Stress verhindert abnehmen

Stress verhindert abnehmen

Stress verhindert abnehmen

Frau P. hat Lipödem und viel Stress und sie bemerkt, dass Sie nicht abnehmen kann. Woran liegt das?

Multimorbiditaet

Unser Körper lebt noch in der Steinzeit

Wenn wir auf der Flucht sind oder gegen Säbelzahntiger kämpfen, dann ist unser Körper in der Aktivierung. In diesem Zustand sind Hormone  aktiv, die Energie für diese Bewegungen zur Verfügung stellen. Und diese Energie, die bereit gestellt wird, sind Kohlenhydrate. Es wird KEIN Fett verbrannt.

Daraus ergeben sich drei Schwierigkeiten:
  • Wir haben Stress, sind aber meist sitzend und nicht bewegend, verbrauchen also sehr viel weniger Energie, als auf einer Säbelzahntigerjagd
  • Wir verbrennen im Stress kein Fett, sondern Kohlenhydrate
  • Im Stress haben wir erst recht Lust auf Süsses, weil damit schnelle Energie für den Stressstoffwechsel zur Verfügung stellt.

Daher gilt für Alle, die Gewicht verlieren wollen: Ohne Stressreduktion wird es nicht funktionieren, denn Ihr Körper hat kein Interesse, seine Fettreserven einfach so herzugeben…

 

Ein paar neue Daten zum Stress

  • Wussten Sie, dass die Lebenszufriedenheit junger Erwachsener in Deutschland den zweitletzten Platz in Europa einnimmt? (Unicef-Studie 2023)
  • Im Gesundheitsreport der TK zeigt sich, dass diejenigen, die sagen „Durch Stress erschöpft“ zu sein, sich zwischen 2015 und 2023 nochmal massiv verschlechtert haben?
  • Der Swisslife-Report bringt ans Tageslicht, dass das Stressniveau deutlich angewachsen ist und dass insbesondere Berufseinsteiger massiv betroffen sind.
  • und dass 90% der Bevölkerung Stresssymptome kennt? (Forsa-Umfrage 2023)
  • und noch eine kleine Statistik von uns: Dass mittlerweile JEDER, der zu uns in die Ernährungstherapie kommt, sich massiv über Stress beklagt und fast alle schon stresskrank sind. (Für uns sind ohnehin die meisten Zivilisationserkrankungen Stresserkrankungen.)

Runterkommen durch Rituale

Rituale geben Sicherheit. Rituale helfen, den Körper zu entspannen. Ein verlässlicher Rhythmus hilft dem Körper in den Parasympatikus zu schalten. Es wechseln sich dann Aktivierung und Deaktivierung ab. Wie in der Höhle: Erst Säbelzahntigerjagd, dann wieder Rückzug in die Höhle, wo es sicher ist und der Mensch auftanken kann…

Runterkommen durch feste Essenszeiten

Der Mensch als rhythmisches Wesen braucht Zeiten, in denen er sich erholen kann. Zeiten zum runterkommen, ausruhen, auftanken. Und was hilft da nicht besser, als sich ZEIT zu nehmen für echte, achtsame und genüssliche Mahlzeiten. Ja ich weiß: Dafür haben Sie keine Zeit, doch ZEIT ist für mich kein Argument, sondern eine Frage der Haltung, der Prioritäten.

“Stress ist der Abfall des modernen Lebens
Wir alle erzeugen ihn,
aber wenn wir ihn nicht richtig entsorgen,
wird er sich auftürmen und unser Leben überrollen.”

Danzae Pace

Naschkatzen aufgepasst

Stress ist ein Sammelsurium an Emotionen und wird sehr individuell bewertet. Viele meiner Patienten essen sich quasi den Stress weg. Nicht nur, weil sich der Körper mit Naschen gut mit Kohlenhydrat-Energie versorgt, nein, Viele benutzen Essen, um sich mit Nahrung zu regulieren. Was bedeutet das? Sie holen sich vom Stress-Level mit Naschzeug runter, anstatt zu verstehen, was da is(s)t. Das ist nichts weiter, als Symptombekämpfung, statt nach den Gründen zu forschen.

Naschen ist dann zwar eine Notfallstrategie, aber keine Lösung.

