von Sonja Mannhardt | Jul 16, 2014 | Allgemein, Blog, Über Tellerränder geblickt
„Aimez le chocolat à fond, sans complex ni fausse honte, car rappelez-vous: sans un grain de folie, il n´est point d´homme
raisonnable.“ oder
„Liebe die Schokolade ganz und gar, ohne Scham oder schlechtes Gewissen, denn, erinnere dich: ohne ein Körnchen Verrücktheit ist ein Mensch kaum erträglich …“
La Rochefoucauld
Entgegen dieses Appells an den Essgenuss, scheinen moderne Menschen heutzutage eher ihr Gleichgewicht in allzu strengen Regimen oder gar in der Askese suchen zu wollen.
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„Ich darf nicht; ich muss jetzt; der Arzt hat mir verboten; ich soll dies und das“, auch Sätze wie „ich zwinge mich jetzt“, „mein täglicher Kampf“, „es tut mir zwar nicht gut, aber ich muss ja“, sind in meiner Praxis keine Seltenheit.
Da glauben Menschen ihr Wohl und Gleichgewicht in „Ich muss – ich soll – ich darf nicht“ Diäten zu finden, weil Sie der Meinung sind, dass die „richtige“ Lebensmittelauwahl der Gesundheitsweisheit letzter Schluss ist. Dass sie damit Gefahr laufen, ihre Gesundheit zu gefährden, weil Sie sich immer mehr und immer weiter von sich selbst, den eigenen Bedürfnissen, der eigenen Wahrnehmung, dem Essgenuss entfernen und statt dessen die Verantowortung für ihre Gesundheit nach „außen“ verlagern und an Andere delegieren Nicht selten führt dies in eine, wie ich es nenne „Diät induzierte Essstörung“.
Selbstverständlich gibt es viele Krankheiten, deren Symptome sich durch eine gewisse Ernährungsweise günstig beeiflussen lassen, natürlich gibt es Erkrankungen bei denen die Ernährung die einzige Therapieform ist (Zöliakie, Nahrungsmittelallergien), doch so lange die betroffenen Menschen diese Intervention nicht als Heilmittel, als Stütze, als Stab, als Unterstützung zum Wohlsein verstehen, diese Kostformen also nicht als nützlich oder sinnvoll erachten, den Essgenuss verlieren, wird eine „Ich muss-Ich soll-Ich darf jetzt nicht mehr“ Ernährungsweise keinerlei positiven Nutzen haben können, sondern noch eine zusätzliche Last darstellen.
Was würde eine Kopfschmerztablette nützen, die weder als sinnvoll noch als nützlich betrachtet wird? Welche Wirklung hätten Wanderstöcke wenn es über Stock und Stein geht, die man aber weder sinnvoll noch nützlich ansehen würde? Wie würde man in Schuhen gehen, die zwar „gesund“ aber in den eigenen Augen hässlich und unbequem sind?
Sich selbst der größte Feind sein
Doch damit nicht genug: Nicht wenige Menschen, die Hilfe und Unterstützung bei mir suchen, haben ein Handlungsmuster perfektioniert. Es heißt: „Sei Dir selbst Dein größter Feind und peitsche und treibe Dich vor Dich her.“ Sie sind der Meinung, dass es ohne Druck nicht geht und sitzt gegenüber eine Beraterin, die nicht mit Druck, Zwang und Ratschlägen arbeitet, so bringen sie sich selbst in diese unrühmliche Rolle.
Auch diese „Kriege gegen sich selbst“ bleiben nicht ohne Wirkung. Nicht nur, dass das Hilfsmittel „Ernährungstherapie“ nicht mehr wirkt, sondern sich auch noch unerwünschte Nebernwirkungen einstellen. Der Druck steigt, der Stress steigt, die Wiederstände gegen eine Kostform nehmen zu, die Unzufriedenheit nimmt zu und das Pendel kalibriert sich nicht in einem individuellen Gleichgewicht mit individueller Ernährungsweise ein, wo der Essgenuss dennoch Teil der Lebensweise bleibt, sondern pendelt dramatisch zwischen absoluten Verzichtphasen und Heißhungeratacken hin und her. Der Selbstwert geht langsam verloren, Wiederstände nehmen zu, ebenso wie extremere Kontroll- und Bestrafungstrategien sich verschärfen.
Nicht selten verbergen sich hinter diesen rigiden Du musst- Du sollst – Du darfst nicht Strategien Menschen, die zum Perfektionismus neigen und stark „rational“ unterwegs sind, doch sie wissen nicht, woher diese Sicht auf die Welt kommt und wie sie diesen Teufelskreis zwischen Selbstanklage und Selbstkasteiung durchbrechen können und wie sie den Essgenuss wieder erlangen können.
Aus der Du musst-Du sollst-Du darfst Falle treten
La Rochefaulcaud bringt es auf den Punkt. Er bringt das Wort „Liebe“ ins Spiel. Liebe das was Du tust, stehe dazu und wende Dich den Dingen voll und ganz zu. Das Wort Ding ist dabei ganzheitlich gemeint und schließt Sache und Mensch gleichermaßen ein. Zerstöre dir das Wohl sein nicht durch Scham oder schlechtes Gewissen. Und das Wörtchen ver-rückt meint: Die Absolutheit verlassen – das Wohl nicht statisch als unver-rückbaren Zustand suchen, sondern in einem Prozess finden, der sich zwischen den Extremen Askese und Völlerei befindet und als individueller und liebevoller Weg zur je eigenen Ess- und Ernährungs- und Lebensweise zu verstehen ist.
Ein Prozess, der, wenn er liebevoll und fürsorglich vonstatten geht, nicht mit Brachaialgewalt erreicht wird (also auf „ich muss- ich darf nicht – ich soll“), sondern mit Geduld und Liebe und dem Wunsch, sein eigenes, WIRKliches Wohl und Gleichgewicht zu finden.
Und meist sagt so ein Patient am Ende: „Mein eigener Weg hat dort angefangen, wo ich aus einem „Ich muss-ich darf nicht-ich soll“ ein „ich möchte selbst, ich entscheide mich für“ gemacht habe.
„Entscheide Dich für das, was Du ohnehin nicht ändern kannst und Du tust immer, was Du selbst möchtest und nicht mehr, was Du glaubst tun zu müssen, weil es „ein anderer sagt“ oder „du dich selbst dazu zwingst.“
Doch diese einfachen Sätze sind einfacher geschrieben, als umgesetzt. Denn ein „Wissen“ wird nicht sofort zu einem Tun. Wäre es leicht, hätten betroffene Menschen diesen Schritt doch schon längst getan, oder? Und genau dort fängt professionelle Beratung an.
„Hinter jedem Du musst – Du sollst – Du darfst, steckt ein „guter Grund“ der zunächst einmal vollständig verstanden werden will, bevor individuelle Lösungen und Auswege gefunden werden. Gerne begleite ich Sie auf Ihrem Weg aus der „Du musst- Du sollst- Du darfst“-Falle, ein Stück, denn Jeder Mensch hat es verdient, das was ihn nähren soll, was er isst, was seiner Gesundheit und seinem Wohl zuträglich wäre, auch zu mögen.
