Emotionalisierung und Essen

EmotionalESSHaben Sie die neue Aldi-Werbung, die Lidl-Werbung, die Edeka-Werbung, die Rewe-Werbung gesehen?

Ist Ihnen etwas aufgefallen?

Ja, diese Werbung ist hochemotional! Es geht um „das Wesentliche“, um „Zeit miteinander“, um Liebe und echte Aufmerksamkeit, es geht um Zugehörigkeit, ja, Werbung weckt Sehnsüchte nach der guten Welt…. und das umso mehr, je mehr Menschen sich entmenschlichen und auf etwas ganz Wesentliches, nämlich Emotionen verzichten!

Heute rief mich eine Mutter an. Sie war schon einmal vor 10 Jahren bei mir, weil das jüngste Kind massive Essprobleme hatte. Wir haben zwar in 3 Zeitstunden sehr gut gearbeitet und ich konnte auch ein wenig Elternarbeit machen, doch die Zeit war sehr kurz, um überhaupt etwas zu bewirken…. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Das Kind ist jetzt in der Pubertät, wiegt über 90 kg und hat bereits viele „Therapien“ hinter sich. Das letzte was gemacht wurde ist eine „Kur“. Sie WISSE zwar alles, doch seit der Kur hat das Mädchen jetzt noch mehr Gewicht, als vorher. 20kg Zunahme in einem einzigen Jahr.

Und was hat das Ganze mit Emotionen zu tun? Auf meine kleine Frage an die Mutter: „Und wer kauft denn die ganzen Süßigkeiten, die X heimlich futtert, ein?“ antwortet Sie: „Na ich, aber Sie wollen mir doch nicht sagen, dass meine älteste Tochter jetzt BESTRAFT werden soll, nur weil die Kleine dick ist.“ Und ein paar Sätze weiter: „Es geht mir um die GESUNDHEIT, meine ältere hat ja keine Gesundheitsprobleme.“

Diese scheinbar rationalen Sätze haben es in sich:

Das Wort BESTRAFUNG suggeriert, dass Essen eine BELOHNUNG darstellt.
Es suggeriert beim betroffenen Kind: Ich werde bestraft, ich werde nicht geliebt, ich bin neidisch auf meine Schwester, ich werde ungerecht behandelt…
und das Wort GESUNDHEIT? Dem Kind geht es um Alles, aber nicht um seine Gesundheit! Es geht um Liebe, um Ängste, um dazugehören, um Lebensbewältigung, und eben NICHT um Gesundheit, wenn sie heimlich isst. Und mal im Ernst: Ist GESUNDHEIT als höchstes gut mehr wert, als das Kind? Gibt es überhaupt ein Lebensmittel, das per se „gesund ist“? Und was erreicht die Mutter mit ihren Gesundheitsapellen, bei Tisch und wenn sie ihre Tochter beim Naschen „erwischt“? Doch nur, dass das Kind heimlich ist, dass das Kind sich selbst „die Schuld“ gibt, sich mit ESSEN GUTES tut und bei Tisch gewiss nicht isst, was die Mutter „gut und richtig findet“, sondern gerade das eben nicht – und zwar mit Wut im Bauch wegen der permanenten Ernährungserziehung und weil man sämtlicher Selbstbestimmung beraubt ist, sich sonst „ausgeliefert“, „klein“, „ohnmächtig“, „als Marionette“ etc. fühlt oder ähnliches…! usw.

Ja, ich behaupte, dass wir es mittlerweile der Werbung überlassen haben, emotional zu sein und zu unseren Gefühlen zu stehen, sie zu zeigen, sie auszudrücken. Wir scheinen ja sooooo rational und aufgeklärt zu sein, bei Tisch und in Ernährungsfragen, doch im Grunde ist die Menschenwelt immer auch emotional; also auch das Essen. Doch während die Werbung mit heiler Welt und wunderbaren Emotionen zum „Konsumtisch“ bittet, ist die Atmosphäre, ist die Stimmung bei Tisch bereits im Vorfeld vergiftet, noch bevor das gemeinsame Mahl begonnen hat….

Emotionale Werbung wirkt! Auch NEGATIVE 🙂

Wie kommen wir also auf die irrige Idee, dass wir losgekoppelt von Emotionen ESSEN und uns ERNÄHREN können, damit nur erreichen, dass Essen und Ernähren immer mehr mit NEGATIVEN Gefühlen behaftet ist, und zu glauben, dass uns das zu „vernünftigen“ Essern macht und trotzdem nicht essen, was GESOLLT ist; um uns auf der anderen Seite von der Werbung die heile, hochemotionale Welt einimpfen zu lassen und zu konsumieren, was GEWOLLT ist, von den Firmen, die uns etwas „Gutes“ verkaufen wollen….

 

Und was ist mit Emotionen in der Ernährungskommunikation los? Wird uns nicht jeden Tag gesagt, was GUT für uns ist, was wir SOLLEN, DÜRFEN, was wir nicht tun sollten, um GESUND zu bleiben? Natürlich sind diese „Fakten“ auch emotional? Sie machen ein schlechtes Gewissen, sie schüren Angst etwas falsch zu machen, sie erklären uns zu Tätern, wenn wir diesen „Regeln“ zuwiderhandeln…Täter gegen unsere Gesundheit.