Wer abnehmen will, braucht ganzheitliche Begleitung

Es gibt so viele Abnehmkonzepte. Ihnen allen gemeinsam ist: Sie drehen sich um Nährstoffe und die richtige Lebensmittelauswahl, sie reduzieren ihre Essensmenge und sie versprechen stets, DIE ultimative Lösung für Jedermann zu haben und ganz einfach zu sein. Doch prüfen Sie selbst: Stimmt das? Ist es wirklich so einfach? Wenn dem so wäre, dann gäbe es doch bald keine solchen Konzepte mehr, oder?

Und was all diesen Konzepten sonst noch gemein ist? Kaum eines dieser Konzepte bietet eine ganzheitliche Sicht auf Sie, Ihr Verhalten, Ihr Leben, Ihre Emotionen, Ihre Bedürfnisse, Ihre Naschkatze an. Wir schon!

Individuelle Ernährungstherapie bei StrESS-ESSern

Gerade weil Sie gestresst sind, weil es Ihnen nicht leicht fällt, Ihr Verhalten zu ändern, weil sie dauernd ein „schlechtes Gewissen“ haben, gerade weil Sie ihren Stress nicht so einfach abstellen können und Ihr Leben umkrempeln können, bieten wir Ihnen unsere Unterstützung an.

Eine Kombination aus Ernährungstherapie, Ernährungspsychologie und Coaching. Und das Beste: Wir sind von den Krankenkassen anerkannt und unsere individuelle Ernährungstherapie wird zwischen 50-100% bezuschusst und zwar einmal jährlich mit ärztlicher Notwendigkeitsbescheinigung.

Gerne rufen Sie uns kostenlos an und erhalten ein kostenloses Erstgespräch von bis zu 15 Minuten. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohlfühlen und dass die Chemie stimmt, denn wir wollen, dass Sie zumindest bei uns mal nicht „gestresst“ sind…Was halten Sie davon?

Passende Seminare unserer prof e.a.t Akademie

Für KollegInnen und PatientInnen bieten wir passend zum Thema Stress auch Seminare an. Schauen Sie doch mal vorbei, was es momentan für Angebote gibt. Hier kommen Sie zum Veranstalungskalender.

Sich selbst verstehen lernen

Sich selbst verstehen lernen

Bin ich zu blöd zum Essen?

Vor mir sitzt ein Mann, mittleren Alters, gut gekleidet, ein Businessman. Doch er wäre nicht bei mir, wenn ihn nicht etwas bedrücken würde. „Frau Mannhardt, seit Corona nehme ich kontinuierlich zu und weiß nicht, was los ist. Ich kenne mich mit gesunder Ernährung aus, habe viel dazu gelesen, viele Diätkonzepte bereits ausprobiert, doch ich komme nicht weiter. Immer wieder scheitere ich und falle in alte Gewohnheiten zurück. Bin ich zu blöd zum Essen?“

Ich schaffe doch auch meinen Job ohne Probleme. Ich habe doch so viel in meinem Leben erreicht. Warum kann ich trotz meines Wissens mein Gewicht und Essen nicht in den Griff bekommen?

Gesagt ist nicht gehört, gehört nicht zugehört, zugehört nicht verstanden, verstanden nicht einverstanden. Einverstanden nicht angewandt, angewandt noch lange nicht beibehalten.

Konrad Lorenz

Ernährungspsychologische Beratung als Sichterweiterung

Nach einer Stunde war Herrn P. klar, dass er nicht „zu blöd“ ist, sondern dass Corona dazu geführt hat, dass er sich noch mehr vernachlässigt hat. Er hat in dieser Krisenzeit einfach „funktioniert“. Für seine Mahlzeiten, seine Bedürfnisse, seine Pausen hatte er sich einfach keinen Raum gelassen.
Wir begannen mit dem Logischen: Er brauchte zunächst einmal eine neue Haltung zu sich und seiner Ernährung. Anhand einiger Beispiele war ihm klar, dass er zumindest so fürsorglich sein sollte, wie er dies auch seinem Auto und seinem Handy gegenüber ist. „Aufladen, bevor ich keine Power mehr habe“ war eine seiner Erkenntnisse. Er verzichtete auf die dauernden Brötchen vom Bäcker und nahm sich von zu Hause etwas mit. Er merkte eindrücklich, dass ihm Eiweiß fehlte. Sobald er verstanden hatte, was das eigentliche Problem ist und woher seine Widerstände kamen, konnte er seine Lebensmittelauswahl anpassen.

