Alarm im Darm und „Ich vertrage nicht“

DAAB_AktionEndlich Ruhe im Bauch

Ernährungsvortrag im Rahmen der Aufklärungskampagne „Alarm im Darm“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes schafft Klarheit zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten– DAAB am 26.10.  19 Uhr in der Praxis für Ernährungstherapie Mannhardt, Schliengen


Der Deutsche Allergie- und Asthmabund klärt zum Thema Fruchtzucker, Laktose und Co. auf.

Mit einem guten „Bauchgefühl“ fühlen wir uns wohl. Wenn es hingegen zwickt, bläht oder gar die Verdauung gestört ist, wirkt sich das auch auf unser Wohlbefinden aus. Jeder Zehnte in Deutschland leidet inzwischen unter Symptomen wie Sodbrennen, Druck im Oberbauch, Magenschmerzen, Blähgefühl, Bauchkrämpfen, plötzlichem „Durchfall“ oder Verstopfung. Aber: Nicht immer muss eine Krankheit dahinter stecken. Neuartige Lebensmittel, neue Herstellungsverfahren oder Zusammensetzungen und ein steigender Außer-Haus-Verzehr lässt so manchen Bauch leiden, ohne dass er krank ist. Beim Verbraucher entsteht schnell  Unsicherheit: „habe ich etwa eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit?“  Und die Verlockung ist groß, nicht zum Arzt zu gehen, sondern GOOGLE um Rat zu fragen und sich dann eine der unzähligen Listen herunterzuladen oder doch das ein oder andere Pillchen, das Linderung verspricht zu ordern oder selbst Arzt zu sein und einen der vielen Diagnose-Kits auszuprobieren….

Ob ein Test seriös oder unseriös ist, ob eine „Beratung“ ohne Arztbesuch tatsächlich die Ursache findet ist fraglich:

Fakt ist: Bei mir kommen immer häufiger Menschen in die Praxis, die KEINE ärztliche Diagnostik dabei haben und irgendwelchen „Diätlisten“ folgen, und dennoch keine Linderung verspüren. Und bei mir kommen immer mehr Menschen an, die ich über ihr „vertrage nicht“ in eine regelrechte Essproblematik hinein manövriert haben….

Die Themen Glutensensitivität, Laktose-, Histamin- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeit machen im Internet sowie in vielen Medien die Runde. Ist es doch die Laktose oder gar das Gluten – das den Bauch krank macht und was von den unzähligen Informationen sind denn überhaupt seriöse Quellen?

Es wird Zeit zu handeln!

 

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund klärt auf: Was ist dran an der Gluten-Sensitivität oder Laktose-Intoleranz? Macht Fruchtzucker wirklich krank oder ist es eher eine Folge des Lebensstils oder ein Essfehler…?

Der Vortrag „Endlich Ruhe im Bauch“ räumt auf mit Halbwissen und Vermutungen. In einem kurzen und verständlichen Überblick beleuchte ich eine Bauchgesunde Lebensweise und gehe auf Laktose, Fruktose, Gluten und Histamin als mögliche Auslöser einer Unverträglichkeit ein. Anschließend werden gerne Ihre Fragen beantwortet.

 

Der kostenlose Vortrag findet statt am:

  1. Oktober, 19 Uhr

Praxis für Ernährungstherapie Mannhardt, Eisenbahnstraße 49, 79418 Schliengen

Referentin: Sonja M. Mannhardt Diplom Oecotrophologin

 

Limitierte Plätze. Um Anmeldung unter 07635-824847 oder info@sonja-mannhardt.de wird gebeten.

 

Der Vortrag ist Teil der Aufklärungskampagne „Alarm im Darm“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und wird in 20 Städten in Deutschland durchgeführt. Weitere Termine unter www.daab.de.

