roseweissEine übergewichtige, junge, hübsche Frau sitzt bei mir in der Praxis und berichtet mir unter Tränen, was zwei Tage zuvor eine Ärztin zu ihr sagte, als sie diese aufsuchte, um in Erfahrung zu bringen, weshalb sie und ihr Mann keine Kinder bekommen  und schon gewiss ist, dass ihr Mann sehr wenig Spermien hat: „Sie sind zu fett. Nehmen Sie erst einmal ab, denn mit diesem BMI können Sie nicht schwanger werden. Essen Sie vernünftig und bewegen Sie sich mehr. So kann ihr Kind in Ihnen kein Vorbild sehen.“

Eine gute Kollegin berichtet folgendes: „Ich hatte eine geistig behinderte Patientin, die sich auch für ihr Gewicht geschämt hat. Ihre Frauenärztin meinte zu ihr sie wäre wohl zu blöd abzunehmen.“

Eine weitere Kollegin schreibt, dass einer ihrer Patientinnen folgendes beim Arzt gesagt wurde: „So, ich habe Ihnen jetzt gesagt wie das mit dem Abnehmen geht. Zum nächsten Termin (in 3 Wochen) brauchen Sie gar nicht zu kommen, wenn Sie nicht mindestens 15 kg abgenommen haben. Ansonsten sind Sie ein hoffnungsloser Fall.“ Die KlientIn war gerade mal 21 Jahre alt…

Eine andere Frau machte sich große Sorgen um ihren geliebten Partner, weil dieser vermeintlich im Krankenhaus lag und sogar zu schwach war, ihr zu schreiben, oder ihr zu sagen, wo genau er war, nur um später zu erfahren, dass er eine weitere Partnerin hat und sie lediglich seine „unbedeutende Notfalllösung“ war, der er vorgemacht hatte sterbenskrank zu sein, um ihr Mitgefühl zu bekommen. Sie weint bittere Tränen, um die verletzte Frau in sich zu trösten.

Eine weitere Frau hört mit an, wie eine ihrer Freundinnen über adipöse Frauen ablästert. Dicke sind undiszipliniert, sie laden ihre Einkaufwagen voll Mist und essen nichts Vernünftiges, sie essen viel zu viel, sind maßlos und kriegen nicht genug und von Bewegung hielten sie ja nichts und wenn man Kuchen backt, dann sind es die Dicken, die nicht mit einem Stück zufrieden sind. Von nichts kommt nichts. Als die Freundin bemerkt, dass die Klientin dieses Gespräch mit anhörte, sagt sie schnell: „Dich habe ich damit aber nicht gemeint“ – doch es war zu spät.

All diese Frauen blieben still, nahmen diese Verletzungen klaglos hin, wiesen nicht auf die Unverschämtheiten hin, waren zunächst einmal sprachlos, um dann viel später endlich heilsame Tränen zu vergießen, um ihren Schmerz wegzuwaschen….denn Tränen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern der Zugang zum eigenen Herzen, zum anderen, zur Welt…., so wie diese schöne Geschichte hier erzählt…

 

Ein kleiner Junge fragte seine Mutter: „Warum weinst du?“ „Weil ich eine Frau bin,“ erzählte sie ihm.
„Das versteh ich nicht,“ sagte er. Seine Mama umarmte ihn nur und sagte:“ Und das wirst du auch niemals.“
Später fragte der kleine Junge seinen Vater:“ Warum weint Mutter scheinbar ohne einen Grund?“
„Alle Frauen weinen ohne Grund,“ war alles, was sein Vater sagen konnte. Der kleine Junge wuchs heran, wurde ein Mann und fragte sich immer noch, warum Frauen weinen.
Endlich rief er Gott an, und als ER ans Telefon kam, fragte er: „Gott, warum weinen Frauen so leicht?“
Gott sagte: “ Als ich die Frau machte, musste sie etwas Besonderes sein.
Ich machte ihre Schultern stark genug, um die Last der Welt zu tragen, doch sanft genug, um Trost zu spenden.
Ich gab ihr eine innere Kraft, um sowohl Geburten zu ertragen, wie auch die Zurückweisungen, die sie von ihren Kindern erfährt.
Ich gab ihr eine Härte, die ihr erlaubt, weiter zu machen, wenn alle Anderen aufgeben und ihre Familie in Zeiten von Krankheit und Erschöpfung zu versorgen, ohne sich zu beklagen.
Ich gab ihr Gefühlstiefe, mit der sie ihre Kinder immer und unter allen Umständen liebt, sogar wenn ihr Kind sie sehr schlimm verletzt hat.
Ich gab ihr Kraft, ihren Mann mit seinen Fehlern zu ertragen und machte sie aus seiner Rippe, damit sie sein Herz beschützt.
Ich gab ihr Weisheit, damit sie weiß, dass ein guter Ehemann niemals seine Frau verletzt, aber manchmal ihre Stärke und ihre Entschlossenheit testet, unerschütterlich zu ihm zu stehen.
Und zum Schluss gab ich ihr eine Träne zum Vergießen. Die ist ausschließlich für sie, damit sie davon Gebrauch macht, wann immer es nötig ist.
Siehst du: Die Schönheit der Frau ist nicht in der Kleidung, die sie trägt, die Figur, die sie hat oder in der Art, wie sie die Haare trägt.
Die Schönheit einer Frau muss in ihren Augen erkannt werden, weil diese das Tor zu ihrem Herzen sind – der Ort, an dem Liebe wohnt.

Halten wir unsere Tränen nicht zurück, sondern stehen wir zu unseren Emotionen und manchmal sind solch diskriminierende Erlebnisse das letzte I-Tüpfelchen im endlich GUT für sich zu sorgen und zu weinen, wenn wir traurig sind oder jemand uns verletzt hat, anstatt alles in uns hinein zu fressen was uns belastet….Die Schönheit der Frau zeigt sich in ihren Augen.

Liebe starke Frauen…ich lade Sie ein, gemeinsam mit mir und meinen prof.eat Kollegen auf Entdeckungsreise zu gehen, auf Entdeckungsreise nach ihrer Schönheit, nach ihren Stärken und Schätzen, nach ihren Gefühlen und nach ihren Tränen, die noch geweint werden wollen, damit Liebe fließt…..

Von Herzen von Frau zu Frau, auch im Namen meiner prof.eat ErnährungskollegInnen.

 

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