Und es gehen die Menschen zu bestaunen die Gipfel der Berge und die ungeheuren Fluten des Meeres, und die weit dahinfließenden Ströme und den Saum des Ozeans und die Kreisbahnen der Gestirne und haben nicht Acht ihrer selbst.

Augustinus Aurelius

Sich selbst der größte Kritiker sein

Viele Aspekte, warum es nicht geklappt hat mit seiner Ernährung und seiner Gewichtsstabilisierung war, dass Herr P. sich sein größter Kritiker ist. Er erinnerte sich an seinen Vater: „Du bist nichts, aus dir wird nie was werden,“ hörte er häufig als Kind und Jugendlicher. Sein Vater war streng und unbarmherzig. Leistung zählte über alles und so wurde er ein Leistungsmensch. Doch nicht nur das: Er wurde der verlängerte Arm des Vaters. Sich selbst kritisieren, sich nie selbst ermutigen können, sich immer vorwärts peitschen, sich selbst bestrafen, wenn „es nicht gut genug ist“, das führte Herr P. weiter, auch ohne Erziehungsgeräusche des Vaters.

Wir arbeiteten tiefenpsychologisch, halfen dem Kind, sich selbst besser zu verstehen, haben geschaut, was das Kind benötigt, um aus dem Teufelskreis der Selbstkritik und Abwertung herauszukommen.
Am Ende sagte er: „Ich hätte nie gedacht, dass meine Kindheit und mein Vater noch so einen starken Einfluss auf mein heutiges Leben hat. Ich glaube, erst jetzt habe ich mich wirklich abgenabelt.“

Sollten auch Sie nicht wissen, was da is(s)t und ihr Wissen nicht ausreichen, um Ihr Verhalten zu ändern, kommen Sie doch einfach vorbei. Rufen Sie an, vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch. Gerne begleite ich Sie ein Stück auf ihren eigenen EssWEG zu mehr Wohl und Gleichgewicht.

Ihre Sonja Mannhardt

Diplom-Oecotrophologin
Praxis für Ernährungstherapie
Schliengen, Freiburg, Esslingen, Online
info@gleichgewicht4you.de

Hast Du auch eine Naschkatze als Haustier?

Naschkatzen sind nicht mit Wissen um Ernährung und Vernunft zu besänftigen!

Ernährst du dich noch oder genießt du schon?

Naschsucht nimmt zu!

„Bitte erzählen Sie mir nichts über Ernährung! Ich weiß alles, aber was ich einfach nicht in den Griff bekomme, ist mein Naschen!“ So beginnen viele Beratungen in den letzten Jahren. Es ist erschreckend, wie viele Menschen in den letzten Jahren in die Praxis kamen und „Probleme“ mit Naschen als Grund für ihr Wunsch nach Beratung nennen.
Es sind übergewichtige Menschen, schlanke Menschen, junge, alte. Ich kenne keine genauen Zahlen, doch mein Bauchgefühl sagt mir: Probleme mit Naschen nehmen zu! Es werden immer mehr Menschen, die sagen: „Ich esse gesund, aber das mit dem Naschen, das funktioniert nicht! Täglich kämpfe ich mit meinem inneren Schweinehund, aber ich schaffe es nicht, meinen Naschzwang zu besiegen.“
Woran liegt das? Was ist da los?

Ernährungswissen ist Teil des Problems

Seit ca. 25 Jahren ist die „Ernährungsaufklärung“ dabei über Ernährung aufzuklären. Seitdem hören wir was gesund sein soll, was gut und gesund ist, was man lieber nicht essen soll und überhaupt bekommt man den Eindruck: „Ohne Ernährungs-Studium ist ein vernünftiges Essen überhaupt nicht mehr möglich.“ Nur – ist das so? Müssen wir all diese Informationen haben, um uns vernünftig zu ernähren? Benötigt es so viel Wissen, um gute Ess-Entscheidungen zu treffen? Und ist mit Wissen und Information das Problem „Naschen“ wirklich gelöst?