 

Und was hat das für Folgen?
An den Verhaltensmustern der Menschen ändern solche mit negativen Emotionen behafteten Botschaften nichts, aber eines erreichen sie mit Gewissheit: Zusätzlich zum Verhalten, das Menschen nicht einfach so mir nichts, dir nichts ändern können, fühlen sie sich jetzt obendrein auch noch schlecht….
Und das, diese „schlechten Gefühle“ beim Essen, meine Damen und Herren könnte durchaus ihre Gesundheit ruinieren….

und…die Konsumindustrie freut sich über diesen Irrsinn, denn damit konsumiert der willige Kunde gerne das, was ihm GUTE Gefühle macht – also sicherlich nicht das, was er „sollte“, „müsste“ nur weil es „gesund“ sein soll…

Ja, ich bin dafür, dass Essen wieder emotional wird und wir aufhören aneinander herum zu erziehen, um „bessere Esser“ aus „de Anderen“ zu machen.

Ja, ich bin dafür, dass Essen wieder emotional wird und wir sagen, wie es uns mit Essen, nicht essen, so essen, das essen und Co. so geht. Allein die Frage „Was schmeckt mir denn wirklich?“ scheinen sich viele noch nicht einmal mehr zu stellen, geschweige denn: „Wer oder was macht mich wütend/ängstlich/hilflos/traurig – so wütend/hilflos/traurig/ängstlich, dass ich essen muss, oder eben nicht esse, um mit diesen unangenehmen Gefühlen umzugehen….“

Ja, ich bin dafür, dass wir mit Essen so umgehen, wie es uns die Werbung lehrt: Ein GUTES Gefühl beim Essen kann uns genauso positiv prägen, wie ein NEGATIVES Gefühl und…wir Menschen wollen uns GUT fühlen und das ist ausnahmsweise mal ganz unemotional FAKT, den mit dieser Strategie hat Mensch sein Überleben gesichert 🙂

 

 

Das nächste Seminar zum Thema Emotionen essen mit für Ernährungstherapeuten findet im November statt. Jetzt gleich einen der Plätze reservieren!

 

Die statt Schokolade Weihnachtsgeschichte

IPralinench möchte mich heute bei all meinen Kunden, Klienten, Lieferanten,  bei meinen Unterstützern, Kooperationspartnern und fleißigen Helfern, bei meinen Freunden und natürlich bei meiner Familie bedanken, für gemeinsam gelebte 365 Tage. Tage voller Gutem und Herausforderndem, Tage voller Lachen, Gelassenheit und Leichtigkeit, manchmal aber auch voller Schwere. Ich möchte danken, denn ich bin der Meinung, dass Mensch sein nur mit Menschen gelingt. Sowohl die Freude vervielfacht sich, genauso, wie sich die Schwere mit Mitsein mit anderen in Leichtigkeit wandelt. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen Allen heute eine meiner Lieblingsgeschichten schenken und danke Ihnen für Begegnungen in 2016.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten ein Frohes Weihnachtsfest, besinnliche, geruhsame und entspannte Weihnachtsfeiertage und die besten Wünsche für einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017. Möge es ein besonders gutes Jahr für Sie und Ihre Lieben werden.

Ihre Sonja Mannhardt

DIE KLEINEN LEUTE VON SWABEDOO
Verfasser unbekannt

Vor langer, langer Zeit lebten kleine. Leute auf der Erde. Die meisten von ihnen wohnten im Dorf Swabedoo, und sie nannten sich Swabedoodahs. Sie waren sehr glücklich und liefen herum mit einem Lächeln bis hinter die Ohren und grüßten jedermann.

Was die Swabedoodahs am meisten liebten, war, einander warme, weiche Pelzchen zu schenken. Ein jeder von ihnen trug über seiner Schulter einen Beutel und der Beutel war angefüllt mit weichen Pelzchen. So oft sich Swabedoodahs trafen, gab der eine dem anderen ein Pelzchen. Es ist sehr schön, einem anderen ein warmes, weiches Pelzchen zu schenken. Es sagt dem anderen, daß er etwas Besonderes ist es ist eine Art zu sagen „Ich mag Dich!“ Und ebenso schön ist es, von einem anderen ein solches Pelzchen zu bekommen. Du spürst, wie warm und flaumig es an deinem Gesicht ist, und es ist ein wundervolles Gefühl, wenn du es sanft und leicht zu den anderen in deinen Beutel legst. Du fühlst. dich anerkannt und geliebt, wenn jemand dir ein Pelzchen schenkt, und du möchtest auch gleich etwas Gutes, Schönes tun. Die kleinen Leute von Swabedoo gaben und bekamen gern weiche, warme Pelzchen, und ihr gemeinsames Leben war ganz ohne Zweifel sehr glücklich und fröhlich.

Außerhalb des Dorfes, in einer kalten, dunklen Höhle, wohnte ein großer, grüner Kobold. Eigentlich wollte er gar nicht allein dort draußen wohnen, und manchmal war er sehr einsam. Er hatte schon einige Male am Rand des Dorfes gestanden und sich gewünscht, er könnte dort mitten unter den fröhlichen Swabedoodahs sein aber er hatte nichts, was er hätte dazutun können und das Austauschen von warmen, weichen Pelzchen hielt er für einen großen Unsinn. Traf er einmal am Waldrand einen der kleinen Leute, dann knurrte er nur Unverständliches und lief schnell wieder zurück in seine feuchte, dunkle Höhle.

