Vor mir sitzt ein Mann, mittleren Alters, gut gekleidet, ein Businessman. Doch er wäre nicht bei mir, wenn ihn nicht etwas bedrücken würde. „Frau Mannhardt, seit Corona nehme ich kontinuierlich zu und weiß nicht, was los ist. Ich kenne mich mit gesunder Ernährung aus, habe viel dazu gelesen, viele Diätkonzepte bereits ausprobiert, doch ich komme nicht weiter. Immer wieder scheitere ich und falle in alte Gewohnheiten zurück. Bin ich zu blöd zum Essen?“
Ich schaffe doch auch meinen Job ohne Probleme. Ich habe doch so viel in meinem Leben erreicht. Warum kann ich trotz meines Wissens mein Gewicht und Essen nicht in den Griff bekommen?
Gesagt ist nicht gehört, gehört nicht zugehört, zugehört nicht verstanden, verstanden nicht einverstanden. Einverstanden nicht angewandt, angewandt noch lange nicht beibehalten.
Konrad Lorenz
Ernährungspsychologische Beratung als Sichterweiterung
Nach einer Stunde war Herrn P. klar, dass er nicht „zu blöd“ ist, sondern dass Corona dazu geführt hat, dass er sich noch mehr vernachlässigt hat. Er hat in dieser Krisenzeit einfach „funktioniert“. Für seine Mahlzeiten, seine Bedürfnisse, seine Pausen hatte er sich einfach keinen Raum gelassen. Wir begannen mit dem Logischen: Er brauchte zunächst einmal eine neue Haltung zu sich und seiner Ernährung. Anhand einiger Beispiele war ihm klar, dass er zumindest so fürsorglich sein sollte, wie er dies auch seinem Auto und seinem Handy gegenüber ist. „Aufladen, bevor ich keine Power mehr habe“ war eine seiner Erkenntnisse. Er verzichtete auf die dauernden Brötchen vom Bäcker und nahm sich von zu Hause etwas mit. Er merkte eindrücklich, dass ihm Eiweiß fehlte. Sobald er verstanden hatte, was das eigentliche Problem ist und woher seine Widerstände kamen, konnte er seine Lebensmittelauswahl anpassen.
Und es gehen die Menschen zu bestaunen die Gipfel der Berge und die ungeheuren Fluten des Meeres, und die weit dahinfließenden Ströme und den Saum des Ozeans und die Kreisbahnen der Gestirne und haben nicht Acht ihrer selbst.
Augustinus Aurelius
Sich selbst der größte Kritiker sein
Viele Aspekte, warum es nicht geklappt hat mit seiner Ernährung und seiner Gewichtsstabilisierung war, dass Herr P. sich sein größter Kritiker ist. Er erinnerte sich an seinen Vater: „Du bist nichts, aus dir wird nie was werden,“ hörte er häufig als Kind und Jugendlicher. Sein Vater war streng und unbarmherzig. Leistung zählte über alles und so wurde er ein Leistungsmensch. Doch nicht nur das: Er wurde der verlängerte Arm des Vaters. Sich selbst kritisieren, sich nie selbst ermutigen können, sich immer vorwärts peitschen, sich selbst bestrafen, wenn „es nicht gut genug ist“, das führte Herr P. weiter, auch ohne Erziehungsgeräusche des Vaters.
Wir arbeiteten tiefenpsychologisch, halfen dem Kind, sich selbst besser zu verstehen, haben geschaut, was das Kind benötigt, um aus dem Teufelskreis der Selbstkritik und Abwertung herauszukommen. Am Ende sagte er: „Ich hätte nie gedacht, dass meine Kindheit und mein Vater noch so einen starken Einfluss auf mein heutiges Leben hat. Ich glaube, erst jetzt habe ich mich wirklich abgenabelt.“
Sollten auch Sie nicht wissen, was da is(s)t und ihr Wissen nicht ausreichen, um Ihr Verhalten zu ändern, kommen Sie doch einfach vorbei. Rufen Sie an, vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch. Gerne begleite ich Sie ein Stück auf ihren eigenen EssWEG zu mehr Wohl und Gleichgewicht.