Essgenuss – Mehr als eine Frage der Lebensmittelauswahl
«Wenn ich gut gegessen habe, ist meine Seele stark und unerschütterlich; daran kann auch der schwerste Schicksalsschlag nichts ändern.»
Jean Baptiste Molière (französischer Dichter)
von Sonja Mannhardt | Mai 2, 2014 | Allgemein, Blog, Über Tellerränder geblickt
In der Theorie ist ja alles soooo einfach. Nur das „richtige essen“ und „sich mehr bewegen“, dann klappt das schon mit dem guten, gesunden Leben. Nur – ist das so?
Ändern wir unser Verhalten über Wissen und Vernunft oder doch eher wenn auch der Genuss satt wird? Und setzt Genuss nicht auch Einkaufs- und Kochkompetenz voraus?
Zum Anlass eines gerade erschienenen Artikels zum Thema „Geheimnis schwarze Nüsse“ möchte ich das Thema „GeNUSS“ aufgreifen und sie einladen, sich wieder mehr in der Küche aufzuhalten….Dem Ort, an dem „gesunde“ Ernährung zum Leben erweckt wird, dem Ort, wo angewendet wird, was den meisten von uns „in der Theorie“ ja bekannt ist…
Jede gute Theorie ist nur so gut, wie die Praxis
Diese Woche sitzt eine Mutter bei mir und sagt: „Helfen Sie mir beim Abnehmen, aber erzählen Sie mir nichts vom richtigen Essen. Davon weiß ich genug. Theorie habe ich genug.“ Auch eine zweite Patientin mit Übergewicht, weiß alles über „gesunde Ernährung“, doch mit der Praxis will und will es nicht funktionieren. Sie kann nicht kochen, hat es nie gelernt. Und da ist die Altenpflegerin, die tagtäglich Senioren „verpflegt“, aber zugibt, für sich selbst nicht zu kochen, sondern meist „etwas Schnelles aus der Tüte nimmt, oder in den Ofen schiebt“.
Da ist die sehr schlanke Mutter eines übergewichtigen Kindes, die nur isst, weil man eben essen muss, aber so gar keine Lust zum kochen hat, was dazu führt, dass die Kinder bis nach 19 Uhr meist keine geregelte Mahlzeit zu sich nehmen und sich mit Heißhunger durch den Tag „fooden“ und da ist die Ernährungsberaterin, die mir gesteht, selbst überhaupt nicht kochen zu können und deshalb mehr und mehr Probleme bekommt, Menschen gut zu beraten.
Und da sind doch tatsächlich einige Drittklässler, die in meinem mitgebrachten Korb den Fenchel, den Lauch, die Kohlrabi, die Johannisbeeren nicht benennen können und glaubhaft verkünden, das
a.) weder je gesehen noch
b.) je gegessen zu haben
und mir ein Huhn mit 4 Beinen zeigen, das sie gemalt haben.
Nein, wir sind hier nicht in einer Brennpunktschule, wir sind auf dem Land.
In der Küche beginnt die Ernährung
Ich freue mich, dass diese Menschen zu mir fanden mit ihren Fragen und Nöten, weil mir selbst Genuss und gutes Essen (und das beginnt mit geschmackvollem Kochen) ein sehr großes Anliegen ist.
Mein Projekt Markräfler Genüsse ezeigt einen Teil meiner Leidenschaft für regionale, saisonale und überhaupt – genüssliche Küche.
Ich habe sie alle gesehen, die verschiedenen Küchen der Welt und habe in allen etwas gelernt. Die Küche meiner Oma (wie macht man aus wenig viel?) die meiner Mutter (wie kocht man aus dem was da ist und mit wenig Zeit trotzdem schmackhafte Gerichte; wie kocht man für viele Gäste), Großküchen von Krankenhäusern und andere Großverpflegungssysteme (wie kocht man für 120 Personen), viele Produktionsbetriebe (Mittelstand und Massenproduktion) – was unterscheidet Qualität von Quantität? Was unterscheidet häusliche Alltagsküche von Sterneküche und was haben beide gemeinsam, wenn es um Qualität und Genuss geht? Für all diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar und gebe diese gerne weiter, denn beim Angebot beginnt die Nachfrage und gegessen werden kann nur, was auch DA ist.
Was der Bauer nicht kennt
Was einst lebensnotwendig für Menschen war, scheint in der zivilisierten Welt langsam auch gefährliche Konsequenzen nach sich zu ziehen. Essbar war in der Steinzeit, was die Erwachsenen als essbar erklärten. Ungiftig und unbedenklich war, was sie voraßen. Essbar war, „was der Bauer kennt“.
Und heute? Frische Ananas schmeckt komisch, die metallische aus der Dose ist die bessere, so urteilen viele Kindergaumen, weil sie nur die aus der Dose kennen. Oder Erwachsene beklagen sich: „Mein Kind isst nur….“ und gehorchen dem kritischen Kindergaumen, mit dem Ergebnis, dass es überhaupt nicht mehr angeboten wird. „Mein Kind würde auch nicht essen, wenn es X wieder gäbe“ ist dann das, was Erwachsene GLAUBEN und sich in gefühlten 2000 Kinderaktionen als nicht korrekt herausstellt. Massenweise benötige ich Rohkost, massenweise Gemüse.
Kinder sind von Natur aus neugierig und wenn sie selbst tun dürfen und Erwachsene an der Seite haben, die nicht „gesund“ predigen, sondern Lust-auf machen, weil sie es selbst für gut finden, vorleben, anbieten, dann klappt das schon irgendwann mit dem „kennen lernen wollen“, denn „Was der Bauer häufig gegessen hat, das mag er auch“. Und wir alle erinnern uns an solche Lebensmittel.
Ich mochte früher keine Spargeln, jetzt liebe ich sie. Ich mochte keinen Rosenkohl, jetzt mag ich ihn, ich mochte keine rote Beete, jetzt esse ich sie sehr gerne. Und Sie?
Am Anfang ist die Kochkompetenz
Wer nicht weiß, wie man eine Soße herstellt, kann nicht ohne weiteres den Konsum von Soßenpulver abstellen und fettreduziert kochen.
Wer nicht weiß, wie man Geschmack beim Kochen erzeugt, kann seine Gewohnheiten beim Kochen nicht einfach abstellen.
Wer von Kochen nichts versteht, da ist es müßig, jemanden Zutatenlisten lesen zu lassen, weil man das, was da steht „verstehen“ im Sinne von „sich vorstellen“ können muss.
Und wer nicht weiß, was er mit einem Fenchel, einer Kohlrabi anstellen kann, dem kann man nicht vorwerfen, dass er sie nicht isst.
