Logo_adipöseskindEs ist kein Geheimnis, dass die Anzahl übergewichtiger Kinder innerhalb einer einzigen Generation drastisch zugenommen hat. Es genügt ein Blick auf die Pausenhöfe und Schwimmbäder. Innerhalb einer einzigen Generation – das bedeutet, dass es nicht an einer genetischen Veranlagung alleine liegen kann, sondern stark mit den Lebensumständen der Menschen zusammenhängen muss.

Doch genauso hilflos vor etwa 20 Jahren auf dieses Thema geschaut wurde, genauso hilflos scheint die Wissenschaft und Praxis auch noch heute zu sein. Betroffene Kinder bekommen effektive Hilfe und Unterstützung oft erst nach einem langen Leidensweg….

 

Die Zahlen…

Wir sehen, dass sowohl die absolute Zahl innerhalb kurzer Zeit ansteigt, wir sehen aber auch, dass es mit zunehmendem Alter der Kinder mehr werden. Auch konnte gezeigt werden, dass das Auftreten von Adipositas im Kindesalter immer früher beginnt und die Ausprägung stärker wird.

Während viele Ärzte noch vor ca. 20 Jahren glaubten „Das wächst sich aus“, wissen wir heute, dass dem nicht so ist. Doch woran liegt das?

 

Es wächst sich nicht aus….

Patrick ist 10 Jahre alt und stark übergewichtig und es dauerte mehr als ein Jahr, bis er endlich zu mir in die Beratungspraxis geschickt wurde. Was in diesem Jahr passierte?

Zunächst war Patrick nur beim Kinderarzt, der das Thema zwar ansprach, auch aufklärte und informierte, doch dieses reden half nichts. Es wurde schlimmer. Dann suchte die Familie Hilfe bei einer Beraterin, die spezielle Shakes verkaufte und auch Gemüsepillen. Als das nichts half, setzte man auf die Unterstützung durch einen Heilpraktiker. Als auch das fehlschlug wurde  Patrick zur Beratung der eigenen Krankenkasse geschickt – professionelle Ernährungstherapie war der Familie „zu teuer“ (die Familie fuhr aber zwei Autos, Patrick hatte ein neues Handy und einen eigenen Fernseher und die Familie fuhr 1-2 mal pro Jahr in Urlaub). Dort bekam die Familie sehr viele Informationen über „gesunde Ernährung“, doch das war nicht das Problem von Patrick. Danach empfahl man ihm eine Rehamaßnahme. Der Erfolg war jedoch nach 3-4 Monaten gleich Null. Als man Patrick dann wegen „Hänseleien“ zum Kinderpsychologen schickte, hat diese reagiert und die Familie zu mir geschickt, um zunächst einmal genau zu schauen, was eigentlich die Gründe und Hintergründe von Patricks Übergewicht sind. Es gab keinen Grund für die Psychologin, dieses Kind psychisch zu „therapieren“, weil Patrick nicht psychisch KRANK ist, sondern dieses Problem zunächst einmal pädagogisch-edukativ und ernährungstherapeutisch betreut werden sollte. Doch das passierte erst, nachdem Patrick bereits schulisch litt und sein Selbstwert Schaden genommen hat.

Wie Patrick geht es vielen betroffenen Kindern, weil am falschen Ende „gespart“ wird. Natürlich ist qualifizierte Ernährungstherapie keine Kassenpflichtleistung, doch bekommt Jeder, der diese in Anspruch nimmt, einen Großteil der Kosten von seiner Krankenkasse rückerstattet. Eine Beratung kostet nicht mehr, als eine Autotankfüllung; nicht mehr als wenn ein Meister kommt und eine Waschmaschine repariert oder wenn man sich die Haare färben lässt, oder eine neue Hose oder ein paar Schuhe kauft. Ist das tatsächlich „zu teuer“?