Ihre Sonja Mannhardt
Diplom-Oecotrophologin Praxis für Ernährungstherapie Schliengen, Freiburg, Esslingen, Online info@gleichgewicht4you.de
Sybille sitzt bei mir. Eine gepflegte junge Frau, etwas mollig, aber nicht viel und doch ist sie in meiner Praxis und sucht Hilfe. „Ich weiß einfach nicht mehr, was genug ist. Ich fühle mich so undiszipliniert, weil ich ständig zu viel esse“, sagt sie und sie brauche meine Hilfe, um die richtige Menge zu essen., lautet der Auftrag. „Nehmen Sie denn zu“, frage ich Sybille. Sie verneint. „Wie kommen Sie dann auf die Idee, dass das, was sie essen zu Viel ist,“ frage ich sie. „Weil ich einfach nicht aufhören kann, wenn ich einmal angefangen habe,“ antwortet sie ganz verzweifelt.
Nicht jedes Mengenproblem ist psychologisch. Mancher Nimmersatt ist „hausgemacht“
Sonja Mannhardt
Der rationale Mensch kontrolliert sein Essen
Im Laufe der ersten Beratung wird klar, was passiert ist. Sybille hat irgendwann an sich und ihrer Ernährung gezweifelt und begonnen viel zum Thema zu lesen. Sie hat viele Diäten ausprobiert. Mehr und mehr hat sie beim Essen ihren Kopf eingeschaltet. Sie hat kontrolliert, was sie isst (Sie aß viel gesunden Salat, wenig Kohlenhydrate und versucht auf Zucker zu verzichten), sie hat kontrolliert wann gute Essenszeiten sind (sie folgte dem intermittierendem Fasten und aß erst nach 12 Uhr Mittags). Sie beschäftigte sich mit der „richtigen Handportion“ und versuchte diese Menge einzuhalten. Doch je mehr sie sich mit Ihrem Essen beschäftigte, je mehr sie versuchte, alles „richtig“ zu machen, je mehr entglitt ihr die Kontrolle.
Das Messen mit der eigenen Hand ist keine Frage von „Richtig und Falsch“. Ich habe dieses Modell entwickelt, um Menschen zu unterstützen, Ihre Mengen selbst mit dem Auge einzuschätzen und sich über diese Menge mit mir auszutauschen. Wer von richtig/falsch spricht ist KEIN Berater, der wissen will, was is(s)t, sondern ein Moralist und dafür verantwortlich, dass Menschen durch dieses Hilfsmittel den Bezug zu Ihrem Körper verlieren.
Sonja Mannhardt
Das kleine Wort „richtig“ und seine Konsequenzen
Wer von richtig und falsch spricht, hat sich in einem Irrweg verstrickt und wird sich wohl mehr und mehr von sich selbst entfernen und die Lösungen im außen suchen. „Das richtige Gewicht, die richtige Menge, die richtigen Lebensmittel, die richtige Ernährung“, nur gibt es dieses richtig/falsch wirklich?
Wie haben wir Menschen wohl Jahrtausende überlebt und schaffen es heute fast 100 Jahre alt zu werden. So falsch kann es die Evolution nicht gemeint haben.
Wir sind durch unsere Gefühle, durch unsere Körpersignale in der Lage, uns in unserer Welt zurecht zu finden und Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, die wir mit unserem Fühlen und unserer Intuition treffen, sind wesentlich schneller, als darüber nachzudenken, was richtig ist.
Wie kam aber dann die Moral ins Essen? Die Moral kam mit der Ernährungswissenschaft selbst in die Welt. Je mehr Menschen über die Funktionsweise des Körpers verstanden haben. je mehr über Nährstoffe und deren Bedarfe bekannt war, desto mehr wollte der Mensch seine Gesundheit optimieren. Mit dieser Optimierung und dem Wunsch auf diese mehr Einfluss zu nehmen, kam die Moral. Heute ist diese Moral nicht mehr aus der Ernährungswissenschaft herauszudenken und Mensch läuft Gefahr, sich in der Moral zu verlieren, wie Sybille. Sie fühlt sich klein, als Versagerin, sie fühlt sich unfähig, so etwas „Banales“ wie Essen zu beherrschen. Bei Ernährung ist sie sehr unsicher und wenig selbstbewusst, doch das war nicht immer so! Im Beruf ist sie doch hoch erfolgreich, macht Karriere, leitet ein ganzes Team und ausgerechnet beim Essen glaubt sie zu versagen…
Du musst, du sollst, du darfst nicht. Ich weiß, was für Dich und Dein Leben richtig ist, bringt die Moral und damit die Abwertung des Selbst auf den Teller.