Hierzu eine Begebenheit mit einer Patientin, die gestern bei mir in der Praxis war. „Begonnen hat das Ganze, als ich mehr über Ernährung las. Das Thema faszinierte mich. Ich fuchste mich in die Materie ein und mit Hilfe von Youtube, Instragram, Facebook und Internet fraß ich mich durch Ernährungsthemen. Doch je mehr ich las, je mehr wurde ich verunsichert. Überall stand etwas anderes. Jeder sagte etwas anderes. Alle hatten gute Ratschläge und es verging keine Feier, kein Treffen mehr, an dem nicht Ernährung in den Fokus geriet. Der Eine sagte. Dies sei gut, der andere meinte ich solle Jenes probieren. Ich habe mich mehr und mehr verloren und begann mich immer mehr mit Ernährung zu beschäftigen in der Meinung ich müsste nur genug wissen, dann würde das schon klappen. Und jetzt sitze ich hier, weil gar nichts klappt! Bitte helfen Sie mir. Ich möchte einfach wieder „normal“ essen, „genießen“ und nicht die ganze Zeit über Ernährung nachdenken! Das macht mich krank und wie Sie sehen, immer dicker, denn je mehr ich es gesund machen will, je mehr nasche ich. Je mehr ich versuche die Kohlenhydrate wegzulassen, je häufiger greife ich zu Schokolade. Je mehr ich versuche zu „fasten“ je mehr komme ich ins Fressen. Ich habe die Angst langsam durchzudrehen, denn ich habe keine Ahnung mehr, was ich glauben soll, was richtig ist!“

Diese Patientin ist mit Ihrem Anliegen, Ihrem Problem nicht alleine und es werden immer mehr! Doch, wie kann das sein? Immer mehr Ernährungswissen, aber trotzdem immer dicker und verunsicherter?

Ich glaube, dass dieses Ernährungswissen der GRUND für all das gestörte Essverhalten ist. Warum? Wie haben Sie Autofahren gelernt? Dadurch, dass Sie über Motoren Bescheid wissen und über Benzin? Wie treffen Sie Kaufentscheidungen? Dadurch, dass sie alles über den Stoff und das Material lernen, aus dem ihre Bluse etc. gemacht ist? Wie lernen wir ESSEN? Theoretisch oder praktisch? Durch Wissen oder durch KOMPETENZ?


Ernährungswissen steigert keine Kompetenz!

Du richtest vielleicht den Blick nicht auf das Zentrum….
Menschen essen nicht vernünftig, sie essen GEFÜHLSMÄSSIG und nach ihren GEWOHNHEITEN. Gewohnheiten sind Handlungsmuster, die sich als sinnvoll und nützlich gezeigt haben. Wir ernähren uns nicht, sondern wir ESSEN. Essen ist also kein rationaler Akt, sondern ein gefühlsmäßiges, soziales, gewohnheitsmäßiges, ganzheitliches Totalphänomen.

Und ich glaube: Gerade WEIL wir versuchen, es so vernünftig, gut und richtig zu machen und uns damit von unseren Gefühlen und echten Bedürfnissen, unserer Genussfähigkeit abkoppeln, genau deshalb meldet sich unsere Naschkatze und gleicht dieses Missachten unserer Bedürfnisse wieder aus!

Naschkatzen sind FREUNDE

Wir haben keine Schweinehunde, die uns Böses wollen! Naschkatzen sind unsere Freunde! Sie wollen, dass wir gut auf uns aufpassen, gut für uns sorgen!

Doch wir müssen ruhig werden, nicht nach außen blicken, sondern nach innen horchen, um zu erkennen, was da wirklich is(s)t. Das gelingt sehr gut mit Hilfe einer Beraterin, die Dir hilft zu verstehen, Dich und Deine Naschkatze!

Meine Bitte: Höre nicht auf Andere, die dir erzählen wollen, es gäbe DIE EINE RICHTIGE Ernährung! Das ist eine Lüge! Es gibt nur eine gesunde Ernährung und das ist deine eigene! Eine Lebensweise, die das Essen nicht zum Feind erklärt, kein Lebensmittel diskriminiert! Ein Essen, das dir gut tut, Maß hält und dir nicht schadet….

Schau doch mal bei Instagram vorbei @naschkatzencoach oder ruf an, wenn Du mit Deiner Naschkatze „auf Kriegsfuß“ stehst…Ich begleite Dich gerne ein Stück auf Deinem Weg.

Sorge gut für Dich!