Beratung beginnt also dort, wo die Praxis beginnt und manchmal ist es NOTwendig, mit den Menschen ganz klein anzufangen. Wie mache ich eine Suppe ohne Päckchen und Sahne? Wie bereite ich ein Schnitzel zu, ohne es zu panieren oder Unmengen Fett zu verbraten? Wie wärme ich Nudeln auf, ohne dazu viel Butter zu benötigen? Wie mache ich einen Kartoffelsalat ohne Mayonnaisse und was koche ich, wenn ich nur 45 Minuten Mittagspause habe? Wie bereite ich Gemüse zu, ohne dicke Bechamelsoße?
All diese Fragen haben ihre Berechtigung und können nicht übergangen werden, wenn es darum geht, Menschen auf dem Weg zu einer Ernährung zu begleiten, die ihrer Gesundheit und ihrem Wohlergehen besser bekommt.
Es ist kein Grund, sich zu schämen nicht kochen zu können, denn es ist gar nicht so schwer und noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Doch es wäre traurig, mit dem lernen gar nicht erst anfangen zu wollen, denn…
was selbst gemacht ist, schmeckt nicht nur besser, sondern ist ein Genuss.
Sich dauerhaft gut zu ernähren geht nur mit GENUSS
Wir wissen aus vielen Studien, dass
> Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit ist
> Dass Wohlbefinden ganz entscheidend ist
> Dass Mahlzeiten wesentlich zum Stressabbau und zur Entspannung beitragen können (oder das Gegenteil bewirken können)
> Essen als Grundbedürfnis des Menschen (Maslow) ganz eng mit der sozialen und emotionalen Integrität verknüpft ist
Übe Dich im Genuss, denn Übung macht den Meister.
Genuss braucht Zeit und Geduld
Gib Dich hin und du wirst beschenkt. Bereite jedes Mahl mit Liebe und Hingabe zu.
Lasse alle Sinne frei.(sehen, hören, riechen, tasten, schmecken, fühlen, erinnern..)
Spiele mit dem Maß. (gelegentliches Überschreiten, um erfreut zurückzufinden)
Finde den Rhythmus (Rituale, Kultur)
Verbrauche die Zeit und sie bleibt stehen (Muße, statt Hektik). Jetzt ist jetzt
Inszeniere die Gemeinschaft, fühle Dein Ich, das Du und das Wir
Gehe liebevoll mit Menschen und Dingen um
Fürchte Dich nicht vor der Lust. Genuss sättigt das Verlangen.
Genuss ist ein Kunstwerk – voller Widersprüche.
(c) S. Mannhardt Ergänzt und weitergeführt
nach: Gero von Randow. Genießen- Eine Ausschweifung
Sollten Sie mit dem Kochen oder Genuss Schwierigkeiten haben, so freue ich mich darauf, Sie auf diesem Weg ein Stückchen begleiten zu dürfen.
von Sonja Mannhardt | Apr 1, 2014 | Allgemein, Blog, Über Tellerränder geblickt
Sven sitzt mit seiner Mutter in meinem Büro. Wie er mir sagt, sitzt er nicht freiwillig da, sondern wurde von seiner Mutter zur Beratung „verschleppt“. Er wäre viel lieber mit seinen Kollegen Fußball spielen gegangen. Sven ist am liebsten draußen und beim Essen kann nicht gesagt werden, er hätte ein „Auswahlproblem“. Als ich die Modelle heraushole, um mit Ihm eine genaue Anamnese zu machen, sagt er: „Die Ernährungspyramide kenne ich. Die hatten wir in der Schule. Ich weiß das schon alles. Da bekommt man gesagt, was man essen soll, was gut ist und gesund. Aber das mache ich schon alles.
Sven isst nämlich alles, auch Gemüse und Rohkost, wie in der anschließenden Anamnese sehr schnell klar wird. Nur, wo liegt dann das Problem, denn Sven liegt weit über der 97. Perzentile, ist also laut Arzt adipös.
Er solle weniger essen und sich mehr bewegen, sagte unlängst der Arzt. Er solle das „Richtige“ essen, so lernte er in der Schule und er solle nicht heimlich essen und sich nicht 3 Teller hintereinander nehmen, meint die Mutter und ich müsse ihm das mal als „Außenstehender“ sagen.
Du sollst – oder die Tyrannei der gesunden Ernährungsbotschaften
Du sollst dies und sollst jenes lassen. Wir wissen, was für Dich gut und richtig ist. Du musst nur tun, was wir dir sagen und du verlierst Gewicht. Einfach nur vernünftig sein und das „Richtige“ tun und alles wird gut? Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt?
> Sven wird zur Beratung gezwungen.
> Sven kennt das „Du sollst“ Ernährungsmodell
> Sven kennt Erwachsene, die wissen, was das Problem ist und wie es zu lösen sei.
> Sven wird getadelt, wenn es nicht nach dem Willen von Erwachsenen geht.
Und was ist, wenn seine Adipositas überhaupt nicht zu lösen ist, mit einer „gesunden Ernährung“, weil diese Regeln a.) das Problem von Sven überhaupt nicht touchieren und b.) lernen ohne verstehen überhaupt nicht funktionieren kann? Dann sind Appelle an die Vernunft, Vorschriften, was gut und richtig ist, Ernährungsregeln und „Du sollst-Du musst-ich will“ Botschaften nichts weiter als verdeckte Tyrannei.
Von Selbstbestimmung, Freiwilligkeit und Verantwortlichkeit
1. Freiwilligkeit
Eine Beratung kann erst stattfinden, wenn Sven freiwillig dazu bereit ist. Dieses grundsätzliche Beratungsprinzip (nach Wunderlich und Tymister) ist die Grundvoraussetzung für eine gelingende Beratungsbeziehung ohne die jegliche Wirksamkeit von vorne herein sabotiert wird (Erfolgsfaktor „Relation“).
2. Selbstbestimmung
Bereits Maria Montessori wusste, dass lernen nur möglich ist, wenn der Mensch darin gestärkt wird, es alleine zu schaffen. „Hilf mir, es alleine zu tun“, ist der Satz, der noch heute Gültigkeit hat.
3. Verantwortung
Nur wem die Verantwortung für sein Handeln und nicht tun zugemutet wird, kann diese auch tragen und zu einem fürsorglich selbstbestimmten Menschen werden. Sven nützt es nichts, wenn ihm die Verantwortung abgenommen oder gar abgesprochen wird. Es nützt ihm nichts, wenn andere für ihn bestimmen und es dabei zwar gut meinen, aber nicht im Sinne von Selbstbestimmung auch gut machen.
Auch Sven kann Verantwortung für sein Essen übernehmen, wenn man ihn lässt und zulässt, dass er Schritt für Schritt lernt. 1.) seine Menge selbstbestimmt zu kontrollieren und 2.) ein tiefes Verständnis für seine Naschsucht zu entwickeln, dadurch, dass man ihm die volle Verantwortung für seine Gefühle und Stimmungen übergibt.