Begleitend zur Aufklärungskampagne können 4 Infoflyer zum Thema Laktose, Fruktose, Histamin und Gluten kostenfrei bestellt werden:

 

Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)

E-Mail: info@daab.de, Fon 02166-6478820

www.daab.de

 

Deutscher Allergie- und Asthmabund – DAAB ist die älteste und mit rund 20.000 Mitgliedern größte Patientenorganisation im Bereich Allergien, Asthma/COPD und Neurodermitis mit dem Schwerpunkt Nahrungsmittelallergie und -unverträglichkeit.

 

Anorexie bei Männern – Ja das gibt es

ScApfelschnitt2Stark sollen sie sein, männlich, groß, muskulös, viel Geld sollen sie mal verdienen und Indianer sein, die keinen Schmerz kennen. Nicht nur Mädchen sind verunsichert in Ihrer Rolle, auch Jungs und junge Männer. Und Emotionen – sie haben heute in dieser Welt ja eh keinen Platz mehr…und so werden sie „weggedrückt“ – auch von Männern.. Die Angst, die Unsicherheit, die Wut darüber, dass das Leben seine eigenen Gesetze hat und doch kein Wunschkonzert ist, die Trauer über die erste gescheiterte Liebe, die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit, danach gesehen zu werden und geliebt zu werden, wie man ist….

Und deshalb verwundert es nicht, dass mir die Magersucht bei Männern heute häufiger begegnet, als noch vor 15 Jahren. In diesem Jahr bereits zum 4. Mal. Selbst Kliniken sind darauf nicht vorbereitet. Zwar sind von 1:10 Anorexie-Patienten Männer, doch die Beratung und Behandlung ist weiblich und….bis sie Hilfe bekommen, dauert es nicht selten sehr lang…Eine schleichende und dennoch sehr drastische Erkrankung, wenn es Jungs und Männer betrifft.

 

Sie magern schneller ab, als Mädchen

Sie machen sehr extreme Diäten

Sie kombinieren das Ganze häufig mit exzessivem Sport

Ihr BMI ist sehr schnell im absolut lebensbedrohlichen Bereich

Sie können sich nicht helfen lassen, denn Hilfe annehmen bedeutet Schwäche zeigen…doch sie wollen stark sein und…sind es auch!!! Sehr stark, sehr diszipliniert, sehr extrem, sehr sensibel…einfach von allem SEHR oder wie ein Film sagt: Männlich, masslos , magersüchtig

 

Und bei dieser Abgrenzung, bei diesem die Welt noch im Griff haben, seine Unsicherheit nicht zeigen, da kommt die Anorexie daher, wie eine Droge, eine, die einen rettet und zugleich umbringt. Eine Droge, die einem endlich wieder Erfolgserlebnisse bringt, die einem zeigt, was man selbst erreichen kann…wäre da nicht….die Selbstzerstörung, die Lebensbedrohung, die mit „eingekauft“ würde.

Während Mädchen ihre Menstruation verlieren, verlieren Jungs und Männer häufig ihre Libido, ihre Lust, was das Selbstwert noch mehr erschüttert. Während Mädchen noch lange aussehen, wie „Models“, wirken Männer mit Anorexie schnell feminin, zart, zerbrechlich, so gar nicht männlich, was wiederum an ihrem männlichen Ego kratzt. Und häufig finde ich diese männlichen „Anorexien“ in Kombination mit weiteren Erkrankungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankung, oder andere chronische Prozesse und Depressionen)

Und bei Vielen hat es mit etwas angefangen womit sie nicht klar kamen.

Ich will schlank sein, ich will athletisch sein, ich will muskulös sein, ich will
attraktiv sein, ich will PERFEKT sein….

Trennung der Eltern

beginnende Sexualität / Liebeskummer

Bemerken, dass man homosexuell ist oder „im falschen Körper“

traumatisches Ereignis

Man(n) will Muskeln aufbauen und treibt zunächst exzessiv Sport bevor „es kippt“

vollkommen fehlende Pubertät (ich nenne das das „liebe Jungen Syndrom“)

 

Da liegt es nahe, sich zumindest beim Essen ein Stück Lebenskontrolle und Selbstbestimmung zu bewahren.
Da liegt es nahe, zumindest beim Essen „seinen eigenen Weg zu gehen“.