Sonja Mannhardt
Raus aus der „richtig/falsch“ Falle – rein ins eigene Spüren
Als Sybille klar wurde, dass ihr Problem nicht ihre Disziplin oder ihr Wissen ist, sondern die Moralisierung ihres Essens, ihrer Entscheidungen, kam Bewegung in die Beratung und sie konnte sich auf den neuen Weg einlassen. Zunächst ungewohnt, dann aber immer sicherer, fand sie wieder Halt nicht im außen, sondern durch ihren Spürsinn.
Sie verstand, dass zu Viel des GUTEN, wie dauernd Salat essen, nicht die Lösung, sondern Teil des Problems ist. Sie verstand, dass feste Essenszeiten nicht von einer verordneten Diät ausgehen dürfen, sondern sich am eigenen Hunger orientieren müssen. Sie verstand, dass ihr Nimmersatt nicht psychologisch, sondern vollkommen LOGISCHE Gründe hatte. Am Ende der 3 Stunden sagte sie: „Es war so leicht. Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen?“ Und ich frage zurück: „Weil SIE, ihr Denken, Fühlen, die Beweggründe Ihres Handelns weder im Internet, noch in irgendeiner Diät oder einer moralischen Verpflichtung zu finden sind und in den Medien viel zu viel zu viel über GESUNDE Ernährung moralisiert wird, anstatt Menschen zu helfen, sich selbst besser zu verstehen.
Fragen zum Nimmersatt
Habe ich zu häufig Diäten gemacht?
Vertraue ich Tipps, Ratschlägen, Empfehlungen, Diäten mehr als mir selbst?
Esse ich viel zu viel „Richtiges“, ohne zu fragen, ob ich das will?
Nehme ich noch Rücksicht auf meine Körpersignale?
Denke ich erst Abends an Essen, weil ich zu viel Stress habe?
Bemerke ich, dass mein Nimmersatt abends unersättlich ist?
Bemerke ich, dass mein Nimmersatt besonders dann kein Maß findet, wenn ich Essregeln missachtet habe?
Bemerke ich, dass mein Nimmersatt sich dann meldet, wenn ich zu viele Kohlenhydrate gegessen habe?
Höre ich erst auf zu essen, wenn der Bauch spannt?
Suche ich mein Sättigungsgefühl und weiß nicht, wie sich das anfühlt?
All das sind logische Gründe für den Nimmersatt. Ernährungspsychologisches Coaching hilft! In ein paar Stunden finden wir für Sie einen (R)AUSweg aus der zu Viel des Guten Falle. Rufen Sie mich an. Ich begleite Sie gerne ein Stück.
Liebe Ka. Dieser Blogbeitrag ist für Dich und all die vielen und immer mehr werdenden jungen Frauen, die versuchen, über Kalorienzähl APPS, oder Nährstoffanalyse-Checks ihr Ess- und Ernährungsverhalten „in den Griff“ zu kriegen.
Kontrolle: Wir haben alle während und durch Corona ein Teil unseres sicheren Lebens verloren. Vieles ist unberechenbar geworden, das Leben scheint aus den Fugen geraten und die Kontrolle abhanden gekommen zu sein. Was liegt da für Viele näher, als sich diese Kontrolle zurückzuholen über die Kontrolle des Körpers, des Gewichts, des Essens. Ich verstehe das, doch ist das der Weg aus einer Unsicherheit und Angst wieder in Sicherheit zu kommen? Ist Kalorien zählen dafür wirklich ein gangbarer Weg? Ich meine nicht und das möchte ich Dir mit ein paar Aspekten hier erläutern.
7 Gründe, warum Kalorien zählen nichts nützt:
1 Zerstörung der Körperwahrnehmung
Was meinst du: Wie haben es Menschen geschafft Maß zu halten, ohne ernährungswissenschaftliche Kenntnisse und ohne Kalorienzähl-Apps? Richtig! Einzig und allein mit ihren Körpersignalen. Wann habe ich Hunger, wann nicht? Was passiert, wenn wir uns weg von diesen Signalen, immermehr hin zu einer „Außenkontrolle“ begeben? Richtig! Die Fähigkeit auf meinen Körper zu hören, nimmt immer mehr ab und damit auch die SelbstKONTROLLE. Kontrollwunsch und Sicherheit schlägt mehr und mehr um in Abhängigkeit und Unsicherheit. Das kann soweit gehen, bis die eigene Körperwahrnehmung zerstört ist. Und damit steigt die Unsicherheit und die Angst vor Kontrollverlust immer mehr…..