Statt dessen ist in vielen Familien die Not und Hilflosigkeit so groß, dass Eltern mehr und mehr die Tendenz haben, sich in die Verantwortlichkeiten des Kindes „einzumischen“ und Kinder, insbesondere nicht rebellische adipöse Kinder, jegliche Verantwortung für ihr Tun und unterlassen, anderen überlassen mit der Konsequenz sich immer weniger selbst zuzutrauen, immer weniger „laut“ aufzubegehren, sich immer mehr in die Entmutigungs-Ess-Schlaufe zu manövrieren.
Jedem seine Verantwortung
Folgende Regeln, was die Verantwortung von Kindern und Erwachsenen beim essen angelangt, sollten berücksichtigt werden, wohl wissend, dass das in der Regel in meinen Beratungen die „schwierigste Lernaufgabe“ ist.
Und Sven und sein Gewicht?
> Sven kam 3x freiwillig zu mir. Er hatte LUST selbst etwas zu ändern.
> Sven bekam Gefallen an den Pyramidenmodellen, weil ich sie ganz anders und ohne „du sollst“ eingesetzt habe. Er sagte: „So macht lernen wirklich Spaß und endlich habe ich verstanden, was das mit mir zu tun hat.“
> Sven bekam die volle Verantwortung für seine Lebensmittelauswahl und für die Essensmenge, sowie für seine Gefühle und Stimmungen.
> Die Eltern von Sven nahmen ihren Teil der Verantwortung ernster als vorher (Einkauf, Vorrat, Zubereitung) und erkannten den schwelenden GeschwisterNEID. Sie lernten auch dort, die Verantwortung für den Streit bei den Kindern zu lassen und sorgten dafür, dass der Älteste (Sven) mehr Freiräume bekam, als die jüngeren Geschwister.
Nach 3 Treffen mit Sven und einem Gespräch mit den Eltern ist ein neues, verantwortliches Gleichgewicht in der Familie entstanden. Sven wiegt 3 kg weniger und ist sehr stolz darauf, was er GANZ ALLEINE geschafft hat.
Sollten Sie auch Schwierigkeiten mit dem Gewicht ihrer Kinder haben, so zögern sie es nicht zu lange hinaus, sich Hilfe zu holen. Viele glauben noch irrtümlich daran, es wachse sich aus. Dem ist erfahrungsgemäß leider nicht so.
Gerne stehe ich Ihnen und Ihrer Familie jederzeit nach Vereinbarung, unterstützend zur Seite. Meine Leistung ist von den Kostenträgern anerkannt. Sie erstatten in den meisten Fällen einen Großteil der Kosten oder tragen im Einzelfall sogar die Kosten ganz. Sprechen Sie mit Ihrem Kundenberater. Von uns bekommen Sie entsprechende Formulare gerne zugesandt.
von Sonja Mannhardt | Okt 5, 2013 | Blog, Über Tellerränder geblickt
Wer abnehmen will, der muss nur das Richtige essen. Wer abnehmen will, der muss sich nur mehr bewegen. Wer abnehmen will, der muss doch nur den Schalter im Kopf umlegen und endlich tun, was gut für ihn ist. So jedenfalls argumentieren viele Experten des XXL-Phänomens.
Doch ist das so? Beginnt Abnehmen im Kopf und wenn ja, was genau bedeutet das? Und wenn nein, worum geht es dann?
Der Mensch, das RATIONALE Wesen? Und Alles dreht sich um´s Hirn.
- Das Gehirn ist verantwortlich für unser Körpergewicht verantwortlich, meinen die Hirnforscher.
- Man kann sich schlank denken, meinen die Mentaltrainer.
- Es gibt Medikamente, die im Kopf wirken und schlank machen, behaupten Produktehersteller.
- Abnehmen ist reine Kopfsache meinen die Rationalen.
- Man muss sich im Kopf umprogrammieren meinen die Anwender einer bestimmten Methode.
- Im Kopf soll das Selbstbild verändert werden.
- In einem „Gesundheitsseminar“ soll ich viele „Tipps und Tricks, Rezepte und Ratschläge“ geben viel Wissen über „gesunde Ernährung im Job“ vermitteln, dann wird das schon mit dem Gesundheitsverhalten, so glauben noch immer viele Auftraggeber, die diesem Thema gerade mal einen „Gesundheitstag“ wiemen möchten.
Im Kopf beginnt also das Abnehmen, so meinen 677.000 Google-Einträge und mit ihnen kommen sie ins Haus, die ultimativen Maßnahmen vieler Experten, denen Abnehmwillige vertrauen. Es wird an diese Köpfe appelliert, an ihre Vernunft, an die Vorsätze, die Einstellungen, die Glaubenssätze, die sich allesamt im Kopf befinden sollen. Aber nicht nur Appelle bekommen diese Köpfe, dessen Schalter umgelegt werden soll. Der abnehmwillige Kopf bekommt Tipps, Ratschläge, Wissen über gesunde Ernährung und Bewegung, Rezpete, Produkteempfehlungen, Büchertipps uvm.
Wäre dem so und würde der Mensch ein rationales Wesen sein, könnten Betroffene dann nicht nach vielen, vielen Jahren der Bemühungen eine Erfolgsstory erzählen? Würden dann Unternehmen nicht sofort mit Gesundheitstagen, Gesundheitsaktionen, Vorträgen, betrieblicher Gesundheitsförderung aufhören können, weil jede Maßnahme ein Erfolg wäre? Könnten nicht Forscher langsam ihre Forschungen einstellen und Chirurgen Hartz 4 beantragen, weil ihnen langsam die Fragen und die Patienten ausgehen? Doch nichts dergleichen ist der Fall.
Könnte es folglich sein, dass mit diesem Satz und mit dem, was darunter verstanden wird, dem Abnehmen nicht beizukommen ist, weil das Wesentliche nicht beachtet wird?
Der Mensch ist KEIN rationales Wesen. Meine eigenen Erfahrungen.
Als ich vor mehr als 20 Jahren in die Beratung kam und glaubte, ich wüsste, was Beratung ist und wie man Menschen beim gesund werden, beim gesund ernähren und schlank werden helfen kann, ging es keine zwei Wochen, bis ich feststellte: SO geht es nicht! Ich vermittelte Wissen, appellierte an die Vernuft, ich klärte auf, versuchte Schalter im Kopf umzulegen, rechnete, kontrollierte, gab Informationsmaterial aus, war freundlich, empathisch, verständnisvoll und stellte doch fest: SO geht es nicht! ES funktionierte nicht. Die Patienten wollten einfach nicht vernünftig sein, wollten nicht tun, was Ärzte, die Familienangehörigen, die Beraterin für sie und ihr Leben für richtig hielten.
Ich hörte viel häufiger den Satz: „Kommen Sie mir nicht mit gesunder Ernährung. Ich weiß alles und ich will ja, aber es geht einfach nicht!“ Selbst ein „umgelegter Schalter“ half also nicht gegen das „es geht nicht!“.