An einem Abend, als der große, grüne Kobold wieder einmal am Waldrand stand, begegnete ihm ein freundlicher kleiner Swabedoodah. „Ist heute nicht ein schöner Tag?“ fragte der Kleine lächelnd. Der grüne Kobold zog nur ein grämliches Gesicht und gab keine Antwort. „Hier, nimm ein warmes, weiches Pelzchen, sagte der Kleine, „hier ist ein besonders schönes. Sicher ist es für Dich bestimmt, sonst‘ hätte ich es schon lange verschenkt.“ Aber der Kobold nahm das Pelzchen nicht. Er sah sich erst nach allen Seiten um, um sich zu vergewissern, daß auch keiner ihnen zusah oder zuhörte, dann beugte er sich zu dem Kleinen hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Du, hör mal, sei nur nicht so großzügig mit deinen Pelzchen. Weißt du denn nicht daß du eines Tages kein einziges Pelzchen mehr besitzt, wenn du sie immer so einfach an jeden, der dir Ober den Weg läuft, verschenkst?“ Erstaunt und ein wenig hilflos blickte der kleine Swabedoodah zu dem Kobold hoch. Der hatte in der Zwischenzeit den Beutel von der Schulter des Kleinen genommen und geöffnet. Es klang richtig befriedigt, als er sagte: „Hab ich es nicht, gesagt! Kaum mehr als 217 Pelzchen hast du noch in deinem Beutel. Also, wenn ich du wäre: ich würde vorsichtig mit dem Verschenken sein!“ Damit tappte der Kobold auf seinen großen, grünen Füßen davon und ließ einen verwirrten und unglücklichen Swabedoodah am Waldrand zurück. Er war so verwirrt, so unglücklich, d aß er gar nicht darüber nachdachte, daß das, was der Kobold da erzählte, überhaupt nicht sein konnte. Denn jeder Swabedoodah besaß einen unerschöpflichen Vorrat an Pelzchen. Schenkte er ein Pelzchen, so bekam er sofort von einem anderen ein Pelzchen, und dies geschah immer und immer wieder, ein ganzes Leben lang wie sollten dabei die Pelzchen ausgehen?

Auch der Kobold wusste das doch er verließ sich auf die Gutgläubigkeit der kleinen Leute. Und noch auf etwas anderes verließ er sich, etwas, was er an sich selbst entdeckt hatte, und von dem er wissen wollte, ob es auch in den kleinen Swabedoodahs steckte. So belog er den kleinen Swabedoodah ganz bewusst, setzte sich in den Eingang seiner Höhle und wartete.

Vor seinem Haus in Swabedoo saß der kleine, verwirrte Swabedoodah und grübelte vor sich hin. Nicht lange, so kam ein guter Bekannter vorbei, mit dem er schon viele warme, weiche Pelzchen ausgetauscht hatte. „Wie schön ist dieser Tag!“ rief der, Freund, griff in seinen Beutel, und gab de m anderen ein Pelzchen. Doch dieser nahm es nicht freudig entgegen, sondern wehrte mit den Händen ab. „Nein, nein! Behalte es lieber,“ rief der Kleine, „wer weiß, wie schnell sonst dein Vorrat abnimmt. Eines Tages stehst du ohne Pelzchen da!“ Der Freund stand ihn nicht zuckte nur mit den Schultern, packte das Pelzchen zurück in seinen Beutel und ging mit leisem Gruß davon. Aber er nahm verwirrte Gedanken mit, und am gleichen Abend konnte man noch dreimal im Dorf hören, wie ein Swabedoodah zum anderen sagte: „Es tut mir leid, aber ich habe kein warmes, weiches Pelzchen für Dich. Ich muss darauf achten, daß sie mir nicht ausgehen.“

Am kommenden Tag hatte sich dies alles im ganzen Dorf ausgebreitet. Jedermann begann, seine Pelzchen aufzuheben. Man, verschenkte zwar immer noch ab und zu eines, aber man tat es erst nach langer, gründlicher Oberlegung und sehr, sehr vorsichtig. Und dann waren es zumeist nicht die ganz besonders schönen Pelzchen, sondern die kleinen mit schon etwas abgenutzten Stelle.

Die kleinen Swabedoodahs wurden misstrauisch. Man begann, sich argwöhnisch zu beobachten, man dachte darüber nach, ob der andere wirklich ein Pelzchen wert war. Manche trieben es soweit, daß sie ihre Pelzbeutel nachts unter den Betten versteckten. Streitigkeiten brachen darüber aus, wie viele Pelzchen der oder der besaß. Und schließlich begannen die Leute, warme, weiche Pelzchen gegen Sachen einzutauschen, anstatt sie einfach zu verschenken. Der Bürgermeister von Swabedoo machte sogar eine Erhebung, wie viele Pelzchen insgesamt vorhanden waren, ließ dann mitteilen, daß die Anzahl begrenzt sei und rief die Pelzchen als Tauschmittel aus. Bald stritten sich die kleinen Leute darüber, wie viele Pelzchen, eine Übernachtung oder eine Mahlzeit im Hause eines anderen wert sein müsste. Wirklich, es gab sogar einige Fälle von Pelzchenraub! An dämmerigen Abenden fühlte man sich draußen nicht mehr sicher, an Abenden, an denen früher die Swabedoodahs gern im Park oder auf den Straßen spazieren gegangen waren, um einander zu grüßen, um sich warme, weiche Pelzchen zu schenken.

Oben am Waldrand saß der große, grüne Kobold, beobachtete alles und rieb sich die Hände.

Das Schlimmste von allem geschah ein wenig später. An der Gesundheit der kleinen Leute begann sich etwas zu verändern. Viele beklagten sich Ober Schmerzen in den Schultern und im Rücken, und mit der Zeit befiel immer mehr Swabedood4hs eine Krankheit, die Rückgraterweichung genannt wird. Die kleinen Leute liefen gebückt und in schweren Fällen bis zum Boden geneigt umher. Die Pelzbeutelchen schleiften auf der Erde. Viele fingen an zu glauben, daß die Ursache ihrer Krankheit das Gewicht der Beutel sei, und daß es besser wäre, sie im Hause zu lassen, und dort einzuschließen. Es dauerte nicht, lange, und man konnte kaum noch einen Swabedoodah mit einem Pelzbeutel auf dem Rücken antreffen.