Da liegt es nahe, sich und die Kalorien zu  kontrollieren, aber nicht die Körperwaage….Nicht das Gewicht ist wichtig, sondern der Körperbau…

Da liegt es nahe, sich unter keinen Umständen helfen zu lassen, man will es ALLEINE schaffen. Für 17% der Betroffenen kommt die Hilfe zu spät. Sie sterben.

Da liegt es nahe, lange zu verleugnen, lieber nach noch einem Tipp, einem Ratschlag zu suchen, nach noch einem Vitaminpräparat um wieder zu Kräften zu kommen, bevor man sich eingesteht, dass es 5 vor 12 ist…

Da liegt es nahe, sich nicht unbedingt Frauen  (Psychologen, Ärztinnen für Psychosomatik, Pflegerinnen,Ernährungstherapeuten – alle sind weiblich!) anzuvertrauen, um sich begleiten zu lassen, viel zu lange hat man(n) sich ja von Frauen sagen lassen, was für einen gut ist (:-) )

Da liegt es nahe, nicht in Gruppen mit weiblichen Anorexie-Patientinnen zu gehen, denn deren Themen sind anders….und viel zu männlich sind die Themen, die angesprochen und nicht tabuisiert werden dürfen…und das nicht vor oder mit anderen, sondern individuell.

 

Ihr lieben Männer und Jungs da draußen, wenn ihr mich hört…
Ich würde Euch gerne kennen lernen, mit Euch gemeinsam verstehen lernen, wozu Eure Anorexie gut ist, wovor sie Euch schützt und mit Euch gemeinsam, Euren Weg gehen in eine Ernährung, die

gesund und ausgewogen ist

die Euch passt, wie eine coole Klamotte, aber nicht Eure Gesundheit und Euer Leben gefährdet

die nicht bei Ernährung aufhört, sondern auch Essen und alles, was damit zu tun hat aufgreift und
Sinnlichkeit, Genuss und Gefühl nicht ausspart.

Und möchte mit Euch reden, über Eure Träume, Eure Wünsche, Euer Leben, nicht über blödsinnige Lebensmittellisten und Ratschlägen, die ihr eh nicht befolgt…

Ich möchte nicht Eure Ernährungs-Besserwisserin sein, sondern eine, die Euch unterstützt Euren eigenen Ess-Weg zu finden und zu gehen, zu einem Gewicht, das Eure Männlichkeit unterstreicht und nicht mehr Euer Leben gefährdet….

 

Trau dich! Ich bin für Dich und Deine Fragen da…gehen und entscheiden was du tust, nicht tust, wie du es tust, ob du es tust oder nicht….musst und darfst Du alleine.

 

 

 

 

 

Vegane Ernährung, Essstörung und Ahimsa

Mai 2007 134

Wir sind uns einig! DIE vegane Ernährung gibt es nicht, sondern Menschen, die sich vegan ernähren. Je nachdem, wie sie diese Kostform nach Ihrem Gusto und Verständnis interpretieren, so kommt es auch, dass das, was da gemacht wird, nicht in jedem Fall „gesund“ ist…

Es vergeht keine Woche, dass nicht ein sehr junger Mensch bei mir sitzt, weil sein „gesundes Essen“ zum Problem geworden ist.