2. Unser Körper berechnet keine Kalorien
Unser ganz natürlicher Grundumsatz und Kalorienbedarf unter Alltagsbedingungen, sowie unseren Bewegungsbedarf schwankt ganz natürlich um mehrere hundert oder sogar mehr Kalorien pro Tag. Eine genaue Berechnung ist somit überhaupt nicht möglich und von unserem Körper als Kontrollinstanz überhaupt nicht vorgesehen. Der Körper ist viel klüger, als eine starre Durchschnittszahl zu ermitteln. Er schickt Hungersignale, die anzeigen, wenn ein Energiedefizit entsteht und fordert uns damit zum Essen auf. Mehr braucht es nicht, mehr als eine Registrierung unseres „Tankanzeigers“ benötigen wir Menschen nicht, um auf Energiemangel zu reagieren. Vertrauen wir dem Kalorien zählen können wir uns gnadenlos über- oder unterschätzen. Die Trefferquote von Formeln zur Berechnung des tatsächlichen Bedarfs liegen bei 20%!!! Sieht so eine gute Kontrolle aus?
3. Unser Magen rechnet keine Kalorien aus
Vielleicht hast du es schon bemerkt: Viel Salat und Grünzeug mit ohne nichts füllen zwar den Magen gnadenlos, doch satt machen – Fehlanzeige und das aus guten Grund: Unser Magen registriert zwar auch Volumen, aber auch Sattmacher und wenn wir davon wenig zu uns nehmen, dann reagiert er eben wieder mit Hunger. Sprich: Wer nur auf Kalorien achtet, aber nicht auf Sättigung, wird immer und immer wieder mit Hunger zum Essen aufgefordert, denn der Körper zeigt, wo es lang geht, nicht eine Kalorien-Zähl App. Sieht so eine gute Körperkontrolle aus? Sich abhängig machen, von einer Pseudosicherheit?
4. EIN Apfel ist nicht DEIN Apfel
Wie sind Datenbanken über Lebensmittel entstanden? Man hat den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln untersucht und dann einen Durchschnitt ermittelt. Diese Durchschnittswerte hat man dann in Datenbanken eingespeist. Doch kannst du sicher sein, dass die Zahl aus der Datenbank, deinem Apfel, den du gerade berechnen willst entspricht? Was, wenn er einen geringeren Wassergehalt hat? Was, wenn er mehr Zucker produziert hat? Zahlen erweisen sich als Irrweg, wenn es um präzise, konkrete und 100% verlässliche Fakten menschlichen Tun und Handelns handelt. Wir sind keine Maschinen und Lebensmittel auch nicht. Daher ist Perfektion, Präzision und Zahlengläubigkeit fehl am Platz. Was statt dessen hilft, ist die Einschätzung – die Einordnung zu Lebensmittelgruppen und die Kopplung mit den eigenen momentanen Körpersignalen…. Mehr „Sicherheit“ und Präzision benötigen Menschen nicht um kluge Essentscheidungen zu treffen. Wie du diese Kontrolle erlernst, das hast du in deiner individuellen Ernährungstherapie erfahren.
5. Kontrolle erreichst du nicht über Kalorien zählen
Wer Angst hat vor Kontrollverlust, der benötigt was, um sich besser zu fühlen? SICHERHEIT! Kontrolle ist aber nur ein WEG in Sicherheit zu kommen. Es gibt aber viel effektivere Wege: Sich mit seiner ANGST und SICHERHEITSBEDÜRFNIS auseinander zu setzen. So haben es Menschen seit der Steinzeit getan. Wenn Sie Angst vor einem Mammut hatten, dann haben sie nicht die Angst besiegt, sondern haben mit der Angst entschieden, ob sie angreifen und das Mammut töten, oder ob sie vor lauter Angst wegrennen. Für den ersten Weg haben sie sich entschieden, wenn sie MUT hatten und an sich glaubten, dass sie es schaffen, das Mammut zu besiegen. Für den 2. Weg entschieden sie sich, wenn sie sich nicht trauten anzugreifen, aber wussten, sie können SCHNELL weglaufen. Viele Menschen, die heute SICHERHEIT suchen, wählen aber weder den Angriff, noch das Weglaufen, sondern sie bleiben STEHEN und fangen an die Kontrolle über ihre Angst und Unsicherheit durch Kalorien zählen und Bezähmung des eigenen Körpers zu erlangen. Merkst du, wie gefährlich dieser Weg ist? Psychologische Ernährungstherapie kann dir helfen, genau diesen Irrtum zu erkennen und entweder a.) viel mutiger mit DEINEN Mammuts zu kämpfen, oder b.) wirklich wegzulaufen und dich in Sicherheit zu bringen. Kalorien zählen lenkt ab – vom Mammut, besiegt ihn aber nicht 🙂 Denk mal darüber nach.