Der große, grüne Kobold war mit dem Ergebnis seiner Lüge sehr zufrieden. Er hatte herausfinden wollen, ob die kleinen Leute auch so handeln und fühlen würden wie er selbst, wenn er, wie das fast immer der Fall war, selbstsüchtige Gedanken hatte. Sie hatten so gehandelt! Und der Kobold fühlte sich sehr erfolgreich.

Er kam jetzt häufiger einmal in das Dorf der kleinen Leute. Aber niemand grüßte ihn mit einem Lächeln, niemand bot ihm ein Pelzchen an. Stattdessen wurde er misstrauisch angestarrt, genauso, wie sich die kleinen Leute untereinander anstarrten. Dem Kobold gefiel das gut. Für ihn bedeutete diese s Verhalten die „wirkliche Welt“!

In Swabedoo ereigneten sich mit der Zeit immer schlimmere Dinge. Vielleicht wegen der Rückgraterweichung, vielleicht aber auch deshalb, weil ihnen niemand mehr ein warmes, weiches Pelzchen gab wer weiß es genau? starben einige Leute in Swabedoo. Nun war alles Glück aus dem Dorf verschwunden. Die Trauer war sehr groß.

Als der große, grüne Kobold davon hörte, war er richtig erschrocken. „Das wollte ich nicht“, sagte er zu sich selbst, „das wollte ich bestimmt nicht. Ich, wollte ihnen doch nur zeigen, wie die Welt wirklich ist. Aber ich habe ihnen doch nicht den Tod gewünscht.“ Er überlegte, was man nun machen könnte, und es fiel ihm auch etwas ein.

Tief in seiner Höhle hatte der Kobold eine Mine mit kaltem, stacheligen Gestein entdeckt. Er hatte viele Jahre damit verbracht, die stacheligen Steine aus dem Berg zu graben und sie in einer Grube einzulagern. Er liebte dieses Gestein, weil es so schön kalt war und so angenehm prickelte, wenn er es anfasste. Aber nicht nur das: Er liebte diese Steine auch deshalb, weil sie alle ihm gehörten und immer, wen er davor saß und sie ansah, war das Bewusstsein, einen großen Reichtum zu besitzen, für den Kobold ein schönes, befriedigendes Gefühl.

Doch jetzt, als er das Elend der kleinen Swabedoodahs sah, beschloss er, seinen Steinreichtum mit ihnen zu teilen. Er füllte ungezählte Säckchen mit kalten, stacheligen Steinen, packte die Säckchen auf einen großen Handkarren und zog damit nach, Swabedoo.

Wie froh waren die kleinen Leute, als sie die stacheligen, kalten Steine sahen! Sie nahmen sie dankbar an. Nun hatten sie wieder etwas, was sie sich schenken konnten. Nur: Wenn sie einem anderen einen kalten, stacheligen Stein gaben, um ihm zu sagen, daß sie ihn mochten, dann war in ihrer Hand und auch in der Hand desjenigen, der den Stein geschenkt bekam, ein unangenehmes, kaltes Gefühl. Es machte nicht so viel Spaß, kalte, stachelige Steine zu verschenken wie warme, weiche Pelzchen. Immer hatte man ein eigenartiges Ziehen im Herzen, wenn man einen stacheligen Stein bekam. Man war sich nicht ganz sicher, was der Schenkende damit eigentlich meinte. Der Beschenkte blieb oft verwirrt und mit leicht zerstochenen Fingern zurück.

So geschah es, nach und nach, immer häufiger, daß ein kleiner Swabedoodah unter sein Bett kroch, den Beutel‘ mit den warmen, weichen Pelzchen hervorzog, sie an der Sonne ein wenig auslüftete, und, wenn einer ihm einen Stein schenkte, ein warmes, weiches Pelzchen dafür zurück gab. Wie leuchteten dann die Augen des Beschenkten! Ja, mancher lief schnell in sein Haus zurück, kramte den Pelzbeutel hervor, um auch an Stelle des stacheligen Steines ein Pelzchen zurückzuschenken. Man warf die Steine nicht fort, o nein! Es holten auch nicht alle Swabedoodahs ihre Pelzbeutelchen wieder hervor. Die grauen, stacheligen Steingedanken hatten sich zu fest in den Köpfen der kleinen Leute eingenistet. Man konnte es aus den Bemerkungen heraushören:

­ Weiche Pelzchen? Was steckt wohl dahinter?
­ Wie kann ich wissen, ob meine Pelzchen wirklich erwünscht sind?
­ Ich gab ein warmes, weiches Pelzchen, und was bekam ich dafür? Einen kalten, stacheligen Stein!
­ Das soll mir nicht noch einmal passieren.
­ Man weiß nie, woran man ist: heute Pelzchen, morgen Steine.

Wahrscheinlich wären wohl alle kleinen Leute von Swabedoo gern zurückgekehrt zu dem, was bei ihren Großeltern noch ganz natürlich war. Mancher sah auf die Säckchen in einer Ecke seines Zimmers, angefüllt mit kalten, stacheligen Steinen, auf diese Säckchen, die ganz eckig waren und so schwer, daß man sie nicht mitnehmen konnte, Häufig hatte man nicht einmal einen Stein zum Verschenken bei sich, wenn man einem Freund begegnete. Dann wünschte der kleine Swabedoodah sich im geheimen und ohne es je laut zu sagen, daß jemand kommen möge, um ihm warme, weiche Pelzchen zu schenken. In seinen Träumen stellte er sich vor, wie sie alle auf der Straße mit einem fröhlichen, lachenden Gesicht herumgingen und sich untereinander Pelzchen schenkten, wie in den alten Tagen. Wenn er dann aufwachte, hielt ihn aber immer etwas davon zurück, es auch wirklich zu tun. Gewöhnlich war es das, daß er hinausging und sah, wie die Welt „wirklich ist“!

