriebliche BGF gibt es schon seit Jahrzehnten, ohne dass Jemand groß davon Notiz nahm. Mit dem Begriff Management, als strategische Implementierung des Gesundheitsthemas hat sich dieses Stiefkind jetzt aber beachtiliche Aufmerksamkeit erworben. Wir alle, die in den 90ger Jahren in der GF und BGF arbeiteten, haben miterlebt, wie die Anfänge waren und können durch eine Außensicht und Innensicht erkennen, was und wo sich etwas getan hat oder nicht. Ich bin an dieser Stelle einmal mutig und und wage folgende Aussage: Es ist erstaunlich wie sehr das Gefäß, die Form an Bedeutung gewonnen hat, doch im Gefäß selbst findet sich in den meisten Fällen noch immer so gut wie nichts, was wir als WIRKUNGSvolle, NÜTZLICHE, SINNVOLLE und NACHHALTIGE Maßnahme verstehen könnten. Weltkonzerne waren vor 25 Jahren offensichtlich schon weiter, als moderne Unternehmen heute, die sich so gerne mit dem Wort Gesundheitsmanagement schmücken.

Wie sehen Sie das, werte Kollegen, werte Mitarbeiter ihres Unternehmens, werte Executives? Haben Sie das Gefühl, es geht um Sie, Ihr Leben, Ihr Wohl, Ihre Gesundheit, um ein gutes Miteinander, um gesunde Führung, wenn von Gesundheitsmanagement gesprochen wirde? Gerne nehme ich Ihre Kommentare entgegen.

Und da drängt sich für mich die Frage auf: Wozu ist das so? Wer hat einen Nutzen dadurch, dass sich nicht wirklich etwas bewegt?

Wer jetzt noch  widerspricht und daran glaubt, dass es tatsächlich um Menschenwohl und Gesundheit geht, dem möge eine aktuelle Trendstudie zum Thema  „Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) (2) ans Herz gelegt sein. Die spring Messe Management GmbH und der Hochschule für Technik und Wirtschaft sowie der Humboldt-Universität zu Berlin zeigen zwar, dass die Bedeutung des BGM in Zukunft deutlich steigen wird.Doch spannend ist dabei, zu erfahren, WOZU Gesundheitsmanagement in Unternehmen betrieben wird? Und hier die Ergebnisse, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss, aber ich muss Sie warnen. Was uns da aufgetischt und serviert wird, das könnte Ihnen den Appetit verderben:

1.) Arbeitgeber streben damit vor allem einen Imagegewinn in der Öffentlichkeit an und wollen auf diese Weise im Konkurrenzkampf um Fachkräfte punkten.

2.) Die Gesundheitsverbesserung der Mitarbeiter ist „nur“ zweitrangig.

Selbst wenn es mehr als Imagegewinn wäre und es mehr um „Gesundheitsverbesserung“ ginge, so ist es m.E. noch ein sehr, sehr langer Weg, bis in den Köpfen der Entscheider angekommen ist, dass DIE Gesundheit nicht VERBESSERT werden kann, sondern jeder Mitarbeiter eine eigene Vorstellung von Gesundheit und WohlSEIN hat. Wer die Menschen nicht einzeln in seiner Welt abholt, wird es ohnehin nicht schaffen, DIE Gesundheit DER Mitarbeiter zu VERBESSERN, weil es diese Gleichheit faktisch gar nicht geben kann, ohne denjenigen zu beteiligen, um den es geht, jeden Menschen selbst. Die Effizienz hat sich damit ins Gegenteil verkehrt – sie ist nicht EFFEKTIV und alles andere als EFFIZIENT. Das Geld für BGF ist ohne Nutzen einfach verdampft. Also bleibt der einzige Nutzen doch ein Marketinginstrument zu sein?

(R)AUSwege

A proos Image und Geschmack

Erst gestern wurde  ich aus einem „Gesundheitsmanagementprojekt“ ausgespuckt, weil ich auf fehlende Kommunikation hingewiesen habe, weil ich auf meine Gesundheit achtete und mich nicht finanziell über den Tisch ziehen ließ, weil ich das Thema Essen und Kochhandwerkskunst sowie die MAHLZeit als Einverleibung von Nahrung und Lebensenergie, das MITeinander ernst nahm. Schlicht: Ich war mit meiner Gesundheitshaltung, meinem beharren auf der Entlohnung anstrengender, kreativer Arbeit, genau im Zentrum des Gesundheitsgeschehens, sozusagen im Herzstück, worum es bei Gesundheit eigentlich gehen sollte, um Wohlsein, guter Geschmack und Balance,  schlichtweg unverdaulich.