Ich kann mich gut an Sarah erinnern. Ich erzähle die Geschichte stets in meinem Seminaren. Durch sie habe ich sehr viel über menschliches Verhalten und Lernen gelernt. Sie sagte mit in der zweiten Beratung ehrlich und offen ins Gesicht, worum es geht: „Das was du mir sagst, kann ich nicht, mache ich nicht, will ich nicht. Ich komme nicht mehr.“
Habe ich nicht an ihren Kopf appelliert? Weshalb ist es mir nicht gelungen, ihren Schalter im Kopf umzulegen? Vielleicht, weil es gar keinen gibt?
Ich bin der Meinung: Hören Sie auf, einen Schalter im Kopf zu suchen und ihn umlegen zu wollen.
Abnehmen ist kein ZIEL, sondern ein WEG, weg von XXL, hin zu….
„Ich will abnehmen“, das ist ein ähnlicher Satz wie „Ich will in Urlaub.“ Sie wissen nicht wohin sie wollen und wohin nicht, wann sie fahren wollen, wie sie reisen wollen, wie lange der Urlaub dauern soll, wo sie wohnen wollen, was es kosten darf, wozu sie Urlaub wollen, ob sie alleine fahren, oder mit jemandem zusammen; sprich: Sie haben kein Ziel, sondern im Höchstfall einen Weg oder einen weg von Wunsch.
Das erste, was wir brauchen, ist also nicht, einen Schalter umzulegen, sondern uns zu überlegen, wohin wir wollen und wozu?
Der Mensch ist von Anfang an ein ZIEL orientiertes Wesen so dass man nicht einfach einen Schalter umschalten kann, um abzunehmen, sondern zunächst einmal wissen muss, WAS genau das Problem ist und WAS genau die Motive sind, die hinter bestimmten Verhaltensweisen liegen.
Während es aber leicht ist zu sagen: „Ich will nach Italien, weil es dort im Herbst noch warm ist“, ist es mit dem Ziel und den Motiven rund um unser GleichGEWICHT gar nicht so einfach.
Allein hinter der Botschaft „Iss weniger“ stecken 1001 Motive und 1001 mögliche Handlungsweisen, die erst einmal entdeckt werden wollen, bevor sie zu ändern sind. Das hat mit einem „Schalter im Kopf umlegen“ nichts zu tun, sondern mit einer genauen Betrachtung dessen, was ist. Nicht umsonst benötigen professionelle Berater mindestens 60 Minuten Zeit, um zu wissen, wo Handlungsbedarf ist.
Übergewicht ist keine Kopfsache, sondern multifaktoriell
Die genetische Veranlagung, die Lebensmittelauswahl, die Menge, die Bewegungsarmut, die Werbung, Fernsehkonsum, die großen Verpackungsgrößen, die Kochkompetenz; es gibt nichts, was per Forschung noch nicht untersucht wurde, als mögliche „Ursache“ von Übergewicht.
Doch so wenig es DIE EINE Ursache von Adipositas gibt, so wenig gibt es DEN Übergewichtigen. Doch anstatt sich diesen verschiedenen Menschen zuzuwenden, wird weiterhin das Übergewicht, das Hirn, die beste Methode, losgelöst von deren Besitzern studiert und ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Dadurch geht das Wesentliche verloren.
Ich kenne Tausende von übergewichtigen Menschen und hatte die Freude, sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Eines weiß ich gewiss. Sie Alle hatten nur Eines gemeinsam: Sie waren Alle verschieden und damit einzigartig!
Essen ist keine RATIONALE Angelegenheit
Woran denken Sie, wenn Sie an ihre letzte schmackhafte Mahlzeit denken? An Nährstoffe? An Kalorien? An gesund-ungesund? An Rationales?
Oder denken Sie bei Ihrer letzten Mahlzeit an ein Ereignis, das emotional und sozial verankert ist? Ein Ereignis, das ohne andere Menschen, ohne Gefühle, ohne Stimmungen, ohne kulturelle Verankerung nicht denkbar ist?
Wenn Sie zweitem zustimmen, dann wissen Sie, dass Sie nicht im Kopf essen und dort auch nicht abnehmen, sondern bei TISCH, beim ESSEN, im MITsein mit anderen.
Der Mensch ist kein rationales, sondern ein soziales und emotinales Wesen
Die Oma möchte, dass man ihren zweiten Kuchen auch probiert. Der Partner knabbert beim Fernsehen und verführt zum Essen. Man weiß, dass der nächste Teller zu viel ist und doch isst man weiter, weil es so köstlich schmeckt. Wer kennt es nicht, das Essen aus Frust, aus Zeitmangel, aus Stress? Das emotionsinduzierte Essen ist ein Grund, weshalb die Energiebilanz häufig ins Ungleichgewicht gerät, das wissen zumindest diejenigen, die das ein oder andere Pfündchen auf den Rippen haben. Doch sind diese Gefühle im Kopf? Mitnichten!
Sie sind eindeutig BEI den Menschen, dem Essen. Wir fühlen, spüren, empfinden sie in spezifischer Weise. Anstatt uns auf den Kopf zu konzentrieren, sollten Betroffene eher ihren Spür-SINN aktivieren und spüren, was is(s)t. Und dieses Spüren ist ein Wahrnehmen, was nichts mit Rationalem und Kopf zu tun hat. Im Gegenteil.
Auch bei Sarah war der Schlüssel im Emotionalen und Sozialen zu finden. Sarah´s Übergewicht war nicht verstehbar ohne ihre Familie zu betrachten, ohne die Überfürsorge der Mutter zu verstehen, ohne die Kochkompetenz zu hinterfragen, ohne dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Spiel-Räumen Raum zu geben, ohne die tieferliegenden Motive des „Zu viel Essens“ und „Zwischendurch Essens“ zu verstehen.
Nur wer sich wahrnimmt, ganz und gar, als soziales und emotionales, eben nicht rationales Wesen, kann auf Entdeckungs-Tour gehen und kommt sich selbst, seinem geWICHTIGEN Thema, dessen Dimensionen und Motive auf die Spur.
Sie brauchen folglich keinen Schalter umlegen, ein HIN-spüren, HIN-horchen, HIN-schauen ist ein guter Anfang auf dem Weg in ein schlankeres, dauerhaftes DAsein.
Essen beginnt nicht im Kopf, sondern durch ein SPÜREN, wahrnehmen, was is(s)t….
Hier geht es zum gleichnamigen E-Book. Gerne schicke ich Ihnen die dazugehörigen Fragebögen zu.
Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Viel Freude dabei.
MITmenschliche ZUwendung nur ein Placebo?
Wie kam es dazu, dass Sarah, trotz des schwierigen Anfangs dann doch erfolgreich war? Nur dadurch, dass ich sie gut beraten HABE, sie ihre Motive verstehen und Maßnahmen ergreifen konnte? War das nur eine Frage einer guten BeratungsTECHNIK?
Viele Ärzte glauben, dass das Beratungs- und Coachinggespräch ähnlich wirkt, wie homöopathische Mittel. Sie glauben, dass es sich bei beiden Maßnahmen lediglich um PLACEBO´s handelt. Der Patient müsse nur an die Wirkung des Medikaments glauben, dann funktioniere das schon.