Das ist der Grund, warum das Verschenken von warmen, weichen Pelzchen nur noch selten geschieht, und niemand tut es in aller Öffentlichkeit. Man tut es im geheimen und ohne darüber zu sprechen. Aber es geschieht! Hier und dort, immer wieder.

Ob Du vielleicht auch eines Tages … ?

 

weihnachten_2017

Gesund ist, wer noch nicht genug tyrannisiert wurde

ModelleEs gleicht mittlerweile einer regelrechten Hetzjagd auf die Ernährung von Menschen, die keine Probleme mit Gewicht, mit Unverträglichkeiten oder mit Krankheiten haben.

Heute rief wieder jemand an, der „ja wisse, was gut und gesund sei“ und eigentlich nichts bräuchte, aber trotzdem total verunsichert sei, was Essen angeht.
Und diese Verunsicherung nimmt zu, obwohl es niemals mehr Informationen über eine vermeintlich „gesunde Ernährung“, niemals mehr Pyramiden zur gesunden Ernährung und niemals mehr Kampagnen über gesunde Ernährung gab, als jetzt.

Soll man nun nach 18 Uhr nichts mehr essen?

Sind Kohlenhydrate wirklich so schlimm?

Wird dick, wer nicht 5 mal pro Tag Gemüse isst?

Wird man ohne „Superfood“ evtl. krank?

Und sind die Böden wirklich so ausgelaugt, dass man jetzt Vitaminpräparate benötigt?

Darf man denn überhaupt noch Gluten oder Laktose essen oder wird man davon krank?

 

Ich muss zugeben, dass mich das Thema „Gesunde Ernährung“ langsam aber sicher auf die Palme bringt.

Ganze Heerscharen an selbst ernannten Ernährungsaposteln warten mit 1001 „Ernährungsregel“ auf, die so wahr sein sollen, wie das Amen in der Kirche. Und schaut man sich die Fakten und wissenschaftliche Datenlage derlei Empfehlungen genau an, ist das Ganze nichts weiter als Unfug, Humbug, gefährlicher Sermon oder mittelalterliche Vorstellung von Verdauung – aber diese Informationen zeigen  Wirkung.

Eine Art Panikmache wird hier geschürt, um Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, die sich nicht ständig um ihre Ernährung sorgen?

Ich bekomme langsam das Gefühl, dass diese Angstmacherei GEWOLLT ist. Wem nützt es, dass mittlerweile auch gesunde Menschen glauben, alles falsch zu machen? Wer will hier wem eigentlich was verkaufen? – Ja, es gibt deren Viele – Verkäufer im Namen der „gesunden Ernährung“!

Alles was Zähne hat mischt sich mittlerweile in die Teller anderer Menschen ein und gibt „gute und gutgemeinte Ratschläge“, meist auf gefährlichem Halbwissen fußend, aber immer sehr „verständlich“, weil simpel erklärt und immer emotional, weil man eben mehr mit „Angst“ oder mit „guten Gefühlen“ oder der immerwährenden „Gesundheit“ verkauft, als rein „sachlich“ zu argumentieren.

Emotionen verkaufen gut, was es zu verkaufen gibt… – das wissen die Werbemacher schon lange 🙂 So hat Mensch sein immer funktioniert….emotional – auch wenn wir permanent glauben, dass wir rational handeln….Gesundheit als „herzustellendes Gut“ ist mittlerweile zum emotionalen Kommerz verkommen, mit dem trefflich  Geld verdient werden kann. Doch das setzt folgendes voraus: Es müssen sich immer mehr Menschen in diesem „gesunden Zustand“ unwohler fühlen, verunsichert werden, sich die Frage stellen, ob es nicht doch noch „besser“ geht oder sich langsam ein „schlechtes Gewissen“ machen, weil Sie sich nicht permanent Sorgen um ihr Essen, ob sie auch schön brav Pyramiden abessen und Handportionen einhalten, jedem „neuen“ Ernährungstrend folgen, sich Sorgen um ihr Gewicht, ihr Aussehen, ihre Gesundheit machen, oder darum auch bloß nicht weniger als 5 Kästchen Gemüse pro Tag zu essen, denn nur dann sind sie potentielle Kunden des Gesundheitsmarktes…

Mein Wunsch:

Macht doch nicht ganz, was nicht kaputt ist!

Es gibt nicht DIE eine gesunde Ernährung, sondern nur den EINEN individuellen Essweg zu Wohl, Lebensqualität und GleichGEWICht und den findet niemand dadurch, dass man täglich einem weiteren Schreiberling glaubt, der irgendwas in die Welt hinaus posaunt.

Es beginnt mit etwas, was sich seit Urzeiten bewährt hat und der Menschheit das Überleben sicherte….
Die Rückbesinnung auf die eigene Körperwahrnehmung, die eigenen Gefühle….denn diese Wahrnehmung ist wirklich  nicht mehr intakt…, das sehe ich mehr und mehr sowohl bei meinen übergewichtigen, als auch bei den essgestörten und auch den Patienten mit Unverträglichkeiten….Sie spüren SICH nicht mehr, womit wiederum die Unsicherheit wächst und der Wunsch nach „sicheren Regeln“ zunimmt…egal von wem sie ausgerufen werden, Hauptsache etwas, woran man sich festhalten kann….