Beispiele aus der Ernährungspraxis

Da ist der vollkommen abgemagerte 9-jährige Junge, der blass und leise sprechend mir erklärt, weshalb er sich vegan ernährt; Da ist die 12-jährige, die vollkommen abgemagert zu mir kommt. Sie hat in 6 Wochen 6kg abgenommen und nimmt weiter ab, so dass sich die Mutter große Sorgen macht. Da ist die junge Frau, die schwanger ist und in der Schwangerschaft vegan isst und bereits 6kg abgenommen (!) hat und noch immer glaubt, dass sie das „Richtige“ tut und da ist die erwachsene Frau, die in meine Praxis kommt, einen BMI von 13,5 hat, aussieht, wie eine lebende Leiche, eine Frau, der man über das Skelett nur noch die Haut gezogen hat, doch auch Sie ist der Überzeugung, dass Ihre Ernährung „gesund ist“. Sie möchte mit mir über „Knäckebrot“ sprechen und möchte mich von der „ungesunden Milch“ überzeugen. Ja, genau – Sie MICH (!).  Sie möchte mit mir diskutieren, ob der Mensch nun Fett in Form von Öl braucht oder es auch ohne geht und ob nicht doch die Hafermilch als Milch betrachtet werden kann, da sie doch mit Calcium angereichert ist.
Dass Sie längst ihre Menstruation nicht mehr hat, findet Sie hingegen nicht bedenklich.

Sie alle haben eines gemeinsam

Sie alle glauben, dass das, was Sie tun gesund ist.

Ihnen Allen ist AHIMSA, also die Gewaltlosigkeit gegenüber Mensch und Tier und deren Unversehrtheit sehr wichtig!

Sie sind Alles, aber KEINE echten Veganer, denn Sie essen eben nicht vegan, sondern noch restriktiver, riskanter und unvernünftiger! Sie toppen die Veganer, indem Sie es in ihren Augen NOCH perfekter machen wollen.
Das Prinzip der Unversehrtheit, der Gewaltlosigkeit, also AHIMSA haben Sie längst aus den Augen verloren, denn unversehrt sind sie selbst nicht!

Sicher ist: Eine echte vegane Ernährung sieht anders aus, als das, was diese jungen Menschen betreiben.

Sie essen quasi nur Obst, Gemüse und Getreide. Ihre Ernährung hat mehr mit derjenigen von Rohköstlern oder der Makrobiotik aber nicht einmal das, denn

> Diese jungen Menschen verzichten nicht nur auf alle tierischen Produkte, sondern ersetzen diese wichtigen Eiweißlieferanten nicht wie das Veganer tun, täglich durch Soja, Hülsenfrüchte, Nüsse.

> Auch Fett wird vom Speisenplan gestrichen. Weder wertvolle Öle wie Leinöl, Rapsöl oder Kokosfett werden konsumiert, noch „fette Avocado“ oder „fette Walnüsse“. Nicht einmal Leinsamen, Kokosnuss wird konsumiert, weil da das böse Fett drin ist…

> Sie nehmen kein B12 und auch keine anderen wichtigen Nährstoffe zu sich und glauben, dass sie das nicht brauchen, weil sie ja „gesund“ essen.

>und Sie essen nicht, bis Sie satt sind, sondern fürchten sich davor, die ganzen Kästchen auf der Pyramide abzuessen.

 

Ahimsa als Grundprinzip

Sie wollen keine tierischen Produkte essen, weil sie die armen Tiere beschützen wollen. Sie wollen niemandem etwas zu Leide tun. Sie streben das Grundprinzip der Gewaltlosigkeit (Ahimsa) an.

Im Hinduismus geht man davon aus, dass zwischen der Seele, die einen menschlichen Körper bewohnt, und der Seele eines Tieres dem Wesen nach kein Unterschied besteht. Daher schützt Ahimsa als bindende Verhaltensregel im Prinzip Tiere ebenso wie Menschen. Daraus wird die Unzulässigkeit von Jagd, Schlachtung und Fleischnahrung abgeleitet. Andererseits lässt jedoch das maßgebliche religiöse Schrifttum keinen Zweifel daran, dass in vedischer Zeit das Töten von Tieren und der Fleischverzehr üblich waren; solche Gewalt war damals unter bestimmten formalen Voraussetzungen aus religiöser Sicht erlaubt oder sogar geboten.(Wiki)

Auch im Buddismus ist Ahimsa nicht zwingend vegan. In den meisten buddhistischen Traditionen ist der Vegetarismus nicht vorgeschrieben. Mönche und Nonnen dürfen ebenso wie Laien Fleisch und Fisch essen, wenn sie davon ausgehen können, dass das Tier nicht eigens ihretwegen getötet wurde (Wiki).