Deine Sonja Mannhardt

Lipödem – ein empfehlenswertes Buch

Lipödem – Ich bin mehr als meine Beine. Isabel Garcia,
Trias Verlag. 288 Seiten, 2018.

Neuer Ratgeber der mehr ist als ein Rat geber.

Isabel Garcia hat für Frauen geschrieben, die oft jahrelang durch unser Gesundheitssystem wandern, ohne echte Hilfe zu bekommen und die häufig eine jahrelange Odyssee hinter sich haben und viele Beleidigungen über sich ergehen lassen müssen, bis sie Hilfe bekommen. Frau Garcia, die beruflich Autorin, Vortragsrednerin und Trainerin ist, hat ein Buch geschrieben über Lipödem, das weder ein reines Betroffenenbuch noch ein trockener Medizinratgeber ist, sondern gekonnt beide Welten miteinander vereint. Das Buch ist daher sowohl für Laien gedacht, bietet aber auch Fachkräften an der ein oder anderen Stelle noch Fachinformationen, die für die tägliche Arbeit mit Betroffenen nützlich sind.

Ziel des Buches

Wie sie selbst sagt: Sie will Betroffenen Mut machen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen, dadurch, dass sie ihre eigene „Reise“ erzählt. Und es geht ihr darum, viele Fragen, die Betroffene zum Lipödem haben zu beantworten und darüber hinaus viele wichtige Hinweise, Anregungen und Hilfestellungen zu geben, die den Alltag mit Lipödem erleichtern und mehr Klarheit in dieses komplexe Thema bringen.

Dazu interviewt Frau Garcia viele Ärzte, lässt Betroffene zu Wort kommen, spricht mit anderen Experten und erzählt schonungslos und offen ihre eigene 48-jährige Geschichte, lässt also Blicke „hinter die Kulissen“ zu.  Und genau diese Einblicke decken sich mit meinen eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen als Ernährungstherapeutin. Ich betreue sowohl adipöse Frauen, als auch Frauen mit Lipödem und Frauen, die beide Erkrankungen haben. Der Leidensweg, den Frau Garcia zeichnet ist ein klassischer. Endlich weiß ich, was ich meinen Patientinnen für ein Buch, das lesbar und verständlich ist, empfehlen kann und ich möchte Frau Garcia ihre Bedenken nehmen: Sie können ganz beruhigt sein. Ihre Offenheit tut ihrem Image keinen Abbruch. Im Gegenteil! Ihr Buch ist es wert gelesen zu werden. Danke für Ihren Mut.

Und darum geht es

  • Was ist ein Lipödem, ist eine Frage, die Frau Garcia beantwortet. Um zu verdeutlichen, wie mir ein Lipödem auffällt mache ich folgenden Test:   Wenn ich nur den Oberkörper der betroffenen Frauen betrachte, dann sehe ich ein schmales Gesicht und einen schlanken Oberkörper.  Wenn ich nur die Beine betrachte, dann fällt auf, dass diese viel fülliger sind und „irgendwie nicht so recht zum schlanken Oberkörper passen. Um genau das ist es: Eine atypische, symmetrische Anhäufung von Fett an den Beinen (und Armen), ohne dass Füße und Hände betroffen sind.  Und damit ist schnell klar: Frauen mit Lipödem sind nicht zwingend übergewichtig! Sie können es sein, müssen aber nicht.
  • Dieses Buch ist für Frauen geschrieben, die noch nicht wissen, ob sie betroffen sind oder nicht und die sich, egal ob übergewichtig, oder nicht auch in jeder ernährungstherapeutischen Praxis finden. Sie finden sich zu dick und wollen an den Beinen abnehmen und endlich einen Weg finden der „funktioniert“.  Die Frauen haben meist unzählige Diätversuche hinter sich, viele leiden bereits unter einer Essstörung, wie Frau Garcia.
  • Sie suchen einen Weg, der sie von Ihrem Leiden befreit und ihnen endlich schlanke Beine schenkt. Leid ist das richtige Wort, denn diese unfassbar disziplinierten und Ziel orientierten Frauen, jahrelang Diät und Sport erprobt, wahre Expertinnen in Ernährungsfragen: Sie leiden, weil Sie dem heutigen Schönheitsideal nicht entsprechen. Und genauso fühlen sich diese Frauen auch. „Diese Beine mit all den Dellen und viel zu üppig, gehören nicht zu mir“ sagt Frau Garcia. Der Leidensdruck ist enorm.
  • Üppige Beine und schlanker Oberkörper

  • Schmerzen, Missempfindungen oder Berührungsempfindlichkeit in den Beinen

  • Häufig blaue Flecken

Das sind die Leitsymptome dieser Erkrankung, um die es in Garcia´s 288 Seiten starken Buch, bestehend aus 3 Teilen geht.