Es steigt die sogenannte Außenreizabhängigkeit….und wenn diese auch noch emotional verpackt ist, dann funktioniert Gesundheitsmarketing exzellent….

 

Sie wollen sich nicht länger an irgendwelche Gesundheitsapostel halten?

Sie wollen keine Pyramiden abessen, sondern ESSEN?

Sie wollen einfach nur Wohlsein bei Tisch und darüber hinaus?

 

Dann hören Sie nicht mehr auf die du darfst, du sollst, du musst Tyranneien der Gesundheits- und selbst ernannten Ernährungsberater, sondern hören Sie in sich hinein….und ggf. suchen Sie Unterstützung bei Jemandem, der sein Handwerk versteht und nicht nur ein Wochenendkurs besuchte, bevor er auf die Menschheit losgelassen wurde. Wir professionellen Ernährungstherapeuten haben i.d.R. studiert, haben Zusatzzertifikate in Beratung und Psychologie und müssen unsere Kompetenz regelmäßig wieder unter Beweis stellen. Wir sind von den Krankenkassen anerkannt und unsere Leistungen werden anteilig bezuschusst. Also: Wenn Sie Sorgen haben bei Tisch und darüber hinaus…so lassen Sie sich nicht verunsichern….

Das was SIE über Ernährung WISSEN reicht aus….Mehr Wissen benötigen Sie nicht! Sie benötigen lediglich jemanden an Ihrer Seite, der Sie dort begleitet, wo Wissen nicht in den Alltag integrierbar ist…

 

Mein Advents-Geschenk für Sie: 30 Minuten meiner Zeit!

Gültig bei Anmeldung zur Ernährungstherapie bis 31.12.2016

coaching_gutschein(2)

 

Übergewicht und Disziplin?

WaageWorüber sich Menschen mit Adipositas und Übergewicht Gedanken machen: Ich darf kein Fett essen, Kohlenhydrate sind Gift, ich muss immerzu Salat essen, ich darf nichts Süsses essen, Obst macht ja dick….

Die Liste von GE und VERboten ist schier unendlich und ich wundere mich häufig über extrem viel Disziplin.

Da ist Frau P. Sie arbeitet in einer Bank. Morgens verzichtet Sie auf ein Frühstück, weil sie gegen 10 mit den Kollegen ein Käsebrot isst. Mittags isst sie Salat in der Kantine und dann um 20 Uhr, wenn Sie zu Hause ist, ja dann – so meint Sie, sei sie sehr undiszipliniert und esse alles und davon viel zu viel. Herr T. hat gehört, dass man nach 18 Uhr nichts mehr essen soll und auch keine Kohlenhydrate, so dass sein letztes Essen um 13 Uhr ist.  Doch was ihn nervt ist, dass er fast jede Nacht gegen 23 Uhr etwas zu essen braucht. Undiszipliniert sei er. Und morgens hat es selten Hunger, so dass das einzige „normale“ Essen um 13 Uhr sei…Was er glaubt: Er nimmt zu, weil er Abends das Falsche isst und zu viel…

Da ist Frau T. Sie arbeitet in einer Klinik. Sie kann mir nicht sagen, wie ihr Tag aussieht, denn es ist jeden Tag anders. Das Essen hat sich komplett ihrer Arbeit zu unterwerfen, ebenso ihre Toilettengänge. Ebenso geht es Frau Z. die in einer sozialen Einrichtung arbeitet und Frau A. die OP-Schwester ist.

 

Sie alle glauben, dass Ihr Gewichtsproblem an fehlender Disziplin und der falschen Lebensmittelauswahl läge.

Ist das so?

All diese Personen haben einiges gemeinsam:

  1. Sie essen viel zu vernünftig und mit dem Kopf gesteuert – sprich vollkommen losgelöst von Ihrem Körperempfinden.
  2. Sie füllen Ihren Magen mit viel Grünzeug, wundern sich aber, dass das nicht lange anhält und sie sehr schnell wieder Hunger haben.
  3. Sie haben keinerlei verlässlichen Ess-Rhythmus.

Ich arbeite mittlerweile über 20 Jahren mit übergewichtigen Menschen und wage hier zu behaupten: Nicht das WAS wir essen ist entscheidend, sondern wie verlässlich unser Ess-Rhythmus mit unserem Hunger abgestimmt ist.  Nicht die fehlende Disziplin bei der Lebensmittelauswahl ist gefährlich, sondern eine zu rigide Disziplin bei der Auswahl. Nicht eine noch strengere Lebensmittelauswahl führt zum Ziel, sondern eindeutig ein zuverlässiger Lebens- und Essensrhythmus.

Essen Sie täglich zurselben Zeit. Sorgen Sie für einen zuverlässigen Rhythmus. Ihre Arbeit hat sich Ihnen anzupassen, nicht umgekehrt, denn wenn Sie nicht mehr auf sich hören und auf Ihre Körpersignale achten, ist abnehmen auf Dauer nicht möglich!

Essen Sie nicht seltener als dreimal täglich und auch nicht häufiger, um einen ganz engen Bezug zu Ihren Körpersignalen zu bekommen. Wer seltener isst, läuft Gefahr sich in Heißhunger hineinzumanövrieren; wer häufiger isst, läuft Gefahr seinen Hunger nicht mehr zu spüren und auch zu essen ohne Hunger zu haben.

Essen Sie nicht einfach nur Salat! Salat macht nicht lange genug satt. Sie brauchen eine gute Mischung um lange genug gesättigt zu sein. Kombinieren Sie Salat unbedingt mit einem Eiweißlieferanten.