Und vor ein paar Monaten: Da wurde ich in ein Unternehmen gebeten (Global Player im Technikbereich) das sehr unter hohen Fehlzeiten und Burnout-Totalausfällen litt. Man wollte Folgendes von mir: An jedem Standort einen Vortrag von 30 Minuten zum Thema Stressbewältigung und Burnout halten, sonst nichts. Ein Verantwortlicher des Betriebsrates, der an diesen Veranstaltungen dabei war und der „Anwesenheitslisten“ führen musste, hat sich zu Beginn der Veranstaltung sofort für die „schlechte Stimmung“ im Raum und den „Boykott“ der Teilnehmer entschuldigt. Die Mitarbeiter fühlten sich verarscht und hätten solche Alibilösungen so satt, vertraute er mich an. Und am Ende der Veranstaltung als er sah, was sogar diese 30 Minunten mit diesen frustrierten Menschen machte,  bat er mich, alles dafür zu tun, dass es mir gelänge mehr zu tun, als diese „Alibilösungen“.  Die Leute wollten jetzt mehr, sie waren bereit! Und was geschah? Das Unternehmen wollte tatsächlich noch etwas: Einen Gesundheitstag im nächsten Jahr. Einen „Beratung“-Stand mit der innerbetrieblichen Krankenkasse, deren Broschüren und ein paar Vorträge, sonst nichts 🙂 Ich lehnte diesen Auftrag ab und sagte dem Gesundheitsmanagement auch weshalb…Aus internen Kreisen weiß ich: Dieses Unternehmen ist heute bereits einen Schritt weiter – näher am Abgrund. Die Besten beginnen zu kündigen, die Ängstlichen fallen aus wegen Krankheit.

Aber Vorsicht. Sollten Sie ebenfalls Anbieter im BGM und BGF sein, stellen Sie sich auf Gegenwind ein. Sie liegen den Zielen der Leistungsgesellschaft mehr als quer im Magen 🙂  Doch wie sage ich mir an diesen Stellen: Lieber ein Gewürz in der Leistungssuppe, als „an ingredient without any taste.“  Lieber für sich und das eigene Wohl Sorge tragen, als sich für jeden Preis an die Leistungsgesellschaft zu verkaufen, auch wenn „Gesundheitsmanagement“ drauf steht.

Mut machen, mutig sein und dem Einzelnen die Hand reichen

Ich begleite viele Menschen, die spüren, dass sie „halb tot und hungrig nach Leben “ in dieser undurchsichtigen Suppe herumschwimmen. Doch sie wissen nicht, wie sie ihre Lebendigkeit wieder finden können und haben häufig auch nicht den Mut  dazu, denn dann werden sie sichtbarer mit ihren Neins, mit ihrer Widerspenstigkeit, mit einem Dislike. Sie werden hörbarer und treten aus der Masse der Stummen heraus. Sie werden spürbarer wahrgenommen, weil die Gewürze nicht aalglatt und rational sind, sondern GANZ, eben auch Körper und Emotion, nicht nur Verstand. Es ist folglich die Balance zu wahren, denn das Gegenteil von Leistungserbringer ist zwar low-performer und das Gegenteil von aalglatt vielleicht Chili, doch das Extrem in beide Richtungen ist je auf seine Weise wieder gefährlich, wie ich meine. Die Menschen wollen in ihr Gleichgwicht finden, in ihr Wohl und dafür gibt es kein allgemeines Rezept.  Gesundheitsmanagement bedeutet für mich – Menschen auf dem je eingenen Lebensweg, ein Stückchen zur Seite zu stehen, bis Sie den Weg in IHR Wohl und Gleichgewicht gefunden haben. Gesunheitsmanagement ist Hilfe zur Selbsthilfe und zwar denjenigen, die WOLLEN, nicht ALLEN, die sollen.

Wir haben genug zu tun, auch wenn man uns sogar im BGM und BGF „vergisst“ oder „vergisst“ unsere Leistung am unteren Ende der Fresskette adäquat zu budgetieren. Die Arbeit mit einzelnen Menschen, egal wo sie sind ist ein Stück „Gesundheitsmanagement“, auch wenn es nicht explizit draufsteht, auf dem, was wir tun.