Doch während ein PLACEBO wirkt auch ohne denjenigen, der es verabreicht, ist das bei einem Beratungs- oder Coachingprozess nicht möglich. Der Berater ist immer auch TEIL des Ganzen. Ist dann der Berater selbst, oder das Gespräch ein Placebo? Oder geht es in dieser Form mitmenschlicher Begegnung um etwas viel Essentielleres?
Und haben Beratungsprozesse und hömöopathische Mittel nicht gemeinsam, dass Sie nicht Symptome kurieren, sondern erst nach genauer Anamnese und Analyse nach Lösungen suchen, nur individuell verstehbar sind und niemals von einer Person auf eine andere zu übertragen ist?
Viele Studien zeigen mittlerweile die Wirkung MITmenschlicher HINgabe und ZUwendung. An einem solchen Prozess sind wie zwei Tänzer, zwei Partner gleichermaßen beteiligt. Beide schenken einander Vertrauen, beide einigen sich auf eine gewisse Art miteinander in Beziehung zu treten, beide Partien arbeiten an diesem Beziehungstanz.
Das bedeutet: Professionelle Beratungsprozesse sind weder ein Placebo, noch eine Methode, es sind mitmenschliche Verbindungen zwischen zwei Menschen. Und was wir heute wissen: 85% des Erfolgs einer Maßnahme ist von der Beziehungsgüte dieser Menschen abhängig.
Abnehmen beginnt folglich nicht im Kopf, sondern eher mit einer vertrauensvollen Wegbegleitung, die deutlich nachhaltigere Ergebnisse vorzuweisen hat, als chirurgische Maßnahmen, als Produkte, die sich letztendlich nur als Placebo herausstellen, als Tipp- und Ratschlagerteiler oder Berater, die mit einer „totsicheren“ Methode werben.
Frage an Ihren Bauch
Sollten wir daher bei UngleichGEWICHTEN besonders dort ziemlich misstrauisch sein, wenn nur an unseren Kopf, an unseren Verstand appelliert wird und statt dessen dort verweilen, wo es um MITmenschliche Beziehungsarbeit geht, damit wir selbst mit uns wieder ganzheitlich in Beziehung treten können, ohne permanent gegen uns selbst zu „kämpfen“ und uns ausschließlich als „Kopfmenschen“ zu betrachten?
Neue Studien zeigen mittlerweile – hört, hört: Bei Tätigkeiten, die der Mensch regelmäßig verrichtet, ist der Mensch deutlich besser beraten, wenn er seinem „Bauchgefühl“ vertraut. Das ist schneller und in vielen Fällen verlässlicher. Die Kunst besteht nur darin, sich selbst, seine Gefühle wieder besser wahrzunehmen, ernst zu nehmen und besser zu verstehen (denn manchmal leiten uns auch die echten Gefühle fehl, was die Sache nicht einfacher macht).
Bevor Sie irgendwelchen Floskeln und „einfachen Lösungen“ wieder ihr Geld und ihre Lebenszeit schenken, wünsche ich Ihnen einfach ein gutes Händchen, bei der Suche nach einem echten Sparringpartner, der Ihnen hilft, damit Sie sich und ihr Handeln besser verstehen, dann brauchen Sie den Schalter in Ihrem Kopf nicht mehr zu suchen, sondern können gleich loslegen mit Ihrem Weg zu Ihrem individuellen, sehr persönlichen GleichGEWICHT.
Alles Gute auf Ihrem Weg.
Ihre Sonja Mannhardt
Dipl. oecotroph.
– Einzelberatungen täglich, nach Vereinbarung. Leistung ist von den Kostenträgern anerkannt und wird von den meisten mit einem finanziellen Bonus belohnt.
– FemmeBALANCE. Für starke Frauen im GleichGEWICHT. START im Herbst. Jetzt noch schnell anmelden.
Mein Geschenk für SIE:
von Sonja Mannhardt | Sep 1, 2013 | Allgemein, Blog, Über Tellerränder geblickt
Ich bin mit krummen Gurkenschlangen, Karottenmännchen, Erdbärchen, Kartoffelherzen, Tomaten mit Nasen groß geworden und kann mich noch gut erinnern wie wir Kinder uns freuten, wenn mal ein Gemüse anders und einzigartig aussaht. Wie es unsere Fantasie und Kreativität anregte, uns zu Geschichten inspirierte und zu Spielen animierte. Niemals wären wir früher auf die Idee gekommen, zu fordern, dassbeim Bauer Maier auf dem Acker oder bei meiner Mama und Oma im Garten wächst, also einzigartige Naturprodukte, die nicht produziert werden, sondern wachsen, gleich aussehen sollen.
Gleich lang, gleich dick, gleich groß? Weil der Handel und die Kunden es offenbar so wollen, kommen nur normierte Obst und Gemüsesorten in die Supermärkte? Die inneren Werte zählen nicht, ganz im Gegenteil? „Die Mindesteigenschaften, Güte und Größentoleranzen sowie die Gleichmäßigkeit der Ware müssen den geltenden EU-Vermarktungsnormen oder UNECE-Normen entsprechen?
OK. Dass sich Leute freiwillig unters Messer legen, oder sich Botox spritzen lassen, lebe4 nslange Diäten machen, um ein Leben lang in Kleidergröße Size Zero zu passen, dass Kleider Leute machen und jede Abweichung von einer unsichtbaren Norm, sogleich mit einem „Du sollst“ oder „das tut MAN nicht“ geahndet wird, dass immer mehr Menschen auf Pump leben, weil der Schein offenbar mehr zu zählen scheint, als das SEIN, daran haben wir uns ja bereits gewöhnt. Dass Menschen mit Handykap nicht mehr in den Dorfkindergärten sind, sondern weggesperrt in Spezialeinrichtungen, dass mittlerweile Gentests gemacht werden, um Menschen mit „defektem“ Erbgut aussortiert werden können, das kennen wir ja schon lange.
Doch dass krumme Gurken, kleine Äpfel und andere „ugly fruits“ eine Zumutung darstellen und behauptet „DER KUNDE“ wolle das so, das ist dreist. Wer ist denn dieser „DER KUNDE“?
Einzigartigkeit, Vielfältigkeit, keine Uniformität, weder bei Menschen, noch bei Lebensmittel, das wäre wünschenswert. Toleranz und Akzeptanz bei Andersartigkeit. So würde ich als Kunde entscheiden und so meinen auch viele Coop-Kunden der Schweiz. Sie zeichnen ein anderes Bild. 3/4 der Kunden kaufen auch Obst und Gemüse mit Makeln. Und nicht nur das: Coop-Schweiz nimmt ab sofort Obst und Gemüse mit Makeln und besten inneren Werten ins Sortiment auf. Aprikosen mit Hagelschäden machen den Anfang. Der Unternehmenssprecher Ramon Gander ist zuversichtlich. „In den letzten Jahren wurden naturbelassene Produkte immer beliebter. Es zeigt sich, dass Produkte, die überraschen und trotzdem qualitativ gut sind, auch nachgefragt werden.“ Die Hagelaprikosen gibt es vergünstigt.