6. Kalorien sind nicht das Problem
Wer Kalorien zählt, ist verunsichert? Werde ich geliebt, wie ich bin? Mache ich alles „Richtig“? Es sind Menschen, die sich in schwarz/weiß, richtig/falsch, gesund/ungesund, sprich in den Extremen sicher fühlen. Das Grundproblem ist aber, dass sie sich bereits VOR dem Kalorien rechnen abhängig machten von ANDEREN, deren Meinung, Urteil. Sie waren es häufig gewohnt Verantwortung abzugeben und ANDERE über das was „richtig“ oder „falsch“ ist, entscheiden zu lassen. Doch so ein richtig/falsch gibt es genauso wenig, wie ein gesund/ungesund. Sprich: Es muss mühsam gelernt werden, sich selbst zu befragen, sich selbst als Entscheidungsinstanz wichtig zu nehmen, wieder Verantwortung für EIGENE Entscheidungen zu treffen. Was möchte ICH? Was tut MIR gut? Was finde ich GUT und RICHTIG? Und ICH bin verantwortlich für meine Essentscheidungen, für MEIN MASS, für MEIN Satt sein, für MEIN genug haben, für MEINEN Hunger und für MEINE Auswahl zwischen tausenden Möglichkeiten, niemand sonst….Das Problem sind nicht die Kalorien, sondern das grundsätzliche MISStrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit.
7. Kalorien zählen hilft nicht beim MASS halten
„Tu dies nicht, tu jenes nicht! Das ist nicht gut für dich, jenes nicht! Ich habe es dir ja gleich gesagt! Ich weiß besser was für Dich gut ist. Das ist gesund, das ungesund! Das was du spürst, du willst, du brauchst, sehe ich nicht, höre ich nicht, fühle ich nicht….“ Menschen suchen Orientierung, Halt, Sicherheit. Und diese Sicherheit geht mehr und mehr verloren. Nichts ist mehr sicher, weder ein Arbeitsplatz, noch dass man einen tollen Partner findet, noch dass man gesund bleibt. Doch so war das Leben immer. Früher in der Steinzeit und in den Kriegen noch mehr als heute. Sicherheit in der Unsicherheit zu finden, das konnten Menschen früher aber wohl besser, als heute in einer Zeit, in der es keine ernsthaften Sorgen, Krisen mehr gibt und die Verwöhnungsfalle zuschnappt. Mir steht alles zu, ohne Risiko? Und gerade in dieser risikoarmen Zeit sehnen sich Menschen nach ultimativer gut/richtig/gesund Orientierung? Was läuft schief?
Ich denke, Menschen haben das „rechte Maß“, „die Mäßigung“, das erspüren derselben eingebüßt, weil sie das Spüren des eigenen ICH´s, der eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle mehr und mehr einbüßen und statt dessen „Leistungserbringer“, „Funktionierer“, „Gehorsame Arbeitstiere“ werden…..Wer wundert sich, dann über die Extreme, wenn die eigene, ganz leise innere Stimme permanent überhört wird?
Ernährungspychologische Ernährungstherapie hilft, der eigenen Stimme, dem eigenen „Bauchgefühl“, der eigenen Intension wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Kalorien zählen sind kein Dauerweg – es gibt einen anderen Weg zum eigenen ESS-weg. Der geht aber nur über´s eigene Spüren….Bist du bereit?
Naschkatzen sind nicht mit Wissen um Ernährung und Vernunft zu besänftigen!
Ernährst du dich noch oder genießt du schon?
Naschsucht nimmt zu!
