Oh mein Gott, Sie essen Pizza!
Als Fachkraft für Ernährungstherapie muss man auch ganz schön viel aushalten!
Nicht nur Adipöse sind vor Diskriminierung und Vorurteilen nicht geschützt – auch wir sind es nicht! Folgende Sätze höre ich in meinem privaten Umfeld nicht selten:
„Waaaas Sie essen Pizza?“ Und dabei bleibt demjenigen, der ungläubig auf meinen Teller starrt, fast der Bissen im Hals stecken.
„Oh mein Gott, Sie sind Ernährungsberaterin, da traue ich mich ja gar nicht in meinen Kuchen zu beißen!“
Und derjenige, der das sagt, verfällt automatisch in eine Art Schockstarre und wird von Scham und Schuldgefühlen übermannt.
Und als ich mit meiner Freundin Evi essen war, wurden wir am Tisch angemacht nach dem Motto.
“ Wie können Sie als Ernährungsexpertin Fleisch essen? Das ist ja nicht zu glauben!“
Und dieser Herr fühlte sich berufen, uns über vegane Ernährung aufklären zu wollen und uns bekehren zu dürfen.
Eine meiner früheren Patientinnen-Mütter (kein Studium, keine qualifizierte Ausbildung, kein Beraterzertifikat) schoss kürzlich den Vogel ab: Sie rief mich an, um mir zu erzählen, sie sei jetzt auch „Ernährungsberaterin“ und hätte mir tolle Produkte für meine übergewichtigen Patienten zu verkaufen. Auf meine Frage hin, ob denn Sie, Ihr Mann und ihre sehr übergewichtige Tochter, die vor ca. 10 Jahren bei mir zur Beratung war, denn jetzt dauerhaft schlank ist, verneinte sie. Sie glaubt aber trotzdem, mir ihre Nahrungsergänzungsmittelchen für meine Patienten andrehen zu können? Sehr interessant!
Gestern fuhr ich mit dem Freund meines Vaters mit, der prompt zu mir sagte:
„Möchten die Leute denn dauern hören, was sie nicht essen sollen und nicht essen dürfen?“
Er hörte danach ganz aufmerksam zu, als ich ihm wirklich von meinem Beruf erzählte und war danach äußerst interessiert.
Es ist unerhört und fast nicht mehr zu ertragen, was sich Menschen erlauben, wenn es um Essensthemen geht. Ist Ernährung nichts anderes mehr, als eine Ersatzreligion geworden oder etwas, um seine ganzen verdeckten Aggressionen an anderen Menschen auslassen zu dürfen?
Ich kann mich mittlerweile gut gegen solche Angriffe und solche eine moralische Überlegenheitsgesten wehren. Doch was machen Sie, um sich permanent solchen Belehrungen zu erwehren?
Gerne nehmen wir hier Ihre Strategien entgegen und noch eine Frage:
Was genau würden Sie sich von GUTER Beratung wünschen?
Was würden Sie bei mir und meinen Kollegen gerne finden?
Wir meinen: Sie als potenzieller Klient und Patient müssen langsam auf die Barrikaden gehen, damit sich da draußen etwas ändert und Sie auch bekommen, was Sie sich wünschen!
Ich für meinen Teil habe Ihnen mal einen „Geschmackstest“ Passen wir zusammen entwickelt, an dem Sie erkennen können, ob Sie und ich mit dem was ich zu bieten habe und mit dem, was Sie sich wünschen, auch zusammenpassen.
Warum ist das wichtig?
1. Ernährungstherapie ist Vertrauenssache
2. Bei wirklich professioneller Ernährungstherapie geht es nicht darum, Ihnen etwas zu erklären, oder ihnen etwas zu verkaufen, sondern Ihnen zu helfen mit Ihrem Essen besser klar zu kommen.
3. Bei wirklich professioneller Ernährungstherapie geht es um mehr, als nur um gesunde Ernährung, denn Sie ESSEN! Und dieses Essen ist nicht nur rein rational, sondern auch emotional und sozial. Wer sich damit nicht auskennt ist sicherlich KEIN ausgebildeter Ernährungstherapeut.
4. Aus der Pädagogik und Psychologie wissen wir, was gute Beratung ausmacht. Dies können nur Ernährungsfachkräfte gewähren, die über fundierte pädagogische und psychologische Kompetenzen verfügen. Bitte lassen Sie sich entsprechende Qualifikationen geben, schließlich vertrauen Sie dieser Person Ihre Gesundheit an!
Alles Gute für Sie und vielleicht bis bald.
Ihre Sonja Mannhardt
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