Doch auch findige Design-Studenten machen den EU-Regeln Beine. Ihre Kampagne „ugly fruits“ ist der Renner und ihre Karten ganz zauberhaft, erinnern sie doch an die eigene Kindheit.
Bisher blieb den Produzenten nur übrig, das nicht normgerechte Obst und Gemüse unterzupflügen, oder auf dem eigenen Hof zu verkaufen, zu Marmelade oder Chutneys zu verarbeiten, denn kein Bauer wirft gerne weg, was er in mühevoller Arbeit anbaute und erntete.
Seien wir toleranter, kaufen wir auch krumme Feldfrüchtchen mit guten inneren Werten. Sie bringen nicht nur viel Genuss, sondern auch gute Laune in die Küche und ein wenig Kreativität und Einzigartigkeit ins uniformierte Land.
Ihre Sonja Mannhardt
http://www.20min.ch/finance/news/story/Coop-nimmt-krumme-Rueebli-ins-Regal-21190859
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Coop-entdeckt-sein-Herz-fuer-die-Macke/story/23871843
http://www.uglyfruits.eu/
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/jung-designer-entwickeln-werbekampagne-fuer-ugly-fruits-laeden-a-910754.html
von Sonja Mannhardt | Jul 5, 2013 | Allgemein, Blog, Über Tellerränder geblickt
DIE Schwäne sind weiß?
Können Sie sich noch daran erinnern, wie es sich anfühlte, damals in der Schule, als einer in der Klasse Unfug machte und die gesamte Klasse dafür bestraft wurde? Und: Sind wirklich DIE Schwäne weiß?
Kollektivhaftung für Ernährungsberater?
Kämen Sie auf die Idee, plötzlich alle Frisöre als boshafte, gewalttätige Frauen abzutun, die nichts anderes im Schilde führen, als ihren Konkurrentinnen den Kopf zu verschandeln, weil Ihnen das bei Ihrem Frisör passierte? Kämen Sie auf die Idee alle Metzger als Scharlatane zu bezeichnen, wenn Sie die Wurst bei einem „Billigwurstfabrikant-hab-aber nichts gelernt-Typ “ einkauften? Und Ihr Auto. Wollen Sie das heilige Blechle lieber vom Stift reparieren lassen und wenn der Meister Ihnen zu teuer war, hinterher sagen: „Alle Autowerkstätten taugen nichts. Die sind doch alle gleich?“ Und: Schwäne sind alle weiß?
Auf diese Idee kämen Sie nicht, weil es Unsinn ist, Menschen für Unfug Anderer verantwortlich zu machen?
Dann sollten Sie unbedingt einmal die Pollmer-Artikel in ZEIT online lesen. Die ZEIT und Pollmer sind da wohl ganz anderer Meinung. Hier die wörtlichen Zitate.
Schwarz auf weiß in der ZEIT online (1)
Frage ZEIT: Was veranlasst DIE Ernährungsexperten, kollektiv fettarme Kost zu verordnen?
Pollmer: Die Boshaftigkeit ist eine wesentliche Triebkraft. Ernährungsberatung ist nebenbei bemerkt ein Treiben, das sich nur sehr bedingt an Männer wendet. DIE Ernährungsberatung wird von FRAUEN ausgeübt und dient dazu, namentlich Frauen zu destabilisieren, ja sie fertigzumachen. Es ist Gewalt von Frauen gegen Frauen.
Frage ZEIT: Sie reden von vorsätzlicher Destabilisierung? Welchen Sinn soll die haben?
Pollmer: …Es gibt offenbar nichts Erhebenderes, als wenn bei der Konkurrentin Busen und Po schlappmachen.
Und noch ein herumgepollmere:
Der BMI ist etwa so, wie wenn ich versuchen würde, aus Schädelumfang und Körpergröße den Intelligenzquotienten einer Ernährungsberaterin zu berechnen.
Was ist das ZIEL solcher Propaganda?
Auch in der Ernährungstherapie ist es unabdingbar über Tellerränder hinweg zu blicken. Um Menschen Unterstützung zu geben, damit Sie sich und ihre Handlungen besser verstehen muss der professionelle Berater zunächst einmal viele Fragen stellen, um den Menschen kennen zu lernen. Wir nennen das „genaue Anamnese“. Erst danach können wir eine „Ernährungstherapeutische Diagnose“ stellen und erst dann kommt Beratung als „Hilfe zur Selbsthilfe“ zum Einsatz.
Also machen wir hier einmal dasselbe und stellen Fragen, um zu verstehen, um in einen Dialog einzusteigen:
Herr Pollmer, werte ZEIT-Redakteure: Sind Sie sicher genau und gründlich recherchiert zu haben? Wozu wählen Sie genau diesen Weg, um Botschaften an Verbraucher zu senden? Was bezwecken Sie genau mit dieser ART und Weise, mit diesen Aussagen? Was damit, den Buhmann für sämtliche IRRwege der Ernährungswissenschaft, für gescheiterte Ernährungskampagnen der Regierung, bei SÄMTLICHEN Ernährungsberatern zu suchen?
Ist das ein kluger Weg, um endlich die Spreu vom Weizen zu trennen und sich für professionelle Ernährungsberatung stark zu machen? Ist das ein lösungsorientierter Weg, um Menschen, die dringend Unterstützung benötigen, zu denjenigen Fachkräften zu leiten, die ihre Profession verstehen und sich für das individuelle Wohl von Menschen einsetzen? Ist das eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema: „Was bringen Ernährungskampagnen? Was bringen Ernährungsratschläge und Ernährungspredigten? Worum sollte es in individueller Ernährungsberatung und -therapie tatsächlich gehen?
Und Sie werter Leser: Ist es Pollmer mit seinen Artikeln gelungen, die darin befindlichen klugen Aussagen an „Mann und Frau“ zu bringen und Sie schlagartig dazu zu bewegen, dass dieses Wissen in Tun umschlägt? Oder hat er es lediglich geschafft, dass Sie und andere Menschen denken: „ALLE Ernährungsberater sind Quaksalber. Es ist besser NICHTS zu tun, als für diesen Murks Geld auszugeben. Futtern wir also fleißig weiter und finden wir uns damit ab, dass wir nicht mehr in unser Wohl und Gleichgewicht bei Tisch finden, denn helfen kann uns ja eh keiner, wenn man das hier so liest“
Weiß Pollmer, was Sie werte Leser daraus lernen, was er hier von sich gegeben hat? NEIN. Wir wissen es nicht, denn Menschen filtern aus einer Fülle von Informationen das heraus, was sie lernen wollen. Ob Pollmer sein Ziel erreicht hat? Doof nur: Wir wissen nicht einmal, was sein Ziel IST…
Doch Eines ist gewiss: Eine professionelle Recherche, ein wissenschaftliches Vorgehen, wie man es von einem solchen Kritiker (Studierter Lebensmittelchemiker) erwarten dürfte, ist weit und breit nicht zu erkennen.