„Bitte erzählen Sie mir nichts über Ernährung! Ich weiß alles, aber was ich einfach nicht in den Griff bekomme, ist mein Naschen!“ So beginnen viele Beratungen in den letzten Jahren. Es ist erschreckend, wie viele Menschen in den letzten Jahren in die Praxis kamen und „Probleme“ mit Naschen als Grund für ihr Wunsch nach Beratung nennen. Es sind übergewichtige Menschen, schlanke Menschen, junge, alte. Ich kenne keine genauen Zahlen, doch mein Bauchgefühl sagt mir: Probleme mit Naschen nehmen zu! Es werden immer mehr Menschen, die sagen: „Ich esse gesund, aber das mit dem Naschen, das funktioniert nicht! Täglich kämpfe ich mit meinem inneren Schweinehund, aber ich schaffe es nicht, meinen Naschzwang zu besiegen.“ Woran liegt das? Was ist da los?
Ernährungswissen ist Teil des Problems
Seit ca. 25 Jahren ist die „Ernährungsaufklärung“ dabei über Ernährung aufzuklären. Seitdem hören wir was gesund sein soll, was gut und gesund ist, was man lieber nicht essen soll und überhaupt bekommt man den Eindruck: „Ohne Ernährungs-Studium ist ein vernünftiges Essen überhaupt nicht mehr möglich.“ Nur – ist das so? Müssen wir all diese Informationen haben, um uns vernünftig zu ernähren? Benötigt es so viel Wissen, um gute Ess-Entscheidungen zu treffen? Und ist mit Wissen und Information das Problem „Naschen“ wirklich gelöst?
Hierzu eine Begebenheit mit einer Patientin, die gestern bei mir in der Praxis war. „Begonnen hat das Ganze, als ich mehr über Ernährung las. Das Thema faszinierte mich. Ich fuchste mich in die Materie ein und mit Hilfe von Youtube, Instragram, Facebook und Internet fraß ich mich durch Ernährungsthemen. Doch je mehr ich las, je mehr wurde ich verunsichert. Überall stand etwas anderes. Jeder sagte etwas anderes. Alle hatten gute Ratschläge und es verging keine Feier, kein Treffen mehr, an dem nicht Ernährung in den Fokus geriet. Der Eine sagte. Dies sei gut, der andere meinte ich solle Jenes probieren. Ich habe mich mehr und mehr verloren und begann mich immer mehr mit Ernährung zu beschäftigen in der Meinung ich müsste nur genug wissen, dann würde das schon klappen. Und jetzt sitze ich hier, weil gar nichts klappt! Bitte helfen Sie mir. Ich möchte einfach wieder „normal“ essen, „genießen“ und nicht die ganze Zeit über Ernährung nachdenken! Das macht mich krank und wie Sie sehen, immer dicker, denn je mehr ich es gesund machen will, je mehr nasche ich. Je mehr ich versuche die Kohlenhydrate wegzulassen, je häufiger greife ich zu Schokolade. Je mehr ich versuche zu „fasten“ je mehr komme ich ins Fressen. Ich habe die Angst langsam durchzudrehen, denn ich habe keine Ahnung mehr, was ich glauben soll, was richtig ist!“
Diese Patientin ist mit Ihrem Anliegen, Ihrem Problem nicht alleine und es werden immer mehr! Doch, wie kann das sein? Immer mehr Ernährungswissen, aber trotzdem immer dicker und verunsicherter?
Ich glaube, dass dieses Ernährungswissen der GRUND für all das gestörte Essverhalten ist. Warum? Wie haben Sie Autofahren gelernt? Dadurch, dass Sie über Motoren Bescheid wissen und über Benzin? Wie treffen Sie Kaufentscheidungen? Dadurch, dass sie alles über den Stoff und das Material lernen, aus dem ihre Bluse etc. gemacht ist? Wie lernen wir ESSEN? Theoretisch oder praktisch? Durch Wissen oder durch KOMPETENZ?
Ernährungswissen steigert keine Kompetenz!
Du richtest vielleicht den Blick nicht auf das Zentrum….
Menschen essen nicht vernünftig, sie essen GEFÜHLSMÄSSIG und nach ihren GEWOHNHEITEN. Gewohnheiten sind Handlungsmuster, die sich als sinnvoll und nützlich gezeigt haben. Wir ernähren uns nicht, sondern wir ESSEN. Essen ist also kein rationaler Akt, sondern ein gefühlsmäßiges, soziales, gewohnheitsmäßiges, ganzheitliches Totalphänomen.
Und ich glaube: Gerade WEIL wir versuchen, es so vernünftig, gut und richtig zu machen und uns damit von unseren Gefühlen und echten Bedürfnissen, unserer Genussfähigkeit abkoppeln, genau deshalb meldet sich unsere Naschkatze und gleicht dieses Missachten unserer Bedürfnisse wieder aus!