Kapitel 1. Lipödem? Was ist das?

In diesem Kapitel schildert Garcia ihre eigene Geschichte, schreibt auch über ihre Essstörung und über emotionales Essen. Danach sucht sie mit Hilfe von Experten Antworten auf Fragen wie: Was ist Lipödem und was ist es nicht? Hängt Lipödem mit Adipositas zusammen? Sie geht dem Schmerzphänomen auf den Grund und spricht über das Schönheitsideal und darüber, dass Diäten den Stein erst ins Rollen bringen und jede krasse Diät betroffene Frauen noch mehr in einen Teufelskreis bringen, denn: Sie nehmen ab, wo sie nicht wollen und nehmen dort zu, wo die Veranlagung zur Fetteinlagerung ist, an den Beinen.

Kapitel 2. Meine Selbsthilfe-Strategien

 

Hier nimmt uns Frau Garcia mit auf Ihre Reise nach Lösungen und spricht über Bewegung und Sport, über die Diätfalle und geeignete Ernährungsformen, über Selbsthilfegruppen und mentale Unterstützung. Sie beleuchtet Liposuktion als letzte Maßnahme, Bariatrie und nicht zuletzt: Selbstakzeptanz.

 

Serviceteil

 

Am Ende des Buches schreibt sie ein Fazit und gibt Adressen weiter, die ihr als wichtige Anlaufstellen gute Dienste erwiesen. Ich möchte ein paar Sätze herauspicken:

  • Sie sind keine Frau mit Lipödem. Sie sind eine Frau! Sie sind keine Lipödem Kämpferin. Sie sind eine schöne Frau.
  • Das Leben darf auch leicht sein. Streichen Sie ab und an mal das Wort Lipödem aus ihrem Wortschatz.

Und Isabell Garcia bedankt sich bei ihren Helfern dafür, dass sie ihr geholfen haben, Licht ins Lipödem-Chaos zu bringen. Sie bedankt sich auch dafür, dass sie das Wertvollste bekam, was Helfer ihr geben konnten: ZEIT, Herzenswärme, Empathie und Humor.

 

Wehrmutstropfen

 

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt für mich als von den Krankenkassen anerkannte Ernährungstherapeutin, deren Dienstleistung anteilig von den Krankenkassen bezuschusst wird.  Irgendwo im Buch plädiert Garcia dafür, dass Ernährungstherapie von den Krankenkassen bezahlt werden müsste, denn es handele sich um eine Erkrankung, die nachweislich eine sinnvolle Ernährungsführung benötigt, um auf jeden Fall das dauernde auf und ab des Gewichts zu durchbrechen. Doch danach erwähnt sie weder im Text, noch in den Anlaufstellen unsere Berufsgruppe. Expertenrat über Ernährung holt sie sich von Ärzten und Personal Trainern. Das ist sehr, sehr schade, denn:

  1. Wir Ernährungstherapeuten haben Zeit. Zeit zuzuhören, Zeit für ein genaues Assessment und Zeit, um professionell zu begleiten.
  2.  Wir sind Fachexperten, die nicht nur eine „gesunde, basische, ayurvedische etc. Ernährung“ ins Zentrum rücken, sondern Menschen mit ernährungsbedingten Erkrankungen. Wir sind medizinisch, ernährungswissenschaftlich, pädagogisch und psychologisch geschult. Durch gezielte Interventionen analysieren wir nicht nur das gesamte Ess- und Ernährungsverhalten (nicht nur die Lebensmittelauswahl ist entscheidend!), sondern begleiten ganz individuell genau dort wo Wissen und Wollen nicht ausreichen, das eigene Verhalten zu modifizieren. Insbesondere das von Garcia angesprochene „emotionale Essen“ ist eine Sache für sich und braucht professionelle Begleitung.
  3.  Das was Frau Garcia beim Therapeuten sucht, wäre auch bei uns als „Psychoedukation“ zu bekommen, denn wir meinen: Nicht alle Frauen mit Lipödem sind depressiv. Bei Vielen hilft Psychoedukation schon aus um zu verstehen, was da is(s)t. Viele professionelle Kollegen sind bereits pädagogisch und ernährungspsychologisch ausgebildet und können auch bei diesen Fragestellungen wirkungsvoll begleiten.Doch ich vermute: Frau Garcia ist in ihren 48 Jahren noch keiner Ernährungstherapeutin begegnet und kennt vermutlich unsere Berufsgruppe nicht. So wie ihr geht es auch vielen anderen Patienten. Man weiß nicht, wo und wie man eine zertifizierte Ernährungsfachkraft findet. Viele glauben, dass Ernährungsberatung und Ernährungstherapie mit Wissensvermittlung und Befolgen von Ratschlägen, mit Listen und Verboten zu tun hat, doch das ist nicht der Fall! Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe und genau dort wirkungsvolle Unterstützung wo Wissen und Wollen nicht ausreichen, um dauerhaft erfolgreich sein Ess- und Ernährungsverhalten umzustellen. Wahrscheinlich genau das, was auch Frau Garcia in vielen Jahren gesucht, aber nicht gefunden hat.

 

Fazit

 

Ein sehr empfehlenswertes Buch für Ernährungstherapeuten, Ärzte die sich mit dem Thema noch nicht wirklich gut auskennen, für Ärzte, die nicht wissen, wie sie Frauen darauf ansprechen sollen, für Physiotherapeuten um „hinter die Kulissen zu schauen“ und last but not least für all die wunderbaren, einzigartigen, betroffene Frauen mit Lipödem, die ein wenig Ermutigung brauchen und besser verstehen wollen was Lipödem ist und was man tun kann um besser damit umzugehen.

Sonja M. Mannhardt, Dipl. oec.troph. Praxis für psychologische Ernährungstherapie &
Prof.eat eating ESSperts www.profeat-essperts.de
www.gleichgewicht4you.de

Hier finden Sie zertifizierte und von den Krankenkassen anerkannte Ernährungsexperten, deren Leistung anteilig bezuschusst wird und die sich mit Lipödem und emotionalem essen auskennen.
www.profeat-essperts.de; www.vdoe.de; www.vdd.de ; www.quetheb.de; www.vfed.de; www.dge.de

Advents-Gedanken 2018 – Für jeden Tag ein neues Türchen

Wegbegleiter, wie war Dein Jahr?
Welcher Deiner Träume wurde wahr?
Welche Deiner VORsätze hieltest Du ein?
Wann fühltest Du Dich groß, wann winzig klein?

Wegbegleiter, erinnerst Du Dich an den Augenblick?
Als wir uns begegneten und gingen gemeinsam ein Stück?
Dankbar bin ich für die Begegnung mit Dir
Von Mensch zu Mensch – ich dank´ Dir dafür!
(SMM 2013)

Sie werter Empfänger und Du werter Leser, gehören zu den Menschen, die mir in 2018 Wegbegleiter waren, Manche einige Schritte, Andere über längere Etappen hinweg. Seit Beginn meiner Selbstständigkeit schenke ich diesen Wegbegleitern jedes Jahr in der Adventszeit einige GeDANKEN, um zu DANKEN.

Danken für vielfältige, einzigartige, bereichernde, unterstützende, notwendige, nachdenklich stimmende, lehrreiche BegegnungsARTen

Von Mensch zu Mensch

Ich wünsche Ihnen/Dir viel Freude beim Blättern im diesjährigen Adventskalender und am Ende beim Schmökern in den Ereignissen 2018 und wünsche Dir/Ihnen und Deiner/Ihrer Familie:

Eine besinnliche AdventsZEIT, ein frohes Weihnachtsfest und Alles Gute für das vor uns liegende Jahr 2019

Deine/Ihre Sonja Mannhardt

 

Und HIER GEHT ES ZUM E-BOOK – Advents-Gedanken 2018

Was wünschen Sie sich von einer gelingenden Ernährungsberatung?

Was wünschen Sie sich von einer gelingenden Ernährungsberatung?