Und sollten Sie an dieser Stelle jetzt sagen: Das geht bei mir nicht! Ich habe dafür keine Zeit! Meine Arbeit geht vor! Oder ähnliches, dann lassen Sie sich begleiten durch eine professionelle Ernährungstherapie. Warum:

Hat Ihnen Ihre Art „diszipliniert“ zu essen bereits geholfen, Gewicht dauerhaft zu reduzieren? Nein? – Dann bedeutet das, dass Ihr Weg gescheitert ist und es Zeit wird, andere Wege zu gehen.

Ich freue mich auf Sie!

 

Alarm im Darm und „Ich vertrage nicht“

DAAB_AktionEndlich Ruhe im Bauch

Ernährungsvortrag im Rahmen der Aufklärungskampagne „Alarm im Darm“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes schafft Klarheit zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten– DAAB am 26.10.  19 Uhr in der Praxis für Ernährungstherapie Mannhardt, Schliengen


Der Deutsche Allergie- und Asthmabund klärt zum Thema Fruchtzucker, Laktose und Co. auf.

Mit einem guten „Bauchgefühl“ fühlen wir uns wohl. Wenn es hingegen zwickt, bläht oder gar die Verdauung gestört ist, wirkt sich das auch auf unser Wohlbefinden aus. Jeder Zehnte in Deutschland leidet inzwischen unter Symptomen wie Sodbrennen, Druck im Oberbauch, Magenschmerzen, Blähgefühl, Bauchkrämpfen, plötzlichem „Durchfall“ oder Verstopfung. Aber: Nicht immer muss eine Krankheit dahinter stecken. Neuartige Lebensmittel, neue Herstellungsverfahren oder Zusammensetzungen und ein steigender Außer-Haus-Verzehr lässt so manchen Bauch leiden, ohne dass er krank ist. Beim Verbraucher entsteht schnell  Unsicherheit: „habe ich etwa eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit?“  Und die Verlockung ist groß, nicht zum Arzt zu gehen, sondern GOOGLE um Rat zu fragen und sich dann eine der unzähligen Listen herunterzuladen oder doch das ein oder andere Pillchen, das Linderung verspricht zu ordern oder selbst Arzt zu sein und einen der vielen Diagnose-Kits auszuprobieren….

Ob ein Test seriös oder unseriös ist, ob eine „Beratung“ ohne Arztbesuch tatsächlich die Ursache findet ist fraglich:

Fakt ist: Bei mir kommen immer häufiger Menschen in die Praxis, die KEINE ärztliche Diagnostik dabei haben und irgendwelchen „Diätlisten“ folgen, und dennoch keine Linderung verspüren. Und bei mir kommen immer mehr Menschen an, die ich über ihr „vertrage nicht“ in eine regelrechte Essproblematik hinein manövriert haben….

Die Themen Glutensensitivität, Laktose-, Histamin- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeit machen im Internet sowie in vielen Medien die Runde. Ist es doch die Laktose oder gar das Gluten – das den Bauch krank macht und was von den unzähligen Informationen sind denn überhaupt seriöse Quellen?

Es wird Zeit zu handeln!

 

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund klärt auf: Was ist dran an der Gluten-Sensitivität oder Laktose-Intoleranz? Macht Fruchtzucker wirklich krank oder ist es eher eine Folge des Lebensstils oder ein Essfehler…?

Der Vortrag „Endlich Ruhe im Bauch“ räumt auf mit Halbwissen und Vermutungen. In einem kurzen und verständlichen Überblick beleuchte ich eine Bauchgesunde Lebensweise und gehe auf Laktose, Fruktose, Gluten und Histamin als mögliche Auslöser einer Unverträglichkeit ein. Anschließend werden gerne Ihre Fragen beantwortet.

 

Der kostenlose Vortrag findet statt am:

  1. Oktober, 19 Uhr

Praxis für Ernährungstherapie Mannhardt, Eisenbahnstraße 49, 79418 Schliengen

Referentin: Sonja M. Mannhardt Diplom Oecotrophologin

 

Limitierte Plätze. Um Anmeldung unter 07635-824847 oder info@sonja-mannhardt.de wird gebeten.

 

Der Vortrag ist Teil der Aufklärungskampagne „Alarm im Darm“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und wird in 20 Städten in Deutschland durchgeführt. Weitere Termine unter www.daab.de.

Begleitend zur Aufklärungskampagne können 4 Infoflyer zum Thema Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten kostenfrei bestellt werden:

 

Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)

E-Mail: info@daab.de, Fon 02166-6478820

www.daab.de

 

Deutscher Allergie- und Asthmabund – DAAB ist die älteste und mit rund 20.000 Mitgliedern größte Patientenorganisation im Bereich Allergien, Asthma/COPD und Neurodermitis mit dem Schwerpunkt Nahrungsmittelallergie und -unverträglichkeit.

 

Anorexie bei Männern – Ja das gibt es

ScApfelschnitt2Stark sollen sie sein, männlich, groß, muskulös, viel Geld sollen sie mal verdienen und Indianer sein, die keinen Schmerz kennen. Nicht nur Mädchen sind verunsichert in Ihrer Rolle, auch Jungs und junge Männer. Und Emotionen – sie haben heute in dieser Welt ja eh keinen Platz mehr…und so werden sie „weggedrückt“ – auch von Männern.. Die Angst, die Unsicherheit, die Wut darüber, dass das Leben seine eigenen Gesetze hat und doch kein Wunschkonzert ist, die Trauer über die erste gescheiterte Liebe, die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit, danach gesehen zu werden und geliebt zu werden, wie man ist….