Ist es nicht vielmehr so, dass ein zu langes Warten viel teurer ist? Kinder, die übergewichtig sind leiden….aber sie leiden meistens „still“ und die Folgen sind nicht vordergründig körperlich oder gesundheitlich zu sehen, sondern ganzheitlich. Diese sehr sensiblen und emotionalen Kinder „fressen“ erst recht alles, was sie belastet in sich hinein, denn….Kinderübergewicht ist sehr vielschichtig und nur ganz oberflächlich mit „Vernuft“ zu „bekämpfen“…

Folgen von Adipositas

Die Wissenschaft sagt….

Die Wissenschaft macht immer wieder „neue“ Übeltäter ausfindig und  findet immer neue „Schuldige“ (Das „falsche“ Essen ist schuld, die Lebensmittelindustrie ist schuld, die mangelnde Bewegung ist schuld).Eine jüngst veröffentlichte Lancet-Studie sieht die Ursachen in mangelnder Bewegung und den Produkten der Lebensmittelindustrie. Doch wer mit Kindern und betroffenen Familien arbeitet weiß: So einfach ist es mitnichten! Genauso wie es Kinder mit Adipositas gibt, die sich viel bewegen und nicht nur Umfug essen, so gibt es auch übergewichtige Kinder, die nicht das „Falsche“ essen und dennoch zu viel auf die Waage bringen.

Bereits vor 11 Jahren wurde die Komplexizität des Geschehens in einer Grafik festgehalten, aus der ersichtlich ist, dass sowohl individuelle Faktoren, als auch sogenannte Umfeldfaktoren einen Einfluss haben. Aufgrund der vielen Faktoren, die außerhalb der Verantwortung des Individuums liegen, kamen zahlreiche Experten sogar zu dem Schluss, dass Maßnahmen für Betroffene gar nichts nütze, sondern nur noch Prävention betrieben werden müsse, um zu verhindern, dass weitere Kinder übergewichtig werden. Wären Präventionsprogramme allerdings effektiv, so würde sich wohl die Problematik langsam abschwächen, was allerdings nicht der Fall ist. Auch hat es sich langsam eingeschlichen, Betroffene in der Masse zu beraten oder zu „therapieren“. Sie haben „Schulungen“ oder „Gruppentherapie“ in Rehazentren und Ambulanzen. Doch wie soll das gehen, wenn die Probleme hinter dem Gewicht sehr individuell sind und mitnichten durch allgemeine Ratschläge beseitigt werden können? Was ist, wenn unter der Oberfläche sich offenbart, dass diesem Thema keineswegs rational zu Leibe gerückt werden kann, sondern der Mensch als soziales, emotionales, Ziel orientiertes Wesen hier zum Ausdruck bringt, wie er sich in Balance halten kann?

Die Vermutung liegt folglich nahe, dass Maßnahmen mit der Gießkanne nicht der Weisheit letzter Schluss sein können, denn die Rückfallquoten oder schlechten Ergebnisse sprechen Bände. Verschlingt nicht genau diese Politik unnötig Unsummen an Geld? Macht nicht genau dieses Gieskannenprinzip und der Geiz an der falschen Stelle Übergewichtsbehandlung so immens teuer? Und was kostet es, einer Kinderseele/Jugendlichenseele immer und immer einzureden, dass dieser Mensch „einfach zu dumm ist zu kapieren“ oder „zu faul“? Die „Schuld“ auf die Betroffenen abzuwälzen verschiebt die Problematik nur in die Zukunft, doch das sollte man tunlichst nicht allzu laut sagen, denn es lebt eine ganze Adipositasindustrie davon, Menschen einzureden, dass es nur die richtige Technik und genügend Wissen benötige, dass „funktioniert“ der betroffene Mensch schon…

Kinderübergewicht behandeln – ganz leicht?