Also worum geht es bei diesen jungen Menschen, die mehr von sich abverlangen, als das die vegane Ernährungsweise tut oder das Prinzip Ahimsa von Ihnen fordert?

Essstörung und extreme vegane Ernährung.
Was ist Huhn und was ist Ei?

Handelt es sich bei diesen Menschen um junge Leute mit Essstörungen, die sich jetzt auch noch mit veganer Ernährung zusätzlich in die Zerstörungsfalle manövrieren, oder sind es Veganer, die dadurch in eine gefährliche Essstörung rutschen? Eigentlich ist es gleichgültig, was Huhn und Ei ist, denn schädlich sind diese beiden Partner auf jeden Fall und sind weder vereinbar mit „Gesundheit“, noch mit Ahimsa, also Gewaltfreiheit. Sie führen nicht nur mit sich selbst einen „Krieg“, sie wenden gegenüber sich selbst Gewalt an, denn ihr Körper nimmt sichtbar Schaden!

Daher passen Essstörung und nicht perfekt durchdachte vegane Ernährung nicht zusammen, wenn es um Gesundheit geht. Betroffene laufen Gefahr schwerste Fehl- und Mangelernährungszustände zu bekommen. Die Liste von Nährstoffmangel ist groß!

Energiemangel (wer pro Woche 1 kg abnimmt, isst NICHT ausgewogen, sondern ist im Mangel…)

B12 Mangel! (Diese Jugendlichen nehmen KEINE B12 Präparate)

Eiweißmangel (echter!)

Essentielle Fettsäuren (Fett wird grundsätzlich abgelehnt)

Eisenmangel (Wissen um grüne Gemüse und Vitamin C lässt zu wünschen übrig)

Jodmangel (da auch keine Algen oder Jodsalz genommen wird)

Calciummangel (da noch nicht einmal Calciumhaltiges Wasser getrunken wird)

Magnesium, Zink, Vitamin D uvm.

 

Ohne zu wissen, was Huhn und Ei ist, muss ich sagen, dass vegane Ernährung in dieser Interpretation und Essstörung einander doch sehr ungünstig beeinflussen können:

  1. Mit einer veganen Ernährungsweise ist man sofort etwas „Besonderes“, jemand der sich um die Welt sorgt. Menschen mit Esstörungen möchten auch gesehen werden, etwas Besonderes und nicht banal und alltäglich sein.
  2. Der Wunsch ein besonders „guter Mensch“ zu werden, niemandem zu schaden auch das möchten sowohl Menschen, die extrem vegan leben, als auch Menschen mit Essstörungen. Ahimsa gilt bei der Kombination beider Ausprägungen aber offenbar nicht für sich selbst, sondern nur für andere, andere Menschen, Tiere und Lebewesen, so als ob der Betroffene selbst kein schützenswertes Lebewesen mehr sei…
  3. Vegane Ernährung verstärkt die Auseinandersetzung mit Essen und „gesunder Ernährung“. Dasselbe ist der Fall bei Essstörung, bis zu dem Punkt, an dem sich alles nur noch um nicht Essen, was essen, was nicht essen, wann essen, ob essen dreht…Und dann ist die ursprünglich praktizierte vegane Ernährung keine vegane Ernährung mehr, sondern etwas, was diesen Namen nicht mehr verdient und alles andere als gewaltlos ist.
  4. Flasch verstandene und praktizierte vegane Ernährung (wie oben beschrieben), Anorexie und Orthorexie machen zwar schlank – aber leider nicht auf eine gesunde Art, sondern durch extreme Fehl- und Mangelernährung. Während echte Veganer sehr gut über die Nährstoffe und ihre Quellen bescheid wissen, kümmert sich ein Extrem-Veganer mit gestörtem Essverhalten nicht um Nährstoffbilanz, sondern nur um Kalorien und Fettgehalte von Nahrungsmitteln.
  5. Eine Essstörung kann mit Hilfe einer veganen Ernährungsweise sehr gut über eine lange Zeit getarnt werden.