Und deshalb verwundert es nicht, dass mir die Magersucht bei Männern heute häufiger begegnet, als noch vor 15 Jahren. In diesem Jahr bereits zum 4. Mal. Selbst Kliniken sind darauf nicht vorbereitet. Zwar sind von 1:10 Anorexie-Patienten Männer, doch die Beratung und Behandlung ist weiblich und….bis sie Hilfe bekommen, dauert es nicht selten sehr lang…Eine schleichende und dennoch sehr drastische Erkrankung, wenn es Jungs und Männer betrifft.

 

Sie magern schneller ab, als Mädchen

Sie machen sehr extreme Diäten

Sie kombinieren das Ganze häufig mit exzessivem Sport

Ihr BMI ist sehr schnell im absolut lebensbedrohlichen Bereich

Sie können sich nicht helfen lassen, denn Hilfe annehmen bedeutet Schwäche zeigen…doch sie wollen stark sein und…sind es auch!!! Sehr stark, sehr diszipliniert, sehr extrem, sehr sensibel…einfach von allem SEHR oder wie ein Film sagt: Männlich, masslos , magersüchtig

 

Und bei dieser Abgrenzung, bei diesem die Welt noch im Griff haben, seine Unsicherheit nicht zeigen, da kommt die Anorexie daher, wie eine Droge, eine, die einen rettet und zugleich umbringt. Eine Droge, die einem endlich wieder Erfolgserlebnisse bringt, die einem zeigt, was man selbst erreichen kann…wäre da nicht….die Selbstzerstörung, die Lebensbedrohung, die mit „eingekauft“ würde.

Während Mädchen ihre Menstruation verlieren, verlieren Jungs und Männer häufig ihre Libido, ihre Lust, was das Selbstwert noch mehr erschüttert. Während Mädchen noch lange aussehen, wie „Models“, wirken Männer mit Anorexie schnell feminin, zart, zerbrechlich, so gar nicht männlich, was wiederum an ihrem männlichen Ego kratzt. Und häufig finde ich diese männlichen „Anorexien“ in Kombination mit weiteren Erkrankungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankung, oder andere chronische Prozesse und Depressionen)

Und bei Vielen hat es mit etwas angefangen womit sie nicht klar kamen.

Ich will schlank sein, ich will athletisch sein, ich will muskulös sein, ich will
attraktiv sein, ich will PERFEKT sein….

Trennung der Eltern

beginnende Sexualität / Liebeskummer

Bemerken, dass man homosexuell ist oder „im falschen Körper“

traumatisches Ereignis

Man(n) will Muskeln aufbauen und treibt zunächst exzessiv Sport bevor „es kippt“

vollkommen fehlende Pubertät (ich nenne das das „liebe Jungen Syndrom“)

 

Da liegt es nahe, sich zumindest beim Essen ein Stück Lebenskontrolle und Selbstbestimmung zu bewahren.
Da liegt es nahe, zumindest beim Essen „seinen eigenen Weg zu gehen“.

Da liegt es nahe, sich und die Kalorien zu  kontrollieren, aber nicht die Körperwaage….Nicht das Gewicht ist wichtig, sondern der Körperbau…

Da liegt es nahe, sich unter keinen Umständen helfen zu lassen, man will es ALLEINE schaffen. Für 17% der Betroffenen kommt die Hilfe zu spät. Sie sterben.

Da liegt es nahe, lange zu verleugnen, lieber nach noch einem Tipp, einem Ratschlag zu suchen, nach noch einem Vitaminpräparat um wieder zu Kräften zu kommen, bevor man sich eingesteht, dass es 5 vor 12 ist…

Da liegt es nahe, sich nicht unbedingt Frauen  (Psychologen, Ärztinnen für Psychosomatik, Pflegerinnen,Ernährungstherapeuten – alle sind weiblich!) anzuvertrauen, um sich begleiten zu lassen, viel zu lange hat man(n) sich ja von Frauen sagen lassen, was für einen gut ist (:-) )

Da liegt es nahe, nicht in Gruppen mit weiblichen Anorexie-Patientinnen zu gehen, denn deren Themen sind anders….und viel zu männlich sind die Themen, die angesprochen und nicht tabuisiert werden dürfen…und das nicht vor oder mit anderen, sondern individuell.

 

Ihr lieben Männer und Jungs da draußen, wenn ihr mich hört…
Ich würde Euch gerne kennen lernen, mit Euch gemeinsam verstehen lernen, wozu Eure Anorexie gut ist, wovor sie Euch schützt und mit Euch gemeinsam, Euren Weg gehen in eine Ernährung, die

gesund und ausgewogen ist

die Euch passt, wie eine coole Klamotte, aber nicht Eure Gesundheit und Euer Leben gefährdet

die nicht bei Ernährung aufhört, sondern auch Essen und alles, was damit zu tun hat aufgreift und
Sinnlichkeit, Genuss und Gefühl nicht ausspart.

Und möchte mit Euch reden, über Eure Träume, Eure Wünsche, Euer Leben, nicht über blödsinnige Lebensmittellisten und Ratschlägen, die ihr eh nicht befolgt…

Ich möchte nicht Eure Ernährungs-Besserwisserin sein, sondern eine, die Euch unterstützt Euren eigenen Ess-Weg zu finden und zu gehen, zu einem Gewicht, das Eure Männlichkeit unterstreicht und nicht mehr Euer Leben gefährdet….

 

Trau dich! Ich bin für Dich und Deine Fragen da…gehen und entscheiden was du tust, nicht tust, wie du es tust, ob du es tust oder nicht….musst und darfst Du alleine.