Ganze Heerscharen an Beratern glauben offenbar, dass es kinderleicht ist, genau diese Klientel „beraten“ zu können, weil die Probleme (falsches Essen, wenig Bewegung) doch auf der Hand liegen. Auch in Schulen scheint wohl jetzt eine gewisse Selbstüberschätzung zu herrschen, denn man glaubt ernsthaft daran, „Kinder schlank machen“ zu können, dadurch, dass man in der Schule gewisse „Programme“ anbietet, die von Lehrern durchgeführt werden, wie ich unlängst auf einem Kongress erfahren durfte. Schließlich geht es ja nur darum, den Kindern die „richtige Lebensmittelauswahl und Menge“ beizubringen und ihnen den „Sinn von Bewegung“ nahe zu bringen….

Doch ist das so?

Meines Erachtens ist das Gegenteil der Fall. Da es kaum ein komplexeres Geschehen, als Adipostias gibt und da kein Kind dem anderen gleicht, ist die Behandlung, Beratung und Begleitung von Familien mit adipösen Kindern sehr schwierig und sollte ausschließlich erfahrenen und professionellen Fachkräften überlassen bleiben. Weder helfen Pillchen, noch Pülverchen, noch pauschale Ratschläge, noch Standardempfehlungen, noch Appelle an die Vernunft, ärztliche Drohungen mit Folgeerscheinungen, noch Schulprogramme oder Aufklärungskampagnen für Kindergärten.

Der Druck wird dadurch nur erhöht und die Angst ein weiteres Mal zu versagen.

Also überprüfen Sie gut, wem Sie sich und das Wohl Ihres Kindes anvertrauen.

Günstig heißt nicht gleichzeitig gut und kann Sie u.U. teuer zu stehen kommen, zumal Ihre Krankenkasse die Betreuung und Beratung durch erfahrene Fachkräfte sogar finanziell mit einem Bonus unterstützt. Also lieber gleich zum Experten, so wie Sie es auch mit Ihrem Auto, Ihren Haaren, Ihrer Waschmaschine tun würden….

Im Falle von Patrick war es so, dass er sogar die Mutter gebeten hat, zu der Frau zu dürfen, die in der Schule Ernährungsunterricht machte . Doch genau diese Frau „war zu teuer“ und suggerierte Patrick. „Ich bin meinen Eltern nichts wert“, „sie respektieren meine Wünsche nicht“. Als die Mutter in meiner Beratung das hörte, was sie sichtlich beschämt. Das Thema „Was kostet“, war keines mehr. Es ging nur noch um Patrick und sein Wohl und darum, ob ihm die Beratung nützt, ihm gut tut, ihn unterstützt oder nicht. Und da es ganz wunderbar lief, dauerte die Begleitung gerade einmal 6 Monate und insgesamt 6 Beratungsstunden, von denen die Krankenkasse sogar 4 finanziell fast vollständig finanzierte. Am Schluss sagte die Mutter: Wir hätten ohne Umwege, viel früher kommen sollen…Wir sparten am falschen Ende und haben letztendlich dadurch mehr bezahlt, als wenn wir gleich gekommen wären.

Qualitätskriterien für Anbieter

Langfristiges Therapiekonzept
Kombination aus Ernährungs-, Verhaltens- und Bewegungstherapie
Betreuung von Kind und Eltern
Therapeutisches Team: Kinder- und Jugendarzt (Koordination),Ökotrophologe/Diätassistent mit Erfahrung, Psychologe
Beratung zu regionalem Bewegungsangebot
Evaluation der Behandlungsmaßnahmen und qualitätssichernde Maßnahmen (Lassen Sie sich die Zahlen des Anbieters geben)

 

Wo drückt der Schuh?

Da wir nicht warten können, bis sich gewisse „Verhältnisse“ geändert haben (keine Süßgetränke in den Schulen; irreführende Werbung von Lebensmittelherstellern  u.v.m.), lohnt es sich, einer professionellen Ernährungstherapeutin Ihr Vertrauen zu schenken und zunächst einmal zu schauen, wo genau das Problem liegt.

Meine Einschätzung nach über 20 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet?

> Das WAS wir essen macht nur ca. 10 % des Problems aus.

