Das erste, was adipöse Menschen tun, ist, sie machen sich Gedanken um ihre Ernährung und versuchen sich „gesund zu ernähren“.
Doch ist es DAS, was wirklich hilft?
Gestern kam eine Dokumentation im Fernsehen: Fett trifft mager.
Zwei krasse Gegensätze treffen aufeinander…Eine Magersüchtige und ein schwer übergewichtiger Mann. Doch sind diese beiden so verschieden in ihrem Verhalten?
Die 19 jährige K. erzählt mir, dass Sie sich gerne einer bariatrischen OP unterziehen möchte, weil sie das mit der „Ernährung“ nicht in den Griff bekommt. Dazu möchte Sie sich bei mir beraten lassen – ich korrigiere – NICHT erfolgreich beraten lassen, sondern erfolgLOS beraten lassen, denn nur sonst bekomme sie eine OP bezahlt….
Selbstverständlich lasse ich mich nicht für so einen Unsinn missbrauchen, dennoch nimmt die Klientin diese eine Stunde in Anspruch…
Und ich sehe, was ich so häufig sehe:
KEINERLEI Mahlzeitenstruktur, statt dessen:
Sie isst kein Frühstück, nur eine Brezel zwischen 6 Uhr morgens und Mittags
> Sie hat kein regelmäßiges Mittagessen
> Sie wundert sich über ihr Süssigkeitenkonsum an Nachmittag und Abends
> Sie kocht nie – außer mal am Wochenende
> Feste Essenszeiten kennt sie nicht
> Wie häufig sie isst, kann sie mir nicht sagen…
Doch: NICHT alle Probleme beim Essen sind Ernährungsprobleme oder psychologisch!
Diese Frau hat in erster Linie KEINEN geregelten Alltag, mit all seinen negativen Konsequenzen….
Macht es Sinn, sein Auto nicht zu tanken?
Macht es Sinn, sich keinen Termin zu notieren und einfach so in den Tag hinein zu leben?
Macht es Sinn, alles der Spontanität zu überlassen?
Macht es Sinn sich jeden Tag von Neuem zu überlegen, ob und wann man frühstückt, ob und wann man zu Mittag isst, ob und wann man zu Abend isst?
Ja? Dann beanworten Sie sich mal diese Fragen:
Wann putzen Sie sich die Zähne? (morgens und abends)
Wann schlafen Sie? (Nachts)
Wann ziehen Sie sich an? Vor oder nachdem Sie ins Büro gefahren sind?
Wie ziehen Sie sich an? Erst die Bluse und dann der Slip?
Wie entscheiden Sie, ob Sie duschen?
Was machen Sie zu allererst, wenn Sie ins Büro kommen?
Was würde passieren, wenn Sie sich übers Zähneputzen, über das Gehen, über das Anziehen, über alle Rituale am morgen Gedanken machen müssten (Wann Toilette, wie duschen – erst einseifen dann Wasser oder umgekehrt), Ablauf im Bad – was zuerst, und dann…., wie und wann anziehen, Zähneputzen mit links oder rechts, kämmen mit links oder rechts). Was würde passieren, wenn es am ARbeitsplatz keinerlei Struktur gäbe und sie jeden Tag von Neuem entscheiden müssten, was getan werden muss?
Was würde geschehen, wenn Sie sich jeden Tag auf´s Neue auf ihr Gehen , auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren müssten, weil sie keinerlei Routine darin haben?
Richtig! Wir hätten einen wesentlich komplizierteren Alltag, alles wäre ziemlich unberechenbar und Sie würden viel mehr Zeit für die einzelnen Tätigkeiten benötigen und Ihre Unsicherheit nähme zu.
Das gilt auch für unsere Mahlzeiten.
Doch was finde ich bei vielen Menschen mit Adipositas – insbesondere Menschen vor und nach bariatrischer Intervention vor?
Sie haben keinerlei Mahlzeitenrhythmus. Sie essen einfach so drauf los, doch das hat Konsequenzen:
- Wer isst ohne Hunger zu haben, isst mehr als er braucht
- Wer isst ohne Hunger zu haben, hat keine Chance zu spüren, wann es genug ist.
- Wer keinen geregelten Rhythmus hat, läuft Gefahr Heißhunger zu entwickeln.
Das heißt: Wir erleichtern nicht nur unser Leben, sondern wir tun unserem Körper GUTES, wenn wir uns an regelmäßige Mahlzeiten gewöhnen.
Sollten Sie also Schwierigkeiten haben, IHREN Rhythmus zu finden, der zu Ihnen passt, der IHREM Hunger gerecht wird, dann melden Sie sich! Wir unterstützen Sie gerne.