Als Fachkraft für Ernährungstherapie muss man auch ganz schön viel aushalten! Nicht nur Adipöse sind vor Diskriminierung und Vorurteilen nicht geschützt – auch wir sind es nicht! Folgende Sätze höre ich in meinem privaten Umfeld nicht selten:
„Waaaas Sie essen Pizza?“ Und dabei bleibt demjenigen, der ungläubig  auf meinen Teller starrt, fast der Bissen im Hals stecken.
„Oh mein Gott, Sie sind Ernährungsberaterin, da traue ich mich ja gar nicht in meinen Kuchen zu beißen!“ Und derjenige, der das sagt, verfällt automatisch in eine Art Schockstarre und wird von Scham und Schuldgefühlen übermannt.
Und als ich mit meiner Freundin Evi essen war, wurden wir am Tisch angemacht nach dem Motto.“ Wie können Sie als Ernährungsexpertin Fleisch essen? DAs ist ja nicht zu glauben!“ Und dieser Herr fühlte sich berufen, uns über vegane Ernährung aufklären zu wollen und uns bekehren zu dürfen.“

Eine meiner früheren Patientinnen-Mütter (kein Studium, keine qualifizierte Ausbildung, kein Beraterzertifikat) schoss kürzlich den Vogel ab: Sie rief mich an, um mir zu erzählen, sie sei jetzt auch „Ernährungsberaterin“ und hätte mir tolle Produkte für meine übergewichtigen Patienten zu verkaufen. Auf meine Frage hin, ob denn Sie, Ihr Mann  und ihre sehr übergewichtige Tochter, die vor ca. 10 Jahren bei mir zur Beratung war, denn jetzt dauerhaft schlank ist, verneinte sie. Sie glaubt aber trotzdem, mir ihre Nahrungsergänzungsmittelchen für meine Patienten andrehen zu können?  Sehr interessant!
Gestern fuhr ich mit dem Freund meines Vaters mit, der prompt zu mir sagte: „Möchten die Leute denn dauern hören, was sie nicht essen sollen und nicht essen dürfen?“ Er hörte danach ganz aufmerksam zu, als ich ihm wirklich von meinem Beruf erzählte und war danach äußerst interessiert.

Es ist unerhört und fast nicht mehr zu ertragen, was sich Menschen erlauben, wenn es um Essensthemen geht. Ist Ernährung nichts anderes mehr, als eine Ersatzreligion geworden oder etwas, um seine ganzen verdeckten Aggressionen an anderen Menschen auslassen zu dürfen?

Ich kann mich mittlerweile gut gegen solche Angriffe und solche eine moralische Überlegenheitsgesten wehren. Doch was machen Sie, um sich permanent solchen Belehrungen zu erwehren?
Gerne nehmen wir hier Ihre Strategien entgegen und noch eine Frage:

Was genau würden Sie sich von GUTER Beratung wünschen? Was würden Sie bei mir und meinen Kollegen gerne finden? Wir meinen: Sie als potenzieller Klient und Patient müssen langsam auf die Barrikaden gehen, damit sich da draußen etwas ändert und Sie auch bekommen, was Sie sich wünschen!

Ich für meinen Teil habe Ihnen mal einen „Geschmackstest“Passen wir zusammen-2019 entwickelt, an dem Sie erkennen können, ob Sie und ich mit dem was ich zu bieten habe und mit dem, was Sie sich wünschen, auch zusammenpassen.

 

Warum ist das wichtig?

1. Ernährungstherapie ist Vertrauenssache

2. Bei wirklich professioneller Ernährungstherapie geht es nicht darum, Ihnen etwas zu erklären, oder ihnen etwas zu verkaufen, sondern Ihnen zu helfen mit Ihrem Essen besser klar zu kommen.

3. Bei wirklich professioneller Ernährungstherapie geht es um mehr, als nur um gesunde Ernährung, denn Sie ESSEN! Und dieses Essen ist nicht nur rein rational, sondern auch emotional und sozial. Wer sich damit nicht auskennt ist sicherlich KEIN ausgebildeter Ernährungstherapeut.

4. Aus der Pädagogik und Psychologie wissen wir, was gute Beratung ausmacht. Dies können nur Ernährungsfachkräfte gewähren, die über fundierte pädagogische und psychologische Kompetenzen verfügen. Bitte lassen Sie sich entsprechende Qualifikationen geben, schließlich vertrauen Sie dieser Person Ihre Gesundheit an!

Passen wir zusammen-2019

 

Alles Gute für Sie und vielleicht bis bald.

Ihre Sonja Mannhardt