Naschkatzen sind FREUNDE
Wir haben keine Schweinehunde, die uns Böses wollen! Naschkatzen sind unsere Freunde! Sie wollen, dass wir gut auf uns aufpassen, gut für uns sorgen!
Doch wir müssen ruhig werden, nicht nach außen blicken, sondern nach innen horchen, um zu erkennen, was da wirklich is(s)t. Das gelingt sehr gut mit Hilfe einer Beraterin, die Dir hilft zu verstehen, Dich und Deine Naschkatze!
Meine Bitte: Höre nicht auf Andere, die dir erzählen wollen, es gäbe DIE EINE RICHTIGE Ernährung! Das ist eine Lüge! Es gibt nur eine gesunde Ernährung und das ist deine eigene! Eine Lebensweise, die das Essen nicht zum Feind erklärt, kein Lebensmittel diskriminiert! Ein Essen, das dir gut tut, Maß hält und dir nicht schadet….
Schau doch mal bei Instagram vorbei @naschkatzencoach oder ruf an, wenn Du mit Deiner Naschkatze „auf Kriegsfuß“ stehst…Ich begleite Dich gerne ein Stück auf Deinem Weg.
„Frau Mannhardt, ich weiß nicht, wie normal essen geht. Mal esse ich gar nichts, mal viel zu viel. Mal schaffe ich es Diät zu halten, mal stopfe ich wieder alles in mich hinein, weil es mir dann egal ist. Seit Jahren nehme ich mit diesem System nicht ab, egal, welche Diät ich mache. Bitte helfen Sie mir, denn ich habe das Gefühl mich zu verlieren. Ich habe schon so viel ausprobiert und war schon bei vielen Experten, aber nichts hat wirklich genützt.“
So oder ähnlich klingen die verzweifelten Stimmen vieler meiner Patienten. Mitnichten, sind nur übergewichtige Menschen betroffen, auch Schlanke bemerken mehr und mehr, dass Ihnen Diäten und Ratschläge, sowie Tipps zu Kochen, vegane Rezepte oder Aufklärungen über gute und böse Lebensmittel nicht weiterhelfen.
Gestörtes Essverhalten nimmt zu
Früher kamen Menschen mit Anorexie, Bulimie oder BED, also klassischen Essstörungen zu uns. Heute nehmen die nicht klassischen, nicht manifesten eating disorders dramatisch zu. Seit Weglassen der neue Ernährungstrend ist und Lebensmittel oder Inhaltsstoffe zu Feinden erklärt werden, nehmen gestörtes Essverhalten zu. Diese Menschen sind nicht psychisch krank, sondern krank gemacht worden! Sie brauchen keine Psychotherapie, sondern eine gute Beratung, damit sie auf ihren eigenen ESSweg zurückfinden. Und sie brauchen ein dickes Fell, um sich zukünftig von all den Experten und Informationen rund um Ernährung nicht mehr ins Boxhorn jagen zu lassen.
Gestörtes Essverhalten – Hausgemacht von einer Gesundheitspolitik, die versagt hat!
30 Jahre Ernährungskommunikation und Ernährungsaufklärung ist vollständig gescheitert! Nicht ein einziger Mensch hat durch all diese Appelle um gut und richtig, besser, schlecht, gesund, ungesund langfristig sein Verhalten ändern können!
Im Gegenteil: Menschen wurden durch all diese Kampagnen in die Irre geleitet und noch ein Stück mehr von sich selbst entfernt! Nie zuvor kamen so viele Menschen mit einem gestörten Essverhalten zu mir und nicht, weil sie eine psychische Erkrankung hätten, sondern weil all diese Appelle und Ratschläge ihr Selbstwertgefühl, ihre Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit langsam aber sicher zerstört hat! Sie spüren nicht mehr, was ihr Körper ihnen sagt und gehorchen nur noch blind und taub und gefühllos, was man ihnen als Wahrheit auftischt?
Wie ist es dazu gekommen?
Man hat den Menschen vorgegaukelt es gäbe DIE eine RICHTIGE Ernährung. Das ist FALSCH, denn Menschen mit verschiedenen Körpern, Alter, Stoffwechsel brauchen personalisierte Ernährung. Und dazu braucht es bekanntlich das Gespräch mit dem EINZELNEN.
Man hat Menschen vorgegaukelt, es gäbe GUTE und weniger GUTE Lebensmittel. Das ist ebenfalls falsch, denn erst die Dosis macht das Gift.