 

Seit 25 Jahren arbeite ich mit Menschen mit Anorexie, doch seit es Betroffene gibt, die sich auch noch exzessiv vegan ernähren, empfinde ich es schwieriger Menschen auf Ihrem Weg zu begleiten, denn die Bereitschaft, dort zu ersetzen, wo man auf Tiere verzichtet, dort zu ergänzen, wo natürliche Quellen versiegen, dort mehr VOLUMEN/Masse zu sich zu nehmen, wo eine ausreichende Energieaufnahme durch fehlende Eiweiß- und Fettquellen nicht mehr gewährleistet werden kann oder dort auf höhere Energiedichte zu setzen, wo dies mit Gemüse, Obst und Getreide einfach nicht mehr möglich ist….diese Bereitschaft zum umdenken sehe ich bei der Kombination von gestörtem Essverhalten und extremst praktizierter veganer Ernährung nicht.

Vegane Ernährung ist nur mit Köpfchen gesund

Um denjenigen den Gang in eine Klinik, zum Arzt oder einer Ernährungstherapie zu ersparen, die noch ganz am Anfang ihrer veganen Lebensweise sind, hier ein paar ganz einfache Regeln, damit Ahimsa auch für diejenigen selbst gilt, die ihre extreme Art sich vegan zu ernähren, noch immer „gesund“ nennen.

 

 

Natürlich gäbe es noch viel zu sagen

zu anderen Nährstoffen wie B12, Jod, Eisen uvm. zu notwendigen Supplementen oder Folgen von Nährstoffmangel. Natürlich gäbe es noch viel zu sagen über vegane Ernährung und/oder Essstörungen (Anorexie und Orthorexie),  doch soll das kein Informationsblog zu vernünftiger veganer Ernährung werden, denn ich bin kein Internet, sondern individuelle Beraterin – ein feiner Unterschied, denn bei mir stehen SIE und IHRE Ernährung im Zentrum und die ist und bleibt individuell….Was nun Huhn oder Ei ist, ist gleichgültig, denn letztendlich geht es nicht um Rechthaberei, sondern um Problemlösung.

Sie wünschen weitere Informationen, Details, rund um Ihre eigene Nährstoffversorgung?
Dann kann Ihnen nur eine individuelle Ernährungstherapie weiterhelfen, denn SIE sind einzigartig und IHRE Ernährungsweise ist IHRE persönliche Ernährungsweise und hat mit geschriebenen Informationen nichts zu tun.

Wir machen eine eingehende Analyse (Anamnese), eine persönliche Ernährungsdiagnostik und begleiten Sie dann auf Ihren je eigenen Weg zu mehr Wohl und Gesundheit – auch ohne Extrem-Veganismus….und ohne gestörtes Essverhalten.

Was Sie bei uns auch bekommen?

Schwarze Nüsse – eine vegane Delikatesse für diejenigen, die nicht immer Nüsse kauen und nicht immer Nüsse als Mus essen wollen…Es geht auch anders!
und natürlich Original-Rezepte für Humus, Guacamole, Tapenade und weitere vegane Aufstriche.

Auf bald, denn es ist nie zu spät, sich gesund UND ausgewogen UND mit Genuss und Köpfchen zu ernähren….

 

Demenz – (K)ein Thema für Ernährungsberatung?

DSC03221„Ich habe keinen Durst“; „Ich will nichts trinken“, „Das schmeckt mir nicht,“ „Die will mich vergiften,“ „Opa, jetzt bleib doch mal sitzen beim Essen,“ „Wieso wirfst du alles auf den Boden?“, „Iss doch mit dem Besteck“, „Wieso läuft der Oma alles aus dem Mund?“, „Warum verschluckt sich Opa die ganze Zeit?“

Wer mit Demenzkranken Menschen zu tun hat kennt das: Die vielen Fragen, die Ohnmacht, die Verknüpfung von Nahrungsaufnahme mit starken Emotionen und sozialen Aspekten des Essens.

So geht es in der Ernährungsberatung nicht um die bloße Aufnahme von Nährstoffen, sondern um Essen als Totalphänomen an dem nicht nur die Betroffenen beteiligt sind, sondern auch ihre Angehörigen (Kinder und Enkel) und Pflegepersonal. In der Regel kommen besorgte oder vollkommen überlastete Angehörige in die Beratung, weil sie einfach nicht mehr wissen, was sie tun sollen.

Sollen Sie die Demenzkranken zwingen zu Essen und zu trinken, damit den Wünschen der Ärzte und der Pflege genüge getan wird, oder sollen sie eben nicht zwingen, aber riskieren, dass Oma oder Opa zu wenig trinken, essen oder an Gewicht zulegen?

Es wird viel geschrieben über „Die Ernährung bei Demenz“ – nur; was nützt das Alles bei den sehr individuellen, persönlichen Fragen? So wie es nicht DEN Menschen mit Demenz oder DIE Demenz-Ernährung gibt, so ist Ernährungsberatung von Angehörigen auch keine Anleitung für Pauschallösungen für Jedermann, sondern aufgrund der Komplexizität immer ein individueller Prozess.

  1. ANAMNESE: Was genau wird als problematisch angesehen?
  2. ErnährungsDIAGNOSTIK: Was hat das für wen für Auswirkungen/Folgen?
  3. INTERVENTION: Welche Maßnahmen können Abhilfe schaffen?
  4. MONITORING: Was haben die Interventionen bewirkt und wie entspannt ist die Ess-Situation nach der Beratung?

Suchen Sie mit Hilfe professioneller Ernährungstherapie Ihren je eigenen Ernährungsweg, damit es sowohl dem Betroffenen, als auch Ihnen als Angehörige besser geht und Essen wieder entspannt genossen werden kann.

 

Angst ist menschlich

ScApfelschnitt2Manche haben Angst, sich auf die Ernährungsberatung einzulassen, denn sie wissen nicht, was auf sie zukommt. Manche verstecken sich ängstlich hinter dem Rockzipfel der Mama, denn sie befürchten, dass die Beraterin Ihnen sagt, was sie „falsch“ machen oder dass sie ihnen etwas „wegnimmt“. Manche fürchten sich vor Gewichtszunahme, manche haben Angst die Kontrolle beim Essen zu verlieren, wieder andere haben Angst davor in der Schwangerschaft zuzunehmen oder mehr auf die Waage zu bringen, als ein Size Zero Modell. Manche fürchten sich mehr davor in eine Klinik für Essstörungen zu kommen, als sie die Anorexie fürchten und wieder andere fürchten sich vor Zusatzstoffen, Milchzucker, Fruchtzucker, Gluten und anderen Inhaltsstoffen und wieder andere haben Angst überhaupt nie mehr „normal“ essen zu können oder endlich ihre Naschsucht zu überwinden. Es gibt Patienten, die mehr Angst vor einer Ernährungsumstellung haben, als vor einem Schlauchmagen. Und wieder andere haben Angst davor sich nicht „gesund“ genug zu ernähren, merken aber nicht, dass sie diese Angst bereits beginnt krank zu machen und ihre selbst auferlegten Diäten bereits die unterschiedlichsten Nährstoffmängel nach sich zieht..und heute war eine Patientin da, die hat so Angst an ihrem rigiden Essverhalten etwas zu ändern aber keine Angst davor, dass ihr rigides Essverhalten sie demnächst in die Klinik bringen wird….und eine weitere Klientin, die so unendlich viel Angst vor ihren eigenen Gefühlen hat, dass sie diese, inkl. ihren Hunger lieber überhört oder unterdrückt, sich aber dann wundert, dass sie sämtlichen Halt im Leben verliert….Und heute, der kleine Junge? Er hat seine Ernährung bis auf wenige Lebensmittel eingeschränkt. Die Mutter hat Angst um seine Gesundheit – und er? Er fürchtet sich davor, dass die Ernährungsberaterin ihm etwas wegnimmt oder über ihn bestimmt und ihn zwingt, nach der „gesunden“ Ernährungspyramide zu essen….Recht hat der Junge, sich dagegen aufzulehnen und sich mit Hilfe von Angst in Sicherheit zu bringen, denn das ist keine Ernährungsberatung sondern Tyrannei 🙂 Sein Vertrauen muss ich mir ganz langsam verdienen und das ist gut so.

All diese Menschen begegnen mir in der Beratung und allen ist eines gleich – die Angst.

Angst ist menschlich. Seit Urzeiten wird dieses Primärgefühl heraufbeschworen, wenn Gefahr droht und Vorsicht geboten ist. Mensch ist in Angst aufmerksamer, flüchtet vielleicht aber auf jeden Fall bringt er sich in Sicherheit.
Angst ist also menschlich und gut, weil der Nutzen von Angst ist, für Sicherheit zu sorgen. „Was brauche ich jetzt genau in diesem Moment, um GUT für mich zu sorgen?“ Das wäre die Frage, doch anstatt für sich zu sorgen, wollen die meisten Menschen die Angst WEG haben, WEG machen….Doch das steigert die Angst und die Gefahr, weil plötzlich die Angst zum Gegner gemacht wird und nicht als Beschützer betrachtet wird….“Was willst Du mir sagen, Angst?“ „Wovor willst Du mich beschützen,warnen?“ „Was ist das GUTE, das Sinnvolle, das Nützliche an dir?“

Mach langsam, überstürze nichts. Lass dir nicht die Kontrolle aus der Hand nehmen. Lass dich nicht fremd bestimmen. Sorge selbst für Deine Sicherheit, anstatt Dein Leben anderen in die Hände zu geben oder Diäten, Geschriebenem, Gehörtem, mehr zu vertrauen, als deiner eigenen Intuition, deinen eigenen Gefühlen. Hör in Dich hinein, höre Deiner Angst zu, veratraue Dir selbst und lerne mutig kleine Schritte in einer unberechenbaren Welt zu tun. Tu dir Gutes. Höre auf deine innere Stimme. Das sind nur einige der Botschaften, die die Angst MITteilen will…

 

Und was hat das alles mit Ernährungstherapie zu tun? Wir arbeiten ganzheitlich und schauen mit Ihnen gemeinsam hin. Wir schauen, was da genau is(s)t, denn Angst ist häufig wie oben sichtbar sehr eng mit Essen oder nicht Essen verknüpft und Ernährungsberatung macht ebenfalls Angst, denn wer möchte schon von seinem gewohnten Pfad abweichen? Was wir Ihnen allerdings versprechen. Wir entscheiden nichts über Ihren Kopf hinweg, sondern verstehen uns als IHR Begleiter, auf IHREM eigenen Weg zu mehr Wohl, Gesundheit und Gleichgewicht. Wie das genau funktioniert? – Überwinden Sie Ihre Angst und melden Sie sich an….Das ist bereits der erste mutige Schritt in ein neues erleichtertes, angstfreieres Leben….

 

Wussten Sie, dass Ernährungstherapie bei uns qualifizierten Fachkräften einmal jährlich von Ihren Krankenkassen belohnt wird? Ein Besuch bei uns ist bares Geld wert. Bis zu 100% der Kosten werden erstattet oder zumindest anteilig. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kundenberater oder rufen Sie uns an.

Sonja Mannhardt