Alle Schwäne sind weiß?
Werter Herr Pollmer, werte ZEIT-Redaktion.
- Könnte se sein, dass Sie selbst den Unterschied zwischen Ernährungskampagnen,
Ernährungspolitik und Ernährungsberatung nicht kennen und nicht wirklich gründlich
genug recherchiert haben, was denn wirklich das Problem ist? Haben Sie eine
Differenzialdiagnose gemacht? Was ist denn Ihre hinterlegte Definition für
Ernährungsberatung? Handelt es sich bei Ihren Aussagen um eine persönliche
Abrechnung oder fußt „die kollektive Boshalftigkeit“ auf validen
Studienergebnissen??
- Könnte es sein, dass Sie auch den Unterschied zwischen Feld-Wald- und
Wiesen-Ernährungsberatung, professioneller Ernährungsberatung und
qualifizierter Ernährungstherapie nicht kennen? Könnte es sein, dass Sie eine
ungeschützte Berufsbezeichnung benützen, um ein Pauschalurteil zu fällen, wie
jüngst derjenige, der sagte: „Coaches sind Arbeitslose mit Visitenkarte“?
- Sie wollen Statistik „richtig“ angewendet sehen? Na dann: Wie viele
„Ernährungsberater“ haben Sie tatsächlich BERATEN gesehen, oder deren Klienten
befragt, um von DIE Berater und ihrer Boshaftigkeit sprechen zu können?
- Haben Sie mit meinen Klienten gesprochen, oder meine Ergebnisse recherchiert,
um beurteilen zu können, was bei meinen Beratungen „HINTEN RAUS“ „beraten“ heißt, um auch mich und meine Klienten in ihre Generalschelte mit hineinzuziehen?
Nein? Ist es dann nicht sehr verwunderlich, wenn Sie selbst genau das tun, was Sie DER Ernährungsberatung anlasten? Nämlich Alle über einen Kamm zu scheren, sprich in Kollektivhaftung zu nehmen und uns erzählen zu wollen, wie DIE Welt zu betrachten ist?
Das Helle im Dunklen sehen
Es bleibt zu hoffen, dass Sie mit Ihren Beiträgen die Menschen hoffentlich wachgerütteln und darauf aufmerksam machen, dass es sich lohnt, die ANDEREN professionellen Ernährungsfachkräfte zu suchen, die individualisiert arbeiten und mehr drauf haben, als Einheitsbrei zu servieren.
Sie fordern Menschen indirekt auf, selbst für sich Verantwortung zu übernehmen und darauf zu bestehen, dass es DIE richtige Ernährung nicht gibt. Auch machen Sie zu Recht darauf aufmerksam, dass es einen krassen Unterschied zwischen Essen und sich ernähren gibt und „Lösungen“ kaum auf der Vernunftsebene durch Ernährungspredigten zu finden sind.
Sie ermutigen Menschen, die Augen aufzumachen und genau hinzusehen, wenn es darum geht, einen Berater zu finden, der nicht an Menschen herumdoktert,sondern echte Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
Sie erwähnen wunderbare Aspekte (Hinweise auf die Evolution und Querverweise zu den Religionen (Calvinismus, Protestantismus), die es wert wären, vertieft zu werden. Schade nur, dass mit solchen Artikeln die Grundlage akademischer Auseinandersetzung entzogen wird, weil die Basis des guten Geschmacks, des Respekts, der Wertschätzung vollständig abhanden gekommen ist und auch die fachlichen Aussagen eher einem common sense, als einer Bildungsschicht zu entspringen scheint.
Sie spielen damit den qualifizierten Fachkräften, die über Tellerränder blicken können, genau in die Hand!
Herzlichen Dank für diese Werbung. Sollte das nicht Ihr „verborgenes Ziel“ gewesen sein und Sie wollten einfach nur „Ernährungsberater platt machen“, dann dennoch meinen Dank, denn Fachkräfte wie ich lassen sich nicht in einem Atemzug mit Laienberatern gleichsetzen und unsere Klienten erkennen durch diese Polemik erst recht, was den „Unterschied“ ausmacht.
Die Welt ist bunt und Menschen einzigartig, sowohl Berater, als auch Klienten. Bei uns hier im Südwesten, gibt es übrigens nicht nur EINE ANDERE Ernährungsberaterin, sondern auch drei schwarze Schwäne womit 100% aller Schwäne bei UNS schwarz sind! DIE Berater und DIE weißen Schwäne gibt es folglich nicht, was aber nicht bedeutet, dass es nicht auch hier unzählige Hühner, Enten und Gänse gibt, die vermutlich gerne Schwäne wären…
Was für Erfahrungen haben Sie, werte Leser, mit Ernährungsberatern gemacht?
Alle gleich?
Sie stimmen ein ins Heer derjenigen, die dieses Mahl der Presse besonders schmackhaft finden Sie unterstützen Gleichmacherei, Kollektivhaftung und finden diesen Common Sense toll?
Dann posten Sie hier:
Sie finden diese ART auf Sturkturprobleme und inhaltliche Missstände aufmerksam zu machen, ebenso geschmacklos, wie ich und haben sich bei einer meiner professionellen und qualifizierten Ernährungsberaterinnen sehr gut aufgehoben gefühlt?
Dann freue ich mich über einen Post auf meinem Blog 🙂
Ernährungsberatung ist KEIN geschützter Beruf. Da tummelt sich so manch buntes Völkchen. Geiz ist geil ist dann eine schlechte Strategie, um zu eigenem Wohl und Gleichgewicht zu finden. Gerne nenne ich Ihnen kompetente Ernährungsberaterinnen und Ernährungstherapeuten in Ihrer Region. Solche, die weit über gängige „Du sollst“ und „Du darfst nicht“ Tellerränder beraten und Ernährung weder als neue Erbsünde betrachten, noch ESSEN, Genuss, Soziales, Emotionales oder Menschliches ausklammern.
NICHTS tun mag Herrn Pollmers Weg sein, braucht aber nicht Ihrer zu sein…
Bei Adipositas, Essstörungen, Allergien und Unverträglichkeiten, bei Zöliakie, Neurodermitis bei Erschöpfungszuständen mit körperlichen Symptomen, stehe ich Ihnen gerne selbst zur Seite.
(1) Den ganzen Bericht von Pollmer finden Sie hier: Der Appetit ist die neue Erbsünde und Ernährungsberatung dient dazu, Frauen zu destabilisieren.
(2) Effilee-Artikel hier
(3) Hier meldet sich FET zu Wort
(4) Tellerrand-Blog von F. Mühleib
Für Ihr Wohl und Gleichgewicht
Ihre Sonja Mannhardt
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[...] Geht es nur noch um Schein, um Hülle, um den großen Laufsteg, um “wer ist die Schönste im ganzen…