Man hat Menschen vorgegkaukelt, dass das WAS gegessen wird, wichtiger sei, als die Menge. Das ist FALSCH, denn die Klagen in meiner Praxis lauten nicht: Hilfe ich stopfe dauernd Fastfood in mich hinein, sondern, Hilfe, ich weiß nicht, wie viel ich von was brauche und wie normale Menge geht.
Man hat Menschen vorgegaukelt, Schokolade sei BÖSE, Zucker sei BÖSE, Fruchtzucker sei BÖSE, Milchzucker und Gluten seien BÖSE, Fleisch sei BÖSE. Kaum ein Lebensmittel blieb von diesem Mobbing verschont. Mit keinem Wort wurden Menschen aufgeklärt, dass es KEINE bösen Lebensmittel gibt, noch nicht einmal die Schokolade! Und man hat Menschen nicht darüber aufgeklärt, dass hinter Schokoladenessen MOTIVE stecken, die nicht einfach mit Schokolode böse und muss weg zu lösen ist! Wir zertifizierten Fachkräfte reden uns seit Jahren den Mund fusselig, doch das Gebrüll derer, der uns unter dem Deckmäntelchen von „Gesund“ irgend einen Schmarrn verkaufen und Fake News als Wahrheit auftischen wollen, ist zu laut….Das Geschäft mit der Angst der Menschen ist gewaltig.
Was ist gestörtes Essverhalten?
Mit Sorge stellen wir fest, dass sich in unseren Praxen immer mehr Menschen mit einem gestörten Essverhalten einfinden. Wir haben einen einfachen Fragebogen entwickelt, der Betroffenen und uns einen schnellen Überblick verschafft. Damit der Mensch mit sich, seinem Gewicht und Essen im Reinen ist, muss er sich selbst gegenüber integer sein. Integer heißt dabei: Unversehrt, unverletzt, intakt.
Bei gestörtem Essverhalten sind eine oder sogar mehrere Integritäten verletzt.
Entweder ist die körperliche Integrität gestört, oder die soziale oder die emotionale Integrität oder alle drei. Der Mensch ist buchstäblich aus seinem Gleichgewicht gefallen und dagegen helfen keine Ratschläge oder banalen Tricks und Tipps oder Diäten! Da hilft nur professionelle Begleitung im Sinne von ernährungspsychologischer Ernährungsberatung und -Begleitung, bis der Mensch sich selbst wieder geheilt hat.
Dazu thematisieren wir die Körpergefühle Hunger, Sättigung, Völle und Lustessen. Wir besprechen die sozialen und emotionalen Umstände des Essens, wir schauen den Umgang mit sich selbst und mit den eigenen Gefühlen an und betrachten natürlich alles rund um das Selbstbewusstsein, denn nur wer selbstbewusst ist, selbst bestimmte Entscheidungen trifft und einen stabilen Glauben, dass er selbst der CHEF seines „normal“ Essens ist, der findet einen Weg zurück in eine gute Integrität. Gerne helfen wir Ihnen auf diesem Weg ein Stück.
Schritte
Fordern Sie unseren Fragebogen an.
Wer den obigen Fragenbogen mit vielen Ja´s beantwortet, benötigt professionelle Beratung.
Braucht eine Begleitung, um sich, seinen Körper, das was er uns mitteilen will wieder zu spüren.
Benötigt eine Anleitung, um sich wieder auf seine eigenen Empfindungen und Gefühle wie Hunger, Sättigung zu verlassen und Empfindungen wie „Ich habe Lust auf etwas Süßes“ zu verstehen. Es gibt nicht DIE Erklärung, es gibt eine ganze Vielzahl für Naschkatzen.
3. rufen Sie uns an und vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Sind wir eine gute Begleitung für Sie oder eher nicht? Auch bei dieser Entscheidung helfen wir gerne. Integrität hat immer auch mit Selbstbestimmung zu tun. Erst wenn Sie sich sicher sind, werden wir einen Termin vereinbaren und dann geht es los.
Schon sehr bald werden Sie sagen können: „Ich esse genauso, wie ich es für richtig halte und es mir gut tut. Ich allein entscheide, was, wann, in welchen Mengen in mich hinein geht und mich nährt. Ich esse nicht „normal“, sondern genauso, wie es für mich gut ist.“
[...] Geht es nur noch um Schein, um Hülle, um den großen Laufsteg, um “wer ist die Schönste im ganzen…