> Eine viel größere Schwierigkeit stellt die MENGE dar. Viele betroffenen Kinder haben Schwierigkeiten mit ihrer Körperwahrnehmung. Viele wissen nicht, wie sich Hunger anfühlt und spüren nicht, wann es genug ist. Und diese Mengenproblematik ist verschwistert mit sehr vielen Unterthemen, die sowohl das soziale Leben, den Tagesrhythmus, die Mahlzeitengestaltung uvm. betrifft.

> Die größte Schwierigkeit, die Kinder mit Adipositas haben, ist, dass sie nicht nur bei Tisch essen, sondern auch zwischendurch. Sie haben gelernt Essen für ganz Vieles als „Ersatz“ zu benutzen. Essen ist sozusagen ein „Notfallmedikament“, was für ganz viele „Hunger“ steht. Und genau da setzt gute und professionelle Beratung an. Nicht Wissenszuwachs ist das Ziel, sondern Ihnen und ihrem Kind zu helfen, zu verstehen, wofür dieses Zwischendurch Essen steht. Die Gründe dafür sind allerdins so verschieden, wie es Menschen gibt und keinesfalls mit ein paar Pauschallösungen und gutgemeinten Sprüchen aus der Welt zu schaffen. Zu verstehen, was is(s)t, das ist ein ganz zentrales Ziel einer professionellen Begleitung in ein „leichteres“, „süsseres“ Leben.

Machen Sie den Test: Wo drückt der Schuh bei Ihrem Kind?

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Und jetzt noch ein paar Fragen:

> Wer leidet unter dem Gewicht Ihres Kindes mehr? Sie oder Ihr Kind? Sollte die Antwort lauten: SIE…dann warten Sie nicht, bis Ihr Kind Unterstützung will oder bekommt, sondern suchen Sie eine professionelle Ernährungsberatung für sich selbst auf. Kinderübergewicht ist auch Familien/Elternsache. Wir sind gerne für Sie da.

> Wird Ihr Kind wegen seines Gewichts in der Schule gehänselt, zieht es sich mehr und mehr zurück in virtuelle Welten? Dann wird es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Abwarten hilft nicht, sondern schadet dem Selbstwert noch mehr. Beratung tut nicht weh, nimmt nichts weg, sondern hilft, tut gut und unterstützt, den je eigenen Weg zu finden. Ihr Kind leidet nicht nur körperlich, sondern ganz.

> Wie lange benötigt man um ein Instrument zu beherrschen? Und wie schnell sollen sich ca. 300 verschiedene Handlungsweisen ändern, die sich über Jahre eingeschlichen haben? Wäre liebevolle Geduld nicht angemessener für die Mammutaufgabe „Ich nehme ab“? Qualifizierte Beratung macht MUT, zeigt Ihnen und Ihrem Kind wo die Stärken liegen. Hilft zu verstehen, dass Übergewicht kein Feind ist, der bekämpft werden muss, sondern dass hinter dem Übergewicht viele Strategien stecken, die nichts weiter im Sinn haben, als Gutes….Das zu entschlüsseln benötigt Zeit und eine ermutigende Begleitung.

> Wie viel Geld  ist Ihnen das Wohl Ihres Kindes wert? Wirklich NULL Euro, weil „die Krankenkasse alles bezahlen soll?“ Hunderte von hochqualifizierten pädagogischen BeraterInnen stehen Ihnen und Ihrer Familie zur Verfügung, doch wie jedes Handwerk, hat gutes Handwerk eben auch einen Preis. Gerne unterstützen und begleiten wir Sie und Ihre Familie.

 

«Wenn ich gut gegessen habe, ist meine Seele stark und unerschütterlich;  daran kann auch der schwerste Schicksalsschlag nichts ändern.» Jean Baptiste Molière (französischer Dichter)

 

Gerne begleiten wir Sie und Ihre Familie ein Stück auf Ihrem Weg zu mehr Wohl und GleichGEWICHT. Rufen Sie einfach an.

 

 

 

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