Doch sich dem Einzelnen zuzuwenden, benötigt Mut sich selbst nicht vom Weg abbringen zu lassen und weiter daran zu arbeiten, dass in den Betrieben Gesundheitsmanagement nicht nur unter Imagegesichtspunkten betrachtet wird und die „kostengünstige Reparatur von Leistungssubjekten“ zum Ziel gemacht wird. Es braucht Geduld mit den Firmen in denen nach einer Schnellschussaktion nicht selten gesagt wird: „Es hat ja doch nix gebracht, wir focussieren nächstes Jahr unsere Themen auf den Bereich Bewegung“. Es benötigt auch Geduld mit den Menschen, die nicht auf Knopfdruck sich und ihr Leben ändern können, Geduld mit den Executives, die noch lange, lange Zeit benötigen, bis sie erkennen, dass Gesundheitsmanagement ohne Beziehungen zwischen Menschen (wie in einem wohlschmeckenden Gericht die Zutaten) nichts bewirken kann, als vielleicht ein wenig Imagesteigerung. Es benötigt Geduld, bis die Entscheidungsträger erkennen, dass Gesundheitsmanagement mit ihrem je eigenen Verhalten, mit ihrer eigenen Haltung, ihrer eigenen Kommunikation und „Präsenz“ zu tun hat und es benötigt Demut aller Beteiligten,  gerade WEIL Gesundheit nicht einfach so herstellbar ist.  Und nicht zuletzt braucht es Geduld mit der Gesellschaft, die wir nicht ändern können, sondern lernen müssen in ihr und mit ihr zu leben, so gut es eben geht, damit Gesundheit zumindest bei den Menschen, mit denen wir zu tun haben, nicht mehr nur als Ware gemanaget wird.

Umdenken in den Chefetagen

Allerspätestens wenn das Leben sein eigenes Spiel spielt und Manager aus der Leistungsgesellschaft hinauskatapultiert, wird nicht selten unmittelbar der Schrei nach echten Maßnahmen  im Gesundheitsmanagement laut. Dann plötzlich wird mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit nach einer Strategie gesucht, BGM ernst genommen und Gesundheitsmaßnahmen aus dem Boden gestämpft, die über den gängigen Mainstream hinausreichen. So jedenfalls meine Sicht auf den Weltausschnitt, den ich sehen kann in meiner tagtäglichen Arbeit mit, für oder in Unternehmen.

Doch mal ehrlich: Muss es denn erst die eigene Betroffenheit sein, die eigene Notlage, das spüren am eigenen Leib, dass  Leben mehr ist als Arbeit und betriebliches Gesundheitsmanagement mehr braucht als es heute ist?

Wer mit offenen Augen durch sein Unternehmen geht, der sieht sie, Menschen –  nicht Gesundheit…
Lachen diese Menschen, kommen sie gerne zur Arbeit, erzählen sie auch Persönliches, tauschen sie sich aus, gehen sie in Beziehungen zueinander, wird MIteinander gesprochen oder nur noch auf Distanz per Mail? Werden MITeinander Pausen gemacht, gemeinsam gegessen oder wird an den PC´s gefoodet?  Verstummt man sofort, wenn der Chef erscheit, herrscht eine Angstkultur, eine Kontrollkultur? Oder eine Kultur der MItmenschlichkeit,  herrscht also lebendiges Miteinander, werden Konflikte gelöst oder verdrängt? Herrscht ein lebendiges Miteinander das getragen ist von Fürsorge, Wertschätzung und Vertrauen , gerade TROTZ des nicht versiegenden Rufs nach noch mehr Effizienz?  Sind viele Leute krank und freut man sich auf seine „Rente“ oder sind da Mitarbeiter, die sich freuen, einen Beitrag leisten zu dürfen und mit demselben auch gesehen werden?…..

Gesundheitsmanagement beginnt ganz oben und bedarf einer entsprechenden Haltung Menschen gegenüber. Nur Menschenfreunde bringen Menschen voran und dabei handelt es sich keinesfalls um Weichlinge. Ich habe Türe an Türe mit den mächtigsten Managern gearbeitet und bei Ihnen lernen dürfen. Es waren Menschenfreunde, trotz globaler Geschäfte, deren Menschenwohl wichtig war, wohlwissend, dass nur dann Menschen gut und gerne arbeiten.

Das erkennt langsam auch die Wirtschaft, doch es benötigt noch einige mehr Manager, die den Mut haben andere als ausschließlich Alibiwege im Gesundheitsmanagement zu gehen.

Gerne steht mein Team und ich Ihnen in BGF und BGM mit unserer über 20 jährigen MENSCHlichen Gesundheitsexpertise zur Seite. Fastfood-Konzepte bekommen Sie an jeder Ecke. Wir legen Wert auf  Qualität „Sättigung und guten Geschmack“ und Effektivität, denn wir sind der Meinung: Mit erbarmungsloser Effizienz kann es keine Effektivität geben und schon gar nicht gesunde Mitarbeiter. 🙂

Ihnen Allen ein Wohl bekomm´s, guten Appetit und bleiben Sie gesund.

Ihre Sonja M. Mannhardt

(1) Bleib locker Deutschland, TK-Studie zur Stresslage der Nation, 2013, abrufbar unter www.tk.de

(2) BGM-Studie: http://bit.ly/VBRV6b

 

Unser BGF und BGM-Angebot. Gerne senden wir Ihnen den